Erfolgloser Tauchversuch nach der Quelle eines Ölfilms auf dem Bröthener See


von Tageblatt-Redaktion

In rund acht Metern Entfernung vom Ufer des Bröthener Badesees breitete sich eine Öllache aus.
In rund acht Metern Entfernung vom Ufer des Bröthener Badesees breitete sich eine Öllache aus.

Zuerst fiel es einem Angler aus Hoyerswerda auf. Knapp eine Woche ist es her, da verfing sich die Angelschnur des Mannes in der Tiefe des Bröthener Badesees. Der erste Verdacht galt den wuchernden Wasserpflanzen. Mit etwas mehr Gewalt schließlich doch noch ans Ufer gezerrt, waren Schnur, Haken samt Vorfach und Pose nur noch zu kappen. Alles war beschmiert mit einer klebrigen, nach Teer stinkenden und aussehenden Substanz.

Das lieferte auch die Erklärung für den Ölfilm, der sich in rund acht Metern Entfernung vom Ufer immer weiter ausbreitete. Mit jeder aus der Tiefe aufsteigenden Blase wurde er größer. Der kurz darauf erfolgte Wasserpflanzenschnitt verwischte die Spuren des Umweltfrevels, der da begangen wurde.

Es ist nicht das erste Mal, dass illegal Schadstoffe im Bröthener See entsorgt wurden, ärgert sich Ortsvorsteher Lothar Kujasch. Es könnte sich um Kaltanstrich handeln, vermutet er beim Anblick der verschmierten Angelpose. Allerdings hat er Vertrauen in die Natur. „Die hilft sich in der Regel selber.“ Oder andere helfen. Der gestrige TAGEBLATT-Versuch, die Quelle des Übels in etwa fünf Metern Tiefe – ausgerüstet mit Taucherbrille und Schnorchel – zu finden und zu bergen, scheiterte allerdings. Die Pflanzen, die beim Unterwasserschnitt abgetrennt worden waren, haben sich ausgerechnet auch in dem Uferbereich an der Löschwasserzapfstelle gesammelt, in dem die Öllache vor dem Schnitt zu sehen war. Die treibende, dicke Pflanzenschicht behinderte beim Schwimmen und nahm unter Wasser die normalerweise im Bröthener Badesee recht gute Sicht.

Vom Landratsamt Bautzen, wo die zuständige Umweltbehörde ansässig ist, wurde gestern die Information über die Verschmutzung im Bröthener Badesee entgegengenommen. Es wird nun geprüft, ob etwas, und wenn ja, was, zu tun ist.



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