Er kennt die Kühnichter Spange schon lange


von Hoyte24 News

Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Zwar hat der Bau der sogenannten Kühnichter Spange zwischen Weinert- und Nieskyer Straße als Entlastung für die Kühnichter Straße im Moment keine Aussicht auf Realisierung. Herbert Latton findet jedoch, man sollte den Gedanken nicht ganz aus den Augen verlieren. Er steht hier an jener Stelle, die einst nicht nur als Zufahrt zum Y-Hochhaus, sondern auch als Anschluss der Spange an die Weinertstraße gedacht war.

Latton kennt die Überlegungen seit den 1970ern. Er war damals als Mitarbeiter der PGH Energie aus Lauta daran beteiligt, die Straßenbeleuchtung für die künftige Straße zu planen. Latton sagt, man habe sie dann aus Lärmschutzgründen nicht gebaut. Und er fügt an, das sei ein mittels Flüsterasphalt und Lärmschutzwänden heute sicher lösbares Problem.

Die Stadt bestätigt, dass der Generalbebauungs- und Generalverkehrsplan von 1980 den Straßenneubau beinhaltet. Nach jüngsten Diskussionen zwischen 2019 und 2021 hatte der Stadtrat die Spange abgelehnt. Zuletzt bekam die Stadt vom Kreis Bautzen den Hinweis, der Freizeitkomplex Ost sei heute großteils als Waldgebiet eingestuft – eine Straßenbaugenehmigung daher nicht erhältlich.

Herbert Latton hat sich trotzdem im Hinblick auf die beiden von der Stadt vor sechs Jahren vorgelegten Varianten-Entwürfe einen eigenen auf Basis der alten Planungen überlegt – mit Anschlüssen an die Parkplätze von Klinikum und Hoy-Reha. Das würde die Grollmuß- und damit die Kühnichter Straße zusätzlich entlasten. (red)

Zeichnung: Herbert Latton
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Kommentare zum Artikel:

Anette Schmidt schrieb am

Es handelt sich beim Indianerdorf um ein unwiederbringliches Erholungs- und Naturreservat mit vielen seltenen und geschützten und vom Aussterben bedrohten Schmetterlingen. Gemäß der damaligen Kommentare zur Unterschriftenpetition sah schon mancher genau dort auf der grünen Wiese ALDI stehen. Die Skizze von Herrn Latton bestätigt diese Einladung geradezu. Ich weiß nicht, warum die alten Herren (das gilt auch für die TRUMPel in der Weltpolitik) alles zerstören wollen, bevor sie das Zeitliche segnen. Wollen sich jetzt alle schnell noch ihr eigenes Denkmal errichten? Obwohl die Stadt ständig schrumpft, Straßen zurückgebaut und inzwischen Haushaltsperren verhängt wurden, wird hier wieder unnötig für Zündstoff gesorgt. Ein Krankenhaus – dicht umgeben vom Verkehrs-Dschungel. Habe ich in keiner Stadt gesehen. Nur Hoyerswerda würde sich mal wieder die Blöße geben. Lärmschutzwände bis in den 4. Stock, damit sich auch die Patienten in den oberen Etagen des Krankenhauses erholen können und ihnen die Verkehrsabgase erspart bleiben? Was für eine Provinzposse … aber die Stadt hätte damit wieder für eine neue, peinliche Attraktion gesorgt …

Herbert Latton schrieb am

Ein Dank an die Redaktion von hoyte24de. Mit dieser Darlegung meiner Skizze muss ich natürlich eine Erläuterung der Zahlen anfügen.

Erläuterung zu den Nummern:

1) Der vorhandene Abzweig ist schon für eine zweispurige Anbindung ausgebaut. Dieser wird in einen dreiarmigen Kreisel umgebaut. Aus Kostengründen entfällt somit eine aufwändige Ampelanlage. Als Denkhilfe: Vom Stadtrat Kamenz wurde für die Kreuzung am OBI Kamenz beschlossen, dort einen kostengünstigeren Kreisel (betr. Wartung) statt einer Ampelkreuzung zu bauen.

2) Neue Zufahrt Parkplätze Klinikum. War Ende der 70er im Gespräch. Damit wird die Einfahrt für die Rettungswagen entlastet, ebenso die Grollmus-Straße.

3) Trasse der „neuen“ Spange wie in den 70ern projektiert. Auf Satellitenbildern und vor Ort (Besichtigung) im Verlauf nur Wildwuchs und z. T. kranke Bäume zu sehen. Wie dazumal geplant, wird im FKO kein Fuß- bzw. Radweg beeinflusst, weil schon so seitlich angelegt. Auf der Klinikumseite kann der Rad-/Fußweg angelegt werden bis (Nr. 6) und weiter. Ein nötiger Lärmschutz ca. 250 m (jetzige Parkzaunlänge)ist aus heutiger Sicht kein Problem mehr. Siehe z. B. Ortseinfahrt Nardt oder an der Bahntrasse Richtung Görlitz jede Ortsdurchfahrt. Dieser kann (kostengünstig) mit Spray-Motiven aufgewertet werden. Von Straßenseite eine Klinikumsansicht – vom Park her z. B. eine Darstellung von Bäumen und Sträuchern. Da finden sich sicher Sprayer aus der Szene. Der Straßenbelag muß „Flüsterasphalt“ sein. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h ab der jetzigen 90°-Kurve ist dann angebracht. Schwerlastverkehr in Ausnahme nur für Anlieger und Lieferer. Straßenbeleuchtung wäre bis Scholz GbR nötig.

4) Eine neu zu konzipierende Einfahrt zu den HoyReha-Parkplätzen. Diese Idee wurde mit dem GF der HoyReha besprochen. Hier ist positives Interesse gezeigt worden. Damit reduziert sich der Kriechverkehr von der Grollmus-Straße her zur Reha. Eine Verkehrszählung vor dem Eingangsbereich der HoyReha ergab in ca. 45 Min. 40 Fahrzeugbewegungen in beide Richtungen. Ein Fuß-/Radweg in Richtung Klinikum ist ja jetzt schon als „wilder“ Weg sichtbar.

5) Hier wird der Abzweig zur Scholz GbR und den Garagen und Gärten gestaltet, welche in Richtung Kastanienweg erreichbar sind. Ein Lärmschutz im Bereich Scholz GbR wäre ins Auge zu fassen. KFZ-Stellfläche ist jetzt schon vorhanden.

6) Die Weiterführung des Rad-/Fußweges entlang der Gärten bis zum begonnenen neuen Radwegstummel an der Kühnichter Straße. Somit sind die Gärten und der Waldfriedhof gefahrlos zu erreichen. Hier erschließt sich eine weitere wichtige Zufahrt zum künftigen „Hoyerswerdaer Haus-See“. Diese Trasse ist jetzt schon ersichtlich und ohne größere Eingriffe erstellbar.

Weitere Gedankengänge: >hier müssen Kompromisse von allen Einwohnern akzeptiert werden<.
- Eine umfassende Anpassung der Verkehrsströme in der Kühnichter-Strasse, wie sich das Ergebnis der Bürgerbefragung darstellt, d. h. entsprechend der Variante 1.
- Der Durchgangs-Schwerverkehr muss von der Südumfahrung am Kaufland vorbei oder über die B96 durch die Stadt geleitet werden. Die Nieskyer Straße ist nur für den Bedarfsverkehr freizugeben.
- Als Sofortmaßnahme ist eine lärmmindernde Reparatur der jetzigen Deckschicht der Kühnichter Straße nötig.
- Nachdem der Ortskern von Dörgenhausen aufwändig saniert in die Endrunde gekommen ist, kann man das gleiche Prozedere auch auf Kühnicht anwenden. Da wurde sehr weitsichtig geplant und beschlossen.
- Erkennbare „Umwege und Mehrstrecken“ müssen von allen akzeptiert werden, um ein brauchbares Endergebnis zu erreichen.
- Da für den Standort des Y-Hochhauses schon Pläne im Gespräch sind, muss diese Spangenvariante 3 schnell in die Diskussion gebracht werden, um überhaupt langfristige Planungen (z. B. ein 5-Jahres-Plan) ins Auge fassen zu können. Soweit die Erläuterung der Skizze. Ich wünsche dem Stadtrat hierzu Entscheidungsmut und Stehvermögen.

Herbert Latton schrieb am

Werte Frau Schmidt. Es ist sehr schwierig, ihre Gedankengänge nachzuvollziehen, um eine reelle Antwort zu finden. Erstmal wünsche ich Ihnen eine gute Gesundheit, um alles Weitere zu verfolgen.

Meinerseits muss ich ja dann mindestens 100 werden, um „mein Denkmal“ noch zu erleben. Jetzt konkret zu ihrem Kommentar: Offensichtlich haben sie ein Problem, die Skizze real in das Gebiet einzuordnen. Es wird weder ein unwiederbringliches Erholungs- und Naturreservat noch das Klinikum gravierend beeinflusst, wenn man sich mit der Skizze und der Erläuterung befasst. Die skizzierte Trasse ist geschätzt ca. 20 m breit. Damit dürften die geschützten und vom Aussterben bedrohten Schmetterlinge sicher die Chance haben, zum naheliegenden neuen Habitat zu fliegen. Für die Erhaltung des FKO kann ich ihnen nur die Mitarbeit im KEB anraten, dort sind kreative Köpfe gefragt. Auch für den „Grünen Saum" um HY werden Mitstreiter gesucht. Wenn sie sich die Beiträge von Hoyte24.de vom 20.9.22 – Bürgerversammlung zur Kühnichter Straße – ; vom 21.1.25 – FKO-Visionen gesucht – ansehen, dort ist nie die Rede von irgendeinem ALDI. Zum Thema Verkehrslärm und Lärmschutz bitte die Ortseinfahrt von Nardt ansehen. Da leben auch Menschen ca. 30 m von der Straße, die Schutzwand ist ca. 3 m hoch (ein 4. Stock ist im Bereich von ca. 10 m hoch). Im Klinikum sind es ca. 130 m Abstand. Die angedachte Verkehrsreduzierung bringt sicher auch eine Beruhigung vom Verkehrslärm und den Abgasen. Der sog. Verkehrsdschungel verlagert sich auf die Rückseite und die Anlieger (auch Menschen) der Kühnichter Straße werden explizit entlastet. Abschließend erwähnt: Alle dazumal dargestellten Varianten der neuen Verkehrsführung hatten in der Nachteil-Spalte mindestens drei bis vier Einträge. Bei der Spange stand nur ein Eintrag: zu teuer! Das Pro-Votum der Anlieger wurde durch die Petition negiert. Mit diesem Beitrag hoffe ich, Ihren Durchblick etwas erhellt zu haben.

MfG

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