Extra-Bilder für Hoyerswerda

Vor achtzig Jahren wäre vermutlich kein Kind auf die Idee gekommen, seinen Geburtstag im Hoyerswerdaer Museum zu feiern. Und die Eltern schon gar nicht. Da war das Heimatmuseum im Mai am Burgplatz gerade erst eröffnet worden und bestand zu einem großen Teil aus der Altertumssammlung, mit mühsam zusammengeklebten Scherben der bei Grabungen entdeckten Gefäße aus grauer Vorzeit. Und die Zeiten waren andere, ganz klar. Heute ist ein quirliger Kindergeburtstag im Museum hingegen gewünscht. Denn die museumspädagogischen Angebote von Angela Jordan machen die Vergangenheit spielerisch lebendig, egal, ob man nun gedanklich in die Zeit der Ritter oder die der Reichsfürstin Teschen reist, eine Gruselnacht erleben oder die Schatztruhe knacken will. Das Ganze funktioniert für bis zu zwölf Kinder und ist mit 50 Euro gar nicht mal so teuer. Man muss sich nur rechtzeitig anmelden. Immerhin – die museumspädagogischen Angebote, von denen es mittlerweile 13 für kleine und größere Kinder und sonstige Gruppen gibt, tragen dazu bei, dass Besucher ins Stadtmuseum kommen.
Doch auch für die Erwachsenen muss immer mal wieder etwas Neues geboten werden. Die derzeit zu sehende Gemeinschaftsausstellung von Manfred Vollmert und Peter Biernath bildet in diesem Jahr bei den Wechselausstellungen im zweiten Obergeschoss den Auftakt. Bis Ende Februar ist sie noch zu sehen, ehe sie von der Personalausstellung des Salzburger Malers Bernhard Vogel abgelöst wird. Aquarelle sind seine Spezialität. Wie Museumsleiter Andreas W. Vetter verrät, wurden extra für die Hoyerswerda-Ausstellung drei Bilder mit Hoyerswerdaer Motiven angefertigt, von denen eines das Schloss selbst zeigt. Es ist ungefähr aus Sicht des ehemaligen Ballhauses gemalt, in dem 1912 die Domowina gegründet wurde. Das runde Jubiläum in diesem Jahr nutzte nicht nur Oberbürgermeister Stefan Skora als Thema für den Neujahrsempfang der Stadt Hoyerswerda. Dem Domowina-Geburtstag widmen sich in diesem Jahr das Museumsfest am 13. Mai und die am selben Tag öffnende Sonderausstellung. Andreas W. Vetter hofft, dass die Ausstellung gewisse Impulse gibt, um die schon seit längerem ins Auge gefasste Umgestaltung der sorbischen Abteilung im Museum 2013 in Angriff nehmen zu können. Vor allem eine zweisprachige Beschriftung würde sich gut machen. Nun – im Domowina-Jubiläumsjahr muss man mit dem Bekannten auskommen. Die Sonderausstellung wird über fünf Monate lang zu sehen sein und dann der Adventsausstellung weichen, die sich weder mit Spielzeug noch mit erzgebirgischer Schnitzkunst befassen wird, sondern mit Gold, dem Geschenk der Könige. Eingebettet in die Ausstellung sind Arbeiten der Laubuscher Goldschmiedin und Designerin Christine Przybilski, die vor drei Jahrzehnten in Laubusch ihre Werkstatt eröffnete. Allerdings wird bei weitem nicht alles Gold sein, was dann in der Ausstellung glänzt.
Ohne Sonderausstellung, aber dafür mit einem schönen Abend will das Stadtmuseum in diesem Jahr den 80. Jahrestag der Gründung des Heimatmuseums feiern, das vor sechzig Jahren ins Schloss umzog. Am 22. Mai findet das Jubiläum statt.
Stadtmuseum : Am Schloßplatz 1,
Telefon: 03571 456-490, E-Mail: info@museum-hy.de
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