Fast 18.000 Menschen beim Tag der offenen Tür

Schwarze Pumpe. 70 Jahre, nachdem parallel die Hoyerswerdaer Stadterweiterung und der Bau des Kombinates Schwarze Pumpe begonnen haben, lud der heutige Industriepark am Wochenende zum Tag der offenen Tür ein. Die Veranstalter sprechen von einer gelungenen Feier zum runden Geburtstag mit schätzungsweise fast 18.000 Besucherinnen und Besuchern. Jörg Tudyka aus Cottbus, der unter anderem fürs Industriepark-Management tätigt ist, hat uns den folgenden Stimmungsbericht übermittelt:
Federführend organisiert wurde die Veranstaltung vom Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe und der ASG Spremberg GmbH, die als kommunales Unternehmen der Stadt Spremberg und der Gemeinde Spreetal den Standort entwickelt und managt. „Die große Besucherzahl ist ein hervorragendes Ergebnis. Sie zeigt, wie sehr die Menschen in der Lausitz an der Entwicklung des Industrieparks interessiert sind. Schön ist auch, dass viele ehemalige Beschäftigte die Gelegenheit für einen Besuch genutzt haben“, freute sich Petra Axel, kaufmännische Geschäftsführerin der ASG Spremberg GmbH.

In der großen Mensa der Zentralküche wurde der runde Geburtstag feierlich eröffnet – begleitet vom Orchester Lausitzer Braunkohle. Vertreter aus Politik und Wirtschaft würdigten die Entwicklung des Industrieparks zu einem modernen, vielseitigen Wirtschaftsstandort und seine heutige Rolle im Strukturwandel. „Schwarze Pumpe steht für Tradition, Aufbruch und Transformation. Hier entsteht eine Ära, die in ganz Europa wahrgenommen wird“, sagte Dr. Frederike Haase, Staatssekretärin im Brandenburger Wirtschaftsministerium. Auch die sächsische Staatssekretärin Barbara Meyer betonte: „Heute ist der Industriepark Schwarze Pumpe eine Zukunftsregion. Hier entsteht Innovation, von der Sachsen und Brandenburg profitieren.“

Der Blick in die Vergangenheit durfte nicht fehlen: Am 31. August 1955 war der erste Spatenstich für das Kohleveredelungskombinat erfolgt. Heute sind auf dem über 1.000 Hektar großen Areal, das die Landesgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen durchschneidet, mehr als 120 Unternehmen mit knapp 5.000 Beschäftigten ansässig. Der Wandel weg von der Kohle hin zu grünen Technologien und erneuerbaren Energien prägt die Entwicklung. „Wir haben viel über die 70-jährige Tradition des Energiestandortes gesprochen. Wir setzen diese Tradition mit neuen Investitionen fort“, erklärte LEAG-Vorstandschef Adolf Rösch.

Am Tag der offenen Tür gaben mehr als 20 Unternehmen Einblicke. So öffnete die Hamburger Rieger GmbH ihre große Papierfabrik, die LEAG ermöglichte Fahrten auf den 163 Meter hohen Kraftwerksturm und Besichtigungen der Brikettfabrik. Die ASG präsentierte ihre moderne Abwasserbehandlungsanlage. Auch die Innovationsschmiede Dock3 zog zahlreiche Interessierte an: Neben dem Referenzkraftwerk Lausitz zeigte die Alltech Group ihr Batteriezentrum und stellte mit „Cerenergy“ eine neue, ressourcenschonende Speichertechnologie vor.

Besonders gefragt waren die Bustouren, die regelmäßig Stationen im weitläufigen Gelände anfuhren. Hinzu kamen geführte Radtouren und Sonderzüge mit historischen Wagen der Deutschen Reichsbahn, die von einer Bergbau-E-Lok gezogen wurden. Am Zentralstellwerk, wo die Züge hielten, herrschte reger Andrang. Auch international war die Verbundenheit spürbar: Delegationen aus den polnischen Partnerstädten von Spremberg, Szprotawa und von von Spreetal, Jasien nahmen an der Feier teil. (red)
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