Erster Bagger arbeitet am Knappensee


von Tageblatt-Redaktion

Am Ostufer des Knappensees wird von der Seeseite aus gearbeitet. Die Aufnahme entstand gestern am frühen Vormittag. Die Rütteldruckverdichtung beginnt demnächst.  Quelle: LMBV
Am Ostufer des Knappensees wird von der Seeseite aus gearbeitet. Die Aufnahme entstand gestern am frühen Vormittag. Die Rütteldruckverdichtung beginnt demnächst. Quelle: LMBV

Von Uwe Schulz

Seit Anfang Mai ist der Knappensee wegen der bergtechnischen Sanierung gesperrt, wurde der Wasserstand angehoben. Der erste Baggerhub eines Langarm-Baggers erfolgte nun gestern in den frühen Morgenstunden. Er soll die Fahrrinne zum sogenannten Kalibrierungsfeld unterhalb der Knappensee-Siedlung verbreitern, auf dass das Ponton mit der Rütteldruckverdichtungstechnik dorthin gelangen kann. Eigentlich sollte damit schon vor einigen Wochen begonnen werden. Doch die Ausschreibung verzögerte sich und die Baufirma, die letztlich den Zuschlag bekam, musste ersteinmal die Großgerätetechnik bestellen und mit Schwerlasttransporten anliefern lassen.

An der zentralen Einsatzstelle neben dem alten Regattaturm erfolgten gestern die Anlieferung und der Zusammenbau der Transportschuten für die bei der Nassbaggerung abzutransportierenden Erdmassen. Auch der Bagger, der für die Rütteldruckverdichtung eingesetzt werden soll, wurde mit einer satellitengestützten Positionsanzeige (GPS) ausgestattet, der Ausleger aufgerichtet. Zeitgleich ergoss sich im Internet vor allem bei Facebook ziemlich viel Spott über die Bergbausanierer angesichts einer zweiten Bauzaun-Reihe, die zwischen Koblenz und Groß Särchen errichtet worden war. Dass der Bauzaun am gesamten See trotz des bestehenden Verbots hier und da regelmäßig geöffnet wird, damit doch gebadet oder geangelt werden kann, ist allen Beteiligten mittlerweile klar. Soll der doppelte Zaun also als besondere Abschreckung dienen. Die Vergleiche zur Sicherung der ehemaligen innerdeutschen Grenze waren deutlich.

Die LMBV dementiert: „Es gab in diesem Bereich nicht mehr unbefugte Betretungen als in anderen Bereichen und deshalb ist die zweite Zaunreihe als zusätzlicher Schutz damit nicht im Zusammenhang zu sehen“. Mit dem Anstau des Knappensees und auf Grundlage der Allgemeinverfügung des Sächsischen Oberbergamtes war aus Sicht der Bergbausanierer die Einrichtung des Sperrbereiches erforderlich geworden. Dies erfolgte auf der ursprünglich bekannten alten oberen Abraumkante auch im Sanierungsbereich D-Ost im Bereich des Sunshineparks. Dann kam es zu der Neuberechnung des Sperrbereichs, dessen Endkonsequenz die Umsiedlung der Dauercamper mit Hilfe des Technischen Hilfswerks am vergangenen Samstag war. Um das nicht zu behindern, sei die neu ermittelte Linie des Sperrbereichs noch nicht mit einem Bauzaun versehen worden. Bis zum Beginn eines Initialeintrages im Sanierungsgebiet am gestrigen Donnerstag konnte der Zustand aus Sicht der Sachverständigen so belassen werden.

„Um zur Beräumung des Zeltplatzes Z 3 den Betroffenen und auch dem THW ausreichend Zeit zu gewähren und gleichzeitig aber auch den Beginn des Initialeintrages am 20. August nicht zu gefährden, wurde entschieden, dass die wenige Zeit, die zur Verfügung steht (nur 18. und 19. August), zunächst für die Einrichtung des neuen Sperrbereiches genutzt wird“, beantwortete LMBV-Sprecher Uwe Steinhuber die entsprechende TAGEBLATT-Anfrage.

Aus Zeitgründen habe man auf den Rückbau der zweiten Zaunreihe vorerst verzichtet. Auch aus Sicherheitsgründen sei es aus Behördensicht sinnvoll gewesen, den Sperrbereich nicht durch das Umsetzen der vorhandenen Zaunfelder unnötig zu öffnen.

Die Zaunfelder werden in Zukunft ohnehin in der Nähe benötigt. „Spätestens mit der Sperrbereichserweiterung im Abschnitt D-West kann das dann dort benötigte Zaunmaterial aus dem Bereich D-Ost während eines technologischen Stillstandes aus der zweiten Zaunreihe entnommen werden“, so die LMBV weiter.



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