Eine Marktnische hat sich als Treffer erwiesen

Hoyerswerda. Truxor heißt das Gerät der Wahl – eine multifunktionale, amphibische Arbeitsmaschine. „Mit nur 40 Gramm pro Quadratzentimeter verursacht sie weniger Bodendruck als ein Mensch“, erläutert Siegmund Zelder, Geschäftsführer der Zelder Amphibienfahrzeuge GmbH & Co. KG aus Wittichenau mit Niederlassung in Hoyerswerda. Der Truxor erledigt mit bis zu 20 Anbauteilen sämtliche Arbeiten rund um die Gewässerpflege, vom Mähen verschilfter Flächen bis zum Absaugen verschlammter Böden.
Zelder lernte einst Kfz-Mechaniker und arbeitete bei seinem Vater, Dr. Hubertus Zelder, in der Teichwirtschaft Neudorf-Klösterlich. Während seiner 17-jährigen Tätigkeit erweiterte er sein Fachwissen durch den Beruf Fischwirt und den Abschluss als Fischwirtschaftsmeister. „Mein damaliger Ausbilder meinte: Ein wirtschaftlich gut aufgestelltes Unternehmen sollte eine Ernte auf dem Feld, eine Ernte in der Scheune und eine Ernte auf der Bank haben. Damit beschrieb er das voraus sorgende, sparsame, zielstrebige Wirtschaften“, sagt Zelder.
Vor gut anderthalb Jahrzehnten gründete er den Ökologischen Gewässerdienst Zelder als Einzelunternehmen. Die Truxor-Maschine wurde vom Schweden Torbjörn Hahlin entwickelt. Zelder nahm Kontakt auf und war nach einem Test „mehr als begeistert“. Hahlin bot ihm die Handelsvertretung für Deutschland an – nach Rücksprache mit seiner Frau Raphaela sagte Zelder zu. Beide waren überzeugt, dass Truxor sich als Nischenprodukt in der Gewässerpflege durchsetzen könne.
Im Oktober 2007 traf der erste Truxor DM 4700 in Neudorf ein. Damals gab es weltweit acht Händler, heute sind es rund 70. „Wir wollten das Neue wagen“, erinnert sich Raphaela Zelder. Sie lernte ursprünglich Bürokauffrau und arbeitete im Wohnungsbaukombinat Hoyerswerda. Nach der Wende wurde sie Friseurin und eröffnete ihr eigenes Friseurstübchen. Zudem unterstützte sie die Familie in der Teichwirtschaft und der Fischgaststätte.
Vor zehn Jahren wurde das Einzelunternehmen zur GmbH & Co. KG. Schon nach kurzer Zeit wurden erste Mitarbeiter eingestellt und aus Gewinnen eine zweite Truxor angeschafft. Ein wichtiges Projekt war der zugewachsene Flusslauf der Schwarzen Elster bei Wittichenau. „Hier ist noch nie ein Fahrzeug durchgekommen“, meinte der damalige Flussmeister. Zelder entkrautete und entschlammte das Flussbett, was beeindruckte und Folgeaufträge nach sich zog.

„Hinzu kam dann die Lizenz für den Verkauf von Truxor-Maschinen in Deutschland und Österreich“, erzählt er. Die Niederlassung Hoyerswerda ist inzwischen Europas größtes Ersatzteillager für Truxor. Bald war eine Unternehmensgröße erreicht, die neue Strukturen erforderte. Die Zelders gaben den Bereich Ökologischer Gewässerdienst an ein Partnerunternehmen ab. Seitdem konzentriert sich die Firma auf Vermietung, Ersatzteilversorgung sowie Reparatur und Wartung von Truxor sowie von Gibbs Quadski.
Heute beschäftigt das Unternehmen sieben feste Mitarbeiter und sucht weitere. Gefragt, heißt es, seien Begeisterung für sowie Freude an einem abwechslungsreichen Job. Der Geschäftsführer denkt bereits an die Zukunft: „Wir wollen den Altersdurchschnitt bis 2030 verringern und uns mit einem jungen, dynamischen Team in die Zukunft wagen“, betont Siegmund Zelder. (AK)
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