Endspurt für den Weihnachtsbaumkauf


von Tageblatt-Redaktion

Andreas Schulze vom Pflanzenhof in Hoyerswerda verpackt in dieser Woche die letzten Weihnachtsbäume. Weil der Transport der Nordmanntannen teurer geworden ist, hat er den Preis für einen Meter von 18 auf 20 Euro erhöht. Auch künstliche Bäume sind kein Sch
Andreas Schulze vom Pflanzenhof in Hoyerswerda verpackt in dieser Woche die letzten Weihnachtsbäume. Weil der Transport der Nordmanntannen teurer geworden ist, hat er den Preis für einen Meter von 18 auf 20 Euro erhöht. Auch künstliche Bäume sind kein Sch

Der Weihnachtsbaum-Verkauf geht in die heiße Phase. Andreas Schulze vom Pflanzenhof Hoyerswerda rechnet ab heute mit einem Ansturm auf Blaufichten, Kiefern und Nordmanntannen. Welcher Baum in der Stube landen wird, ist oft eine Frage des Geldes.
Variante 1: Den Baum beim Händler aussuchen
Die Kiefern, die Andreas Schulze für 15 Euro verkauft, stammen aus seinem eigenen Wald. Der ist immerhin 25 Hektar groß. Doch die typische dunkelgrüne Farbe fehlt ihnen dieses Jahr. „Es war im Herbst einfach zu trocken“, sagt er. Der weitaus beliebtere Baum sei die Nordmanntanne. Sie wird an Heiligabend in 80 Prozent der Wohnungen stehen. Schulze lässt sie mit dem Laster aus Dänemark anliefern. Das kostet mehr Geld als letztes Jahr. „Unsere Maschinen laufen nicht mit Wasser“, sagt er und beklagt den hohen Dieselpreis. Der Kraftstoff ist im Schnitt 20 Cent teurer geworden. Drei Jahre lang habe der Pflanzenhof den Preis für Nordmanntannen stabil gehalten. Das gehe jetzt nicht mehr: Statt 18 Euro kostet ein Meter nun 20 Euro. War es letztes Jahr viel zu kalt, stehen die Bäume jetzt bei fast frühlingshaften Temperaturen in Hoyerswerda. Damit sich die Nordmanntannen trotzdem über den Jahreswechsel halten, sollten sie in einen Topf mit Wasser und einem Tropfen Spülmittel gestellt werden, empfiehlt der Experte. Der Stamm wird beim Verkauf angeschnitten. Nicht nur private Waldbesitzer verkaufen Weihnachtsbäume. Die sächsischen Forstbezirke haben rund 30 000 Bäume aus dem Staatswald gefällt. „Die schönsten Weihnachtsbäume, die wachsen direkt vor der Haustür“, sagt der Lausitzer Revierförster Wolfram Schiffner. Er liebt die Schwarzkiefer, die auf den sandigen Böden der Region wächst. Dass sich der Freistaat von so vielen Bäumen trennt, habe einen guten Grund, sagt Forstbezirksleiter Holm Karraß. Das regelmäßige Ausdünnen der Bestände gehöre dazu. Jeder verkaufte Weihnachtsbaum helfe dem heimischen Wald. Ein Baum kostet laut Sachsenforst zwischen 15 und 20 Euro. Angeboten werden Nordmanntannen, Kiefern und Fichten.
Variante 2: Den Baum im Wald selbst schlagen
Seinen Weihnachtsbaum selbst schlagen – das liegt im Trend. Der Staatsbetrieb Sachsenforst bietet das Spektakel zu ausgewählten Terminen an. Weil der Wald im Forstbezirk Oberlausitz größtenteils Privaten gehört, mussten die Hoyerswerdaer am Wochenende erst nach Großharthau bei Großröhrsdorf fahren, um die Axt ansetzen zu können. Ein Baum kostete dort 15 Euro – sportliche Betätigung inklusive. Privattermine soll es in der Woche vor Weihnachten nicht mehr geben, sagte eine Mitarbeiterin des Forstbezirks Neustadt.Allerdings warnt der ADAC davor, Weihnachtsbäume ins Fahrzeuginnere zu quetschen. Kommt das Auto aus Tempo 50 schlagartig zum Stillstand, wird der Baum zum Wurfgeschoss, so die Tester. Eine rund 30 Kilogramm schwere Kiefer schlägt dann mit 750 Kilogramm zu. Am Besten sei der Baum auf dem Dach aufgehoben, in Verbindung mit einer Dachreling oder einem Grundträger.
Variante 3: Einen Kunstbaum im Baumarkt kaufen
Dem künstlichen Weihnachtsbaum fehlt zwar jeglicher Nadelduft. Dafür soll er mehrere Winter überstehen. Der Porsche unter den Künstlichen ist ein 359 Euro teurer Baum im Globus-Baumarkt in Hoyerswerda – nach eigenen Angaben eine Luxusausführung. Bis sich die Investition gerechnet hat, vergehen aber acht Jahre, verglichen mit den Preisen für einen echten Baum.

Hier gibt es Weihnachtsbäume (Auswahl)
Baumschule Kmetsch Hoyerswerda: Nordmanntanne (1,50 Meter) für rund 29 Euro, Blaufichte (1,50 Meter) für 22,50 Euro, Kiefer (1,50 Meter) für 17,90 Euro.
Baumpflege Wehsolek Wittichenau: Nordmanntanne für 20 bis 35 Euro, auch Blaufichten und Schwarzkiefern im Angebot.
Toom-Baumarkt Hoyerswerda: Nordmanntanne für rund 29 Euro pro Stück.
Bräuers Straußenfarm Torno: Blaufichten (14 Euro pro Meter) und Nordmanntannen (18 Euro/m) in kleinen Stückzahlen.
Stadtzentr. Bernsdorf: Nordmanntanne ab 12,99 Euro und Blaufichte, Rotfichte und Waldkiefer ab 10 EUR.



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Kommentare zum Artikel:

Sabine Schelb schrieb am

Hallo,
wir haben uns am Kaufland in Hoyerswerda eine Nordmanntanne gekauft. Der Baum steht seit einer Woche fertig geschmückt im Wohnzimmer. Heute morgen der Schock, die Äste hängen nach unten und die Nadeln sind vertrocknet, trotz intensiver Pflege, die uns die Verkäuferin mitgab. Ich bin heute einfach nur verzweifelt und traurig darüber, auch weil der Baum nicht ganz billig war, am liebsten würde ich den Baum rausschmeißen, aber einen neuen kann ich mir nicht mehr leisten.
Schöne weihnachtliche Grüße

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