Einmal kostenlos abheben


von Tageblatt-Redaktion

Ein Foto mit hohem Erinnerungswert - die Teilnehmer waren vor diesem Schnuppertag noch nie mit einem Segelflugzeug geflogen. Das hat bei allen Lust geweckt, weiterzufliegen.
Ein Foto mit hohem Erinnerungswert - die Teilnehmer waren vor diesem Schnuppertag noch nie mit einem Segelflugzeug geflogen. Das hat bei allen Lust geweckt, weiterzufliegen.

Celine will auf jeden Fall noch mal hoch hinaus. Trotz Höhenangst hat es Nadine probiert, und nun ist sie froh, dass sie es gewagt hat, andernfalls „hätte ich so einen tollen Ausblick niemals bekommen“. Für Lars war es „ein fantastisches Abenteuer“, davon werde er seinen Freunden erzählen. Und Katja hätte nicht geglaubt, dass „man als Neuling so klasse vom Team aufgenommen wird“. Für sie, wie für die anderen sieben stand nach diesem Tag fest: Wir werden das noch mal probieren.
Doch welche Veranstaltung löste diese fast überschäumende Begeisterung aus? Minigolf oder Eislochangeln waren es jedenfalls nicht. Vielmehr war es eine Sportart, die man in Hoyerswerda schon seit vielen Jahrzehnten betreiben kann. Immer vorausgesetzt, man weiß wo. Was nach Auffassung von Roland Pietsch in Hoyerswerda und Umgebung aber offensichtlich immer noch nicht allzu viele Menschen wissen. Wie gut, dass es da die Schnuppertage gibt, zu denen der Aeroklub Nardt in jedem Jahr einlädt. Die Teilnahme ist kostenlos. Am 1. Mai fand dort so einer wieder statt.
Celine, Nadine, Lars und Katja hatten sich für diesen Tag angemeldet. Um sich von erfahrenen Fliegern des Klubs zeigen zu lassen, was sie denn ausmacht, die Faszination des Segelfliegens. Das im übrigen einen hohen Freizeitwert habe, so Fluglehrer Pietsch. Die acht Teilnehmer des Schnuppertages können seit Mittwoch beurteilen, warum passionierte Segelflieger am liebsten hoch oben in der Luft bleiben würden. Wie Segelflugzeuge in den Himmel kommen, bei welcher Witterung man fliegen und bei welcher man es bleiben lassen sollte, und was sonst noch alles bei diesem Sport zu beachten ist, dies wurde auf verschiedenen Stationen vermittelt. Wer bis zum Ende dieses Tages blieb, und das waren alle, der durfte nicht nur ins Cockpit steigen, sondern auch gleich hinauf, dorthin, wo ja seit Reinhard Meys 70er-Jahre- Hit die Freiheit grenzenlos zu sein scheint. Über den Wolken. Nun ganz so hoch ging es zwar nicht für die Eleven, aber auch ein kurzer Flug in nicht allzu großer Höhe sorgte dafür, dass alle nach der Landung mit Glückshormonen vollgepumpt waren. Eine junge Frau meinte auf der Abschlussbesprechung gar, sie sei von den Flügen „richtig geflasht“. Sieben Stunden lang drehte sich auch für Lars Ackermann alles ums Segelfliegen. Gemeinsam mit seiner Freundin Katja Köpke war der Cottbuser nach Nardt gefahren. Die hatte ihn mit der Einladung zu dieser Veranstaltung „überrascht“. Er sei noch nie mit einem Segelflugzeug geflogen, bekannte der 31-Jährige. Bis zu diesem Tag. Zwei Mal ging er in die Luft. Mit dem Fluglehrer, versteht sich. Als „ich auch mal steuern durfte“, das sei der pure Wahnsinn gewesen, ein Gefühl, welches unbeschreiblich sei. Dieses Feeling konnte er dann aber doch noch in einige Sätze kleiden. Wie eine Achterbahnfahrt sei ihm der Start vorgekommen. Als der Flieger per Winde hochgeschleppt wurde, sei das Adrenalin durch seinen Körper geflutet.
Schnuppertage veranstaltet der Aeroklub regelmäßig. Um Mitglieder für den Verein zu gewinnen. Bei der Abschlussbesprechung, wo jeder Teilnehmer beschrieb, wie er diesen Tag erlebte, hatte Pietsch auf den ein oder anderen gehofft. Denn die Begeisterung fürs Segelfliegen, die war ja in den Stunden zuvor geweckt worden. Doch einige müssen erst ein Elternteil von ihrer nun aufgekommenen Leidenschaft fürs Segelfliegen überzeugen, mancher erst die Schule beenden. Aber alle sicherten Pietsch zu, dass sie wiederkommen wollen. Zum nächsten Schnuppertag. Oder zum diesjährigen Sommerlager.



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