Eiskalte Dusche für einen guten Zweck


von Tageblatt-Redaktion

Eiskaltes Wasser über den Kopf schütten, dabei filmen lassen und anschließend Geld spenden.
Eiskaltes Wasser über den Kopf schütten, dabei filmen lassen und anschließend Geld spenden.

Von Rainer Könen

Von einem Probelauf daheim habe sie abgesehen. Warum auch. Ramona Langer schüttelte den Kopf. „Ich bin doch kerngesund“, meinte die 49-jährige Hoyerswerdaerin, die sich gestern Nachmittag auf dem Lausitzer Platz einen Eimer voller Eis über den Kopf schüttete. Und einige Nachahmer fand.

Eine kalte Eisdusche für einen guten Zweck. Der Internet-Trend „Ice Bucket Challenge“ hat nun auch Hoyerswerda erreicht. Initiatorin war Ramona Langer. Die Administratorin der Facebookseite „Klatsch und Tratsch in Hoyerswerda“ war der Auffassung, als sie von dieser Aktion im Netz erfuhr, dass „wir da auf jeden Fall mitmachen sollten“.

Mit dieser Eiskübel-Aktion, die sich seit ein paar Wochen weltweit wie ein Lauffeuer über das soziale Netzwerk Facebook verbreitet, sollen jeweils zehn Euro für die Erforschung und Bekämpfung der Nervenkrankheit Amyothrope Lateralsklerose (ALS), einer degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems, gespendet werden. Zu diesem Zweck nominieren sich vornehmlich die Facebook-Nutzer. Um die Erfüllung der Challenge, was ja Herausforderung bedeutet, nachzuweisen, muss das Ganze gefilmt und ins Netz gestellt werden.

Sarah Göschel hatte von Langers Aufruf nichts mitbekommen. Die 16-jährige Rochlitzerin weilt in diesen Tagen bei ihrer Großmutter in Hoyerswerda. Doch als sie gestern Nachmittag von Ramona Langer aufgefordert wurde, mitzumachen, zögerte sie nicht. Denn „ich find‘ das irgendwie spaßig“, meinte sie. Der 71-jährige Leopold Pittner hingegen betrachte dies nicht so sehr unter dem Spaßfaktor. Der Grund, warum der Zeißiger zum Lausitzer Platz geradelt war, um sich dort einen Eimer voller Eis über den Kopf kippen: „Ich mache das für meinen besten Freund“, erzählte der Senior.

Denn der sei im vergangenen Jahr an der oft tödlich verlaufenden ALS erkrankt. Pittner wollte ihm so wenigstens symbolisch helfen. Er spendete die zehn Euro, stellte sich in den Brunnen, wo er sich einen Eiskübel über den Kopf schüttete. Nicht einmal, sondern gleich zweimal. Die von Ramona Langer initiierte Aktion - das Eis wurde von der Nordsee-Filiale zur Verfügung gestellt – zog viele Passanten an. Mitmachen wollte jedoch bis auf eine junge Frau niemand. Auch diese griff in die Kühlbox, nahm das Eis und schon prasselten die Eisstücke über ihren Kopf. Übrigens: Wer sich vor dem Eiswasser drückt, soll 100 Euro spenden. Auch wenn die Aktion nicht so ausgefallen ist, wie sich das Ramona Langer vorgestellt hatte, „ich hätte schon ein paar Leute mehr hier erwartet“, vertraut sie darauf, dass man eine benachbarte Stadt für diese Aktion nominiert. Beispielsweise Wittichenau. Dort, so die Auffassung einiger Zuschauer, werde man bestimmt mehr Teilnehmer für die Eiskübel-Herausforderung gewinnen können.



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