Erstaunen an der Globus-Tankstelle

Hoyerswerda. Die Frau war entsetzt: 140 Euro? So viel hatte sie doch gar nicht getankt. Das Erlebnis über eine Belastung mit dieser Summe an der Globus-Tankstelle machte sie sprachlos. Am Kamenzer Bogen tankt man ohne Bedienung – nur mit Giro- oder Kreditkarte und dass das Unternehmen sich absichert, steht an den Zapfsäulen:
Vorautorisierung erfolgt in Verbindung mit PIN-Prüfung. Der Betrag von 100 Euro wird auf ihrem Konto nur „reserviert“. Abgebucht wird nur der tatsächliche Tankbetrag.
Zuletzt wurde der Betrag auf besagtwe 140 Euro erhöht. Diese Art, die Zahlungsfähigkeit der Kundschaft sicherzustellen, mag bei der ersten Begegnung damit ungewöhnlich oder gar unverschämt erscheinen. Eine Nachfrage bei Angelika Große von der Hoyerswerdaer Verbraucherzentrale ergibt allerdings, dass zumindest dort keine Beschwerden eingegangen sind:
Bisher wurde diese Sache noch nicht an mich herangetragen. Das beschriebene Vorgehen scheint nicht unüblich zu sein, nur noch nicht so verbraucherbekannt. Wenn dies in klarer Weise kommuniziert wird, können sich die Kunden darauf einstellen.
Globus sagt auf unsere Anfrage hin, Betreiber von Automatentankstellen seien sogar gesetzlich verpflichtet, sicherzustellen, dass eine Bezahlung möglich ist:
Da der endgültige Zahlbetrag vor dem Tankvorgang noch nicht feststeht, reservieren wir bei jedem Vorgang einen Maximalbetrag von 140 Euro beim Geldinstitut des Kunden. Sobald der Tankvorgang abgeschlossen ist und der tatsächliche Zahlbetrag feststeht, wird vollautomatisch ein Teilstorno für den Betrag erzeugt, der den Rechnungsbetrag für die Betankung übersteigt, das heißt das Geldinstitut errechnet den an uns zu überweisenden Betrag aus dem Teilstorno selbst. Damit ist zugleich dokumentiert das die Löschungsinformation geflossen ist. In der Regel löschen Banken den nicht fälligen Restbetrag umgehend.
Allerdings könne es im Einzelfall passieren, dass Banken trotz nachweislich sofort ausgeführter Löschungsanweisung die Reservierung erst später aufheben. Spätestens sollte das nach zehn Bankarbeitstagen erledigt sein.

Globus fügt an, um die Kundenfreundlichkeit zu steigern, habe man bereits an einem Drittel der Tankstellen die Vorautorisierung so modifiziert, dass Kunden verschiedene Beträge ab 20 Euro freigeben können. An den restlichen Standorten sei diese Maßnahme für die nächsten Geschäftsjahre geplant. Und wem das Ganze trotzdem nicht geheuer ist, findet die B 97 entlang zwei Kilometer in die eine Richtung Aral und drei Kilometer in die andere Richtung SB-Tank – beides mit Personal.
Mirko Kolodziej
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