Ein Zaun für eine Riesenbaustelle


von Tageblatt-Redaktion

Das erste Zaunelement des Knappensee-Zauns wurde von der Firma Nadebor am Montag um 8 Uhr aufgestellt.
Das erste Zaunelement des Knappensee-Zauns wurde von der Firma Nadebor am Montag um 8 Uhr aufgestellt.

Von Uwe Schulz

Das erste Zaunfeld wurde gestern um 8 Uhr an der Zufahrt zur Bungalowgemeinschaft Knappensee Nordstrand aufgebaut. Der erste Kilometer der Trasse, auf der der Zaun rund um den Knappensee stehen soll, ist genau markiert. Also werden die 3,50 Meter langen Elemente und die dazugehörigen Betonfüße mit einem kleinen Lkw vom Zaunlagerplatz hierhergebracht, abgeladen und aufgestellt. Am Ende montiert die Firma Nadebor im Auftrag des Sächsischen Oberbergamtes und der LMBV zehn Kilometer Bauzaun, davon 8,3 Kilometer geschlossen rund um den See. Die restlichen 1,7 Kilometer benötigt man zur Einzäunung von Gebäuden, die im Sperrgebiet liegen, werden aber dennoch etwas besser gegen Einbruch und Vandalismus geschützt sein sollen.

Am zentralen Zaunlagerplatz am Knappensee rollen seit Tagen Sattelschlepper mit neuen Bauzäunen an. Rund 80 Felder passen auf einen drauf. Etwa 36 Trucks wurden und werden also entladen.

Es ist ein Detail der rein technischen Seite der bevorstehenden Knappensee-Sanierung. Hartmut Rebol hat als zuständiger LMBV-Projektmanager die Zahlen und Zeiten im Kopf. Derzeit werden die Angebote der Firmen für die Sanierungsarbeiten ausgewertet. Die Vergabe wird im April erfolgen. Am 1. Juni soll mit dem Rütteln auf dem Testfeld vor der Bungalowsiedlung unterhalb der Knappenhüttensiedlung begonnen werden. So sollen Erkenntnisse gewonnen werden, ob man so arbeiten kann wie am Silbersee oder etwas ändern muss.

Ein Hektar Wald und 2,5 Hektar Schilf sind im Bereich des Baufeldes schon gefällt bzw. geschnitten. In den vier Wochen vor dem Beginn der Rütteldruckverdichtung ist der See dennoch schon komplett gesperrt. Die bis Mai noch genutzten privaten Gebäude müssen von Medien getrennt, die Stromzähler ausgebaut werden. Dazu kommen weitere Vorbereitungen. Deshalb wird der Zaun schon zum 1. Mai geschlossen. Parallel dazu läuft das Anstauen des Knappensees. Derzeit ist der Wasserstand bei 124,3 Metern über Normalnull. 70 Zentimeter fehlen noch, damit die Pontons mit dem Sanierungsgerät nicht auf den Sandbänken aufsitzen. Doch ohne Schneeschmelze und Regenfälle ist das Wasserangebot im Schwarzwasser wie überall in Ostsachsen derzeit eher gering. Immerhin speist die Landestalsperrenverwaltung in den Knappensee ein, was möglich ist.

Dass der Wasserstand derzeit noch so gering ist, hat den Vorteil, dass in Höhe des Regattaturms problemlos eine zweite kleine Einlassstelle für die Technik gebaut werden kann. Die Zufahrtsstraße von der B 96 bis dorthin soll in der kommenden Woche so erneuert und asphaltiert werden, dass sie von zwei Lkw im Begegnungsverkehr genutzt werden kann.

Schräg gegenüber am Ostufer wird derzeit ebenfalls gebaut. Von den rund 100 Grundstücken in der Knappenhüttensiedlung wird knapp die Hälfte zwei Jahre lang im Sperrbereich liegen, die andere Hälfte nutzbar sein. Für die muss die Medienerschließung gesichert sein. Und da die bislang vor allem aus Richtung See erfolgte, werden seit Wochen neue Leitungen gelegt. Zwei Flüssiggastanks sind schon aufgebaut, eine 20-kV-Leitung wird gezogen und auch die Schmutzwasserpumpstation braucht noch einen neuen Stromanschluss. Alles bis zum 1. Mai.



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