Feuerwehr sieht Mängel beim Brandschutz


von Tageblatt-Redaktion

Andreas Krumbiegel, Chef der BSL - Brandschutz Lauta GmbH, zeigt Feuerlöscher der Firma Gloria.
Andreas Krumbiegel, Chef der BSL - Brandschutz Lauta GmbH, zeigt Feuerlöscher der Firma Gloria.

Am Gebäude der neuen Rettungsleitstelle in Kühnicht prangen recht groß die Ziffern 112. Das Ganze ist nicht nur Schmuck. „Schätzungsweise ein Drittel der Bevölkerung weiß nicht, dass das europaweit der Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienste ist“, sagt Hoyerswerdas Feuerwehr-Chef Dieter Kowark. Und auch sonst gibt es von seiner Warte aus Mängel in Sachen Brandschutz: „In Auswertung der letzten Brandereignisse sind aus unserer Sicht einige Probleme aufgetaucht.“ Darum weist die Feuerwehr auf Folgendes hin:

Für den korrekten Notruf hilft ein Zettel am Telefon
„Wir verzeichnen, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht weiß, wer wofür zuständig ist“, sagt Kowark.  Generell gilt: Verbrechen und Unfälle ohne Verletzte meldet man an die 110, Brände und Verletzungen an die 112. Kowark empfiehlt, sich zu Hause einen Zettel ans Telefon zu hängen. Darauf sollten nicht nur die Nummern stehen, sondern auch Hinweise zu den wichtigsten Angaben, als da wären: Wer ruft an? Was ist passiert? Wo ist es passiert? Sind Menschen in Gefahr? „Und dann sollte man nicht auflegen, sondern auf Nachfragen warten“, so Kowark.

Rauchmelder steigern die Ãœberlebenschancen
Der Feuerwehrchef und seine Leute sind nicht so recht zufrieden mit der Ausstattung von Häusern und Wohnungen mit Rauchmeldern. „Das ist das einzige System, das einen im Brandfall nachts weckt und einem so überhaupt eine Überlebenschance gibt“, sagt Kowark. Fast alle größeren Brände der letzten Zeit hätten mit Rauchmeldern eher entdeckt und bekämpft werden können. Die Feuerwehr empfiehlt, in jedem Fall zumindest Schlafzimmer, Kinderzimmer und Flure mit Rauchmeldern auszustatten.

Handfeuerlöscher gibt es in Baumärkten zu kaufen
Um Entstehungsbrände löschen zu können, rät die Feuerwehr dazu, jedes Haus auch mit Feuerlöschern auszustatten. „Ein kleiner Brand kann schnell zu einem großen Feuer werden“, sagt Dieter Kowark. Erwerben kann man Feuerlöscher in jedem gut sortierten Baumarkt.

Normale Decken taugen nicht zum Löschen
Auch Löschdecken gibt es in Baumärkten. Und auch sie helfen, kleinere Brände zu ersticken. Normale Decken tun das nicht, erklärt Kowark: „Neulich war es in einem Fall sogar so, dass sie das Feuer noch angefacht haben.“ Wenn man keine Löschdecke zur Hand habe, müsse man normale Decken vor dem Einsatz zum Ersticken von Flammen wenigstens nass machen.

Ein Tresor sichert die persönlichen Dokumente
„Wir empfehlen, in jedem Haus und jeder Wohnung einen feuerfesten Tresor zu haben“, sagt Dieter Kowark. Es komme nämlich nicht selten vor, dass Menschen nach Bränden ohne persönliche Dokumente dastehen. Schließe man Geburtsurkunden, Versicherungspolicen oder Grundstücksdokumente aber sicher weg, habe man nach einem Feuer deutlich weniger Scherereien. Geraten wird zu Tresoren, die einem Feuer mindestens 90 Minuten lang standhalten.

Beratung gibt es bei der Berufsfeuerwehr Hoyerswerda
Die Feuerwehr Hoyerswerda, die man an der Liselotte-Herrmann-Straße 89 a findet, ist jederzeit gern bereit, bei Fragen beratend zur Verfügung zu stehen. Dieter Kowark sagt, man biete Bürgern, Vereinen und Betrieben aus Stadt und Stadtregion auch gern Schulungen zu Themen wie dem Umgang mit Feuerlöschern, dem Einsatz von Rauchmeldern oder dem Selbstschutz im Katastrophenfall an. Ein Anruf bei der Feuerwehr unter G 03571 - 457 350 zur Vereinbarung eines Termins reicht.



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