Foucault-Gymnasiasten werben für eine bunte Welt


von Tageblatt-Redaktion

Von Uwe Jordan

Mit einem Logo steht und fällt eine Aktion. Insofern haben die Hoyerswerdaer Foucault-Gymnasiasten eine gute Wahl getroffen. In einer weißen Hand liegt eine bunte. Eine ganz einfache Geste des Vertrauens und des Miteinanders. Dieses Logo, im Leistungskurs Kunst als Bleistiftzeichnung entstanden und später am Computer vollendet, wirbt für die Ausstellung „Nicht schwarz-weiß, bunt ist die Welt / Wertschätzen statt werten“, mit dem die Projektschüler aus den Leistungskursen des Foucault noch bis Donnerstag im Hoyerswerdaer Lausitz-Center zu finden sind.

Ihre Projekt betrachtet die Situation von Flüchtlingen und Asylbewerbern in Hoyerswerda. Die elften Klassen des Neustadt-Gymnasiums an der Straße des Friedens 25/26 beenden traditionell ihr Schuljahr mit einem Projekt, dessen Thema die jungen Lernenden sich selbst suchen. Die Neigungskurs-Schüler des Foucault, schildert die projektverantwortliche Lehrerin Anke Kohlsche, waren rasch einig: „Wir wollen helfen, Vorurteile abzubauen. Wollen zeigen, wie Asylbewerber und Flüchtlinge hier leben, leben müssen. Warum sie hier sind. Was sie von der Zukunft erhoffen. Und was wir tun können, um mit ihnen ein Zusammenleben «auf Zeit» zu gestalten, bei dem beide Seiten gewinnen. Weil aus Kennenlernen Verständnis wächst; es wächst Erkennen, wächst Gemeinsamkeit.“

Pathos und große Gesten haben die Hoyerswerdaer ausgespart. Stattdessen haben sie im Kunstkurs Objekte gefertigt, die in fremde Kulturen Einblick geben. Haben sich andere Austellungsstücke geliehen, die mit den von ihnen selbst geschaffenen korrespondieren. Sie haben Infotafeln gestaltet: Woher kommen die Menschen, die bei uns Schutz suchen? Wie ist die Lage in ihren Heimatländern? Die Foucault-Schüler haben auch das Kapitel „Hoyerswerda 1991“, die fremdenfeindlichen Ausschreitungen, nicht ausgespart, haben sie aber in einen Kontext gestellt, der erkennen lässt, dass die Welt in Hoyerswerda eben 1991 nicht stehen geblieben ist. Vor allem aber haben sie durch Vermittlung des Vereins „Hoyerswerda hilft mit Herz“ selbst sprechen können und Antworten auf die Frage nach Wünschen und Träumen in einem Flyer zusammengefasst – neben anderen Fakten, die Vorurteilen und einfach falschen Behauptungen entgegentretn. Auch das ohne moralische Zeigefinger, sondern ganz nüchtern: Möge sich jeder Leser selbst seine Meinung dazu bilden.

Die Reaktion der Hoyerswerdaer, die seit gestern die Ausstellung in Augenschein nahmen, seien durchweg positiv gewesen. „Das hätten wir so nicht gedacht“, schildern Kim Pyritz und Hanna Lachmann.

Die Ausstellung soll im Herbst noch einmal im Foucault-Gymnasium selbst gezeigt werden. „Aber wer die Schau in seiner Schule oder Einrichtung zeigen will, kann gern bei uns nachfragen. Es wäre doch schade, wenn es eine Einmaligkeit bliebe“, finden Max Fischer und Steven Jess.



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