Familienfest mit Zuwachsraten


von Tageblatt-Redaktion

Landrat Michael Harig und Andrea Riedel vom Zweckverband Sächsisches Industriemuseum schneiden die Jubiläumstorte an. Fotos: Silke Richter
Landrat Michael Harig und Andrea Riedel vom Zweckverband Sächsisches Industriemuseum schneiden die Jubiläumstorte an. Fotos: Silke Richter

Von Silke Richter

Die Hektik des Alltags bleibt draußen. Denn kaum haben die Besucher das Fabrikgelände in Knappenrode betreten, entschleunigt sich das Tempo der Besucher. Man reiht sich ein in die langsam umherschlendernde Menschenmasse. Alles ganz gemütlich. Hier kleine Marktstände, da Bühnenmusik von den Irish Coalminers und mittig Besucher, die gemütlich die Atmosphäre genießen. Das stimmige Bild mit altem Handwerk, historischen Maschinen, Spinnrädern, Uhren und vielen Sachen mehr zieht die Besucherströme Jahr für Jahr magisch an.

Im Vergleich zu den Vorjahren waren bei den elften FabrikFestSpielen aber weitaus mehr Händler also sonst vertreten. Ein Beispiel, dass sich der jährliche Höhepunkt längst positiv über die Region hinaus herumgesprochen hat. Die Trachtengruppe aus Neu Taucha ist hingegen schon seit Jahren dabei: „Wir sind immer wieder begeistert. Die Stimmung ist einfach wunderbar“, meint Brigitte Bast von der Trachtengruppe ganz begeistert. Die 65-Jährige sieht in den FabrikFestSpielen auch eine Veranstaltung, um vergessene Erinnerungen anschaulich wieder aufleben lassen zu können.

Das langjährige Konzept des bunten Sonntags funktioniert also. Die Festspiele haben sich im Laufe der Zeit zu einem großen Familienfest entwickelt, zu dem auch Weggezogene gern zurück in ihre alte Heimat kommen. „Deshalb wollen wir zukünftig thematisch auch nichts ändern und es bei Handwerk, das zur Fabrik passte belassen. Natürlich wird es jedes Jahr Änderungen bei den Musikgruppen geben, aber die Vorstellung von alter Handwerkskunst und die Ausgestaltung mit Oldtimern, Fahrrädern, kostümierten Besuchern und Mitarbeitern sollen bestehen bleiben“, sagt Museumschefin Kirstin Zinke.

Etwas ganz Besonderes gab es aber nur in diesem Jahr zu erleben. Und davon sogar gleich zwei unterschiedliche Anlässe: Zum einen wird der erste Spatenstich der Brikettfabrik Werminghoff vor 100 Jahren begangen und zum anderen feiert das heutige Bergbaumuseum 20. Geburtstag. Das Einzige, was auch zukünftig etwas wacklig sein dürfte an den FabrikFestSpielen, sei die Finanzierung, die ohne Sponsoren wie Vattenfall und Ostsächsische Sparkasse Dresden nicht möglich sei, so Kirstin Zinke, die auch weiterhin auf finanzielle Unterstützung hofft.

Ebenso seien die FabrikFestSpiele natürlich auch immer vom Wetter abhängig. Aber das war gestern nahezu perfekt. Nicht zu warm und kein Regen.

Besucher Frank Neumüller ist ein Ex- Hoyerswerdaer und extra wegen der FabrikFestSpiele aus Nürnberg angereist. „Mein Herz schlägt immer noch hier. Und ich bin jedes Jahr in der EnergieFabrik Knappenrode zu Besuch. Ansonsten würde mir was fehlen. In meiner neuen Wohngegend gibt es nämlich nicht so etwas wie hier“, erzählt der 54-Jährige.
Die Vorbereitungen für die zwölften FabrikFestSpiele sind übrigens schon wieder angelaufen. Denn laut Kirstin Zinke gelte auch hier der Satz: Nach den Spielen ist vor den Spielen. Bis es so weit ist, startet jedoch am 13. Juli eine Sonderausstellung in der EnergieFabrik, die die Jahre zwischen 1914 und 1948 bildlich reflektiert.



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