Fanfarenzug lässt es krachen


von Tageblatt-Redaktion

estern trafen sich die Mitglieder des Fanfarenzuges Hoyerswerda sowie befreundeter Spielmannszüge am Jugendklubhaus Ossi, um den 50. Geburtstag des Hoyerswerdaer Vereins musikalisch gebührend zu feiern.
estern trafen sich die Mitglieder des Fanfarenzuges Hoyerswerda sowie befreundeter Spielmannszüge am Jugendklubhaus Ossi, um den 50. Geburtstag des Hoyerswerdaer Vereins musikalisch gebührend zu feiern.

Wo der Fanfarenzug Hoyerswerda auch auftaucht – als geschlossene musikalische Formation sorgt er immer für Aufsehen und bewundernde Blicke bei den Zuhörern. Das hat sich bis heute, fünfzig Jahre nach dessen Gründung, nicht geändert. Aber die Zeiten, in denen der Verein in Spitzenzeiten mit einer Anzahl von 150 Mitgliedern präsent war, sind längst vorbei. Dieses Schicksal teilt sich der Fanfarenzug seit der Wendezeit mit vielen anderen Vereinen. Aber trotz der vielen Höhen und Tiefen habe sich der Fanfarenzug nie unterkriegen lassen, meint die heutige Vereinschefin Melanie Bittner. Ein Blick zurück: 1963 hob Gründervater Hans-Dieter Kjesa den Fanfarenzug der 4. Oberschule aus der Taufe, der sich neun Jahre später infolge des Zusammenschlusses weiterer Züge aus anderen Schulen in Fanfarenzug Hoyerswerda umbenannte. Über fehlende Mitglieder musste man sich damals keine Sorgen machen. Meist war es so, dass die Bläser und Trommler in ihrer einheitlichen Kleiderordnung bei Auftritten für hinterherziehende Kinder und Jugendliche sorgten, die sich bei Auftritten spontan angezogen fühlten. Kurze Zeit später waren sie schon meist die „Neuen“ im Verein – und blieben auch. Diese Faszination teilt auch Max, der seit sieben Jahren Mitglied ist. Er beschreibt seine Erfahrungen so: „Ich erlebe im Fanfarenzug ein schönes Miteinander, fast wie in einer großen Familie. Und zusammen musizieren macht doch viel mehr Spaß als allein.“ Die Vereinsvorsitzende Melanie Bittner würde sich freuen, wenn andere Kinder und Jugendliche das heute ähnlich sehen würden. Aber Nachwuchs zu finden sei heutzutage unglaublich schwer, weil Kinder zu viele andere Hobbys haben. Von Werbeaktionen wie einstigen Auftritten in Dörfern hat sich der Fanfarenzug deshalb längst verabschiedet. Denn für viele Familien sei der Zeitaufwand für die zwei wöchentlichen Proben viel zu hoch und aus beruflichen Gründen auf Dauer für Eltern und Kinder einfach nicht machbar, erklärt die stellvertretende Vereinschefin Bianka Pralow. Heute zählt der Fanfarenzug 32 Mitglieder im Alter zwischen sechs und fünfzig Jahren. Das jüngste Mädchen heißt Josefin und ist die Tochter von Vereinschefin Melanie Bittner. Die Sechsjährige hat quasi schon im Mutterleib den Fanfarenzug hautnah erleben dürfen, als ihre schwangere Mama bei Auftritten dabei war. „Ich finde es schön, mitzumachen“, meint Josefin kurz und schnappt sich eine Trommel. Bei der Jubiläumsfeier im Jugendklubhaus „Ossi“ wird einmal mehr als deutlich, wie viele Menschen sich dem Fanfarenzug verbunden fühlen. Über siebzig geladene Gäste haben ihre Teilnahme zugesichert, überbringen Glückwünsche und schwelgen in Erinnerungen. „Wenn ich die Geschichte des Vereins hier so ausgestellt sehe und vieles davon auch miterlebt habe, merke ich persönlich, dass man älter geworden ist, aber auch mit Musik und einem schönen Miteinander wie es hier gelebt wird, jung bleiben kann“, so der frühere Oberbürgermeister Horst-Dieter Brähmig.



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