Er trommelt wieder


von Hoyte24 News

Chris Spencer macht vor – andere machen nach. Noch sind Trommeln frei. Am Montag soll sich das ändern.  Foto: Gernot Menzel
Chris Spencer macht vor – andere machen nach. Noch sind Trommeln frei. Am Montag soll sich das ändern. Foto: Gernot Menzel

Manche Dinge erklären sich ganz einfach und ganz von selbst. „Jeder Mensch hat einen Herzschlag. Jeder kann also einen Takt finden“, sagt Christopher Spencer, wenn er über das Trommeln spricht. Für den Dörgenhausener, der im US-Bundesstaat Florida geboren ist und seit sechs Jahren in Deutschland lebt, ist das Trommeln, wie er selbst sagt, pure Leidenschaft. Er kann es anderen auch ganz gut beibringen. Spencer hat Kurse an der Volkshochschule oder in der KulturFabrik-ZwischenBelegung gegeben. Doch vor anderthalb Jahren war erst einmal Schluss. Die Geburt eines Kindes und ein Umzug setzten die Prioritäten.

Nun soll es wieder losgehen. Chris Spencer bietet neuerdings Kurse für Schulklassen oder zur Teambildung für Firmen an – wahlweise in Deutsch oder Englisch. Und auch bei der KuFa ist er ab sofort wieder aktiv. Am Montag nächster Woche beginnt ein neuer Trommel-Kurs. KuFa-Geschäftsführer Uwe Proksch ist der Erste, der sich darauf freut. „Ein Soziokulturelles Zentrum ist sowohl ohne Töpfer- als auch ohne Trommelkurs eigentlich überhaupt nicht denkbar“, findet er nämlich. Dass Chris Spencer nun an der Alten Berliner Straße wieder an Djemben, Bongos oder Congas unterrichtet, ist also doppeltes Glück. Denn der Kursleiter gesteht freimütig: „Es hat mir schon sehr gefehlt.“

Zum Trommler wurde Spencer an der University of North Florida in Jacksonville. Ein Kommilitone regte ihn zum Musizieren an. Er griff zur Gitarre, Chris Spencer zur Trommel. „Es ist auf jeden Fall nicht so kompliziert wie Klavier- oder Geigespielen“, meint der Dörgenhausener, der von nächtlichen Trommel-Sessions bei US-amerikanischen Musik-Festivals schwärmt: „Da habe ich die Liebe zum Trommeln so richtig entdeckt.“ Mittlerweile ist ihm klar, dass das Trommeln Bestandteil so gut wie jeder Kultur ist. Siehe Taiko in Japan, Darabukka in der arabischen Welt oder Pahu bei den neuseeländischen Maori. In der KuFa wird das afrikanische Trommeln im Mittelpunkt stehen. „Es geht dabei um Grundelemente“, kündigt Chris Spencer den Basis-Unterricht in Sachen Tempo, Dynamik oder rhythmischer Phrasierung an.

Wobei gesagt werden muss: Das Ganze reicht bis Januar – zunächst. Der Plan ist nämlich der: Nach zehn Mal 90 Minuten Unterricht sollte nach Möglichkeit aus dem Grund- ein Fortgeschrittenenkurs hervorgehen. Für Anfänger würde dann neuer Unterricht starten. Und nach einem bis anderthalb Jahren möchte Chris Spencer gern einige seiner Schüler so weit haben, dass sie gemeinsam eine Auftritts-Gruppe bilden können. Es geht perspektivisch also um je drei Trommel-Gruppen.

Wobei für den Einzelnen natürlich gilt: Alles kann und nichts muss. Trommeln anzuschaffen braucht sich dabei übrigens niemand. Die KuFa als Soziokulturelles Zentrum ist selbstverständlich gut ausgerüstet. Im Zweifel kann bestimmt auch Chris Spencer aushelfen. Wie er sagt, hat er auf dem heimischen Dachboden 15 Trommeln gelagert – zuzüglich anderer Percussion-Instrumente.

Zunächst wünscht sich der Trommel-Enthusiast erst einmal einen optimalen Start. Einige frühere Schüler haben sich schon gemeldet, Spencer sagt aber: „Ich hoffe auf viele, die noch nie getrommelt haben.“ Und dann kommt er noch einmal auf diese Sache mit dem Herzschlag zu sprechen. „Ich bin überzeugt, dass jeder trommeln kann“, sagt er.

Der Trommelkurs beginnt am 11. November um 19 Uhr. Eine Voranmeldung bei der KulturFabrik (Alte Berliner Straße 26) ist möglich, aber nicht unbedingt notwendig.



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