"Eine sehr hohe Nahversorgungsbedeutung"


von Tageblatt-Redaktion

"Eine sehr hohe Nahversorgungsbedeutung"
Foto: Gernot Menzel

Hoyerswerda. Die Industrie- und Handelskammer Dresden rät davon ab, das Treff-8-Center in seiner Bedeutung herabzustufen, wie das der Entwurf eines von der Stadt in Auftrag gegebenen, neuen Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes empfiehlt. Die darin zum Center getroffenen Aussagen seien nicht nachvollziehbar.

Dieses, heißt es, habe für die 5.200 fußläufig im Umfeld lebenden Menschen nach wie vor eine sehr hohe Nahversorgungsbedeutung – insbesondere für weniger mobile Bevölkerungsgruppen. Die Gutachter vom Büro Lademann & Partner raten der Stadt, auf den Schutzstatus als zentraler Versorgungsbereich zu verzichten.

Erhalten soll ihn stattdessen ein in Planung befindlicher Einzelhandelsstandort im WK IX. Die IHK äußert sich auch zur Diskussion eines Umzugs von Rossmann und Aldi aus dem Lausitz-Center an die sogenannte Neue Kühnichter Heide. Es handele sich um Ankermieter, die man im Center halten solle.

Anderenfalls drohe ein Dominoeffekt mit wachsendem Leerstand. Die IHK gehört zu jenen Behörden und Organisationen, denen die Stadt das Einzelhandelskonzept zur Stellungnahme zugeleitet hat. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Marcel Gebhardt schrieb am

Endlich mal eine offizielle Stelle, die der Stadt bestätigt, wie dumm es ist, das Stadtzentrum leerzuziehen und den bestehenden Handel weiter Konkurrenz zu machen. Ich glaube ja, da hat der OB eher eine persönliche Rechnung mit dem Lausitz-Center-Chef Herrn Henke zu begleichen und alle anderen sollen darunter leiden.

Hartmut Lämmerhirt schrieb am

Könnte es sein, dass die Gutachter von Büro Lademann & Partner ein Gefälligkeitsgutachten erstellen sollten? Ich bin kein Gutachter, aber ich denke, jeder geht nur einmal einkaufen. Wen mehrere tausend Menschen in WK IX einkaufen, fehlen Sie woanders. Wofür braucht man da Gutachten?

Bernd Hannemann schrieb am

Eine gute Entscheidung, sich noch eine zweite Meinung eingeholt zu haben. Zumal ja Lademann & Partner offensichtlich keine so gute Arbeit geleistet haben und mal mit den Betreibern geredet hatten, wie es in einem früheren Artikel dazu hieß.

Michaela Jurczok schrieb am

Wer die Stadtratssitzung am 28.11.2023 verfolgt hat, konnte feststellen, dass von Seiten der Stadt die Bedeutung des Treff 8-Centers keineswegs negiert wird. Unser OB wies wiederholt darauf hin, dass es im Grunde genommen erst einmal "nur" darum geht, dass ein Einzelhandels-ZENTRUM per Definition eine Mindestfläche von 3.000 m² mit Einzelhandelsgeschäften aufweisen müsse. Und im Treff 8-Center ist dies nun einmal nicht der Fall.

Ungeachtet dessen wies Torsten Ruban-Zeh gleichzeitig darauf hin, dass sich dieser Standort mit den aktuellen Ansiedlungen und z. B. der angekündigten Erweiterung von CleverFit zu einem DIENSTLEISTUNGS-Zentrum zu entwickeln scheint, was wiederum sehr erfreulich und positiv zu bewerten ist.

Wir sollten vielleicht einfach die Begrifflichkeiten nicht zu sehr in den Vordergrund rücken. Jeder Standort hat es doch selbst in der Hand, mit guten Rahmenbedingungen geeignete Anbieter und das zugehörige Käuferklientel zu binden.

Im Übrigen kann ich jedem Bürger von HY nur wärmstens ans Herz legen, sich doch einfach einmal im Monat die Zeit zu nehmen und die Stadtratssitzungen komplett zu verfolgen. Dafür muss man sich ja seit Anfang 2022 noch nicht einmal vor Ort begeben, sondern man konnte bzw. kann die Livestreams bequem von zu Hause aus oder wo auch immer man ist verfolgen.

Seit 2023-03 sind auch sämtliche Stadtratssitzungen online bei YouTube gespeichert.

Regelmäßig sind immer wieder sehr interessante Beiträge enthalten. Und jeder kann sich auf diesem Weg auch ein Bild machen, in welcher Art und Weise die einzelnen Fraktionen bzw. ihre Mitglieder agieren.

Es wäre prima, wenn sich hier das Interesse für die so direkt möglichen Bürgerinformationen steigern würde. Denn laut aktuellem Stand erzielte lediglich die Stadtratssitzung vom 30.05.2023 mit 829 die meisten Aufrufe. Alle anderen Aufrufzahlen liegen zum Teil weit darunter. Vergleicht man dies mit den derzeit über 20.000 wahlberechtigten Bürgen in HY ist das leider irgendwie "dürftig". BITTE: Nutzen Sie diese sehr gute Informationsmöglichkeit, die inhaltlich meist wesentlich weiter reicht, als ein Artikel in der Zeitung es mitunter abbilden kann.

Marcel Gebhardt schrieb am

Hallo Frau Jurczok, keine Ahnung, welche Funktion Sie inne haben, dass Sie Herr Ruban-Zeh vorschickt, aber Danke für den Hinweis. Wenn die Zahlen für die Online-Übertragung der Stadtratssitzungen so schlecht sind, sollte man vielleicht weniger die Leute in den Kommentaren dazu nötigen, diese anzuschauen, sondern eher mal drüber nachdenken, was an dem Format falsch läuft (außer, dass jede Medienfirma in Hoy die Übertragungen günstiger anbieten könnte, als die Elsterwelle für 15.700€. Gab es dafür eine Ausschreibung? Habe ich wohl übersehen). Also ich möchte mir nicht stundenlang solche Selbstdarsteller wie Herrn Hirche oder Herrn Blazejczyk anhören, um mich dann sowieso durch Abstimmungen der Stadträte vor vollendete Tatsachen stellen zu lassen. Vielleicht wäre für wichtige Themen im Vorhinein mehr Bürgerbeteiligung angebracht. Da gibt es so viele Möglichkeiten, aber da müsste ja das Rathaus mal ausgetretene Pfade verlassen.

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