Ein Malbuch für den Zoo
Von Uwe Schulz
Wer im neuen Besucherzentrum des Zoos Hoyerswerda stöbert, kann hier neben vielen anderen originellen Dingen ein Malbuch entdecken. Tierbilder zum Ausmalen – nun, das gibt es auch anderswo zu kaufen oder kostenlos im Internet zum Download. Doch das Malbuch im Zoo Hoyerswerda ist ein spezielles. Denn es wurde extra für den Zoo entworfen. Es sind nicht nur ausschließlich Tiere vertreten, die man tatsächlich im Zoo sehen kann. Nein, das große Panorama in der Heftmitte zeigt auch eindeutig das Schloss Hoyerswerda, von der Rückseite aus betrachtet. Es ist da im heutigen Zustand zu sehen, ergänzt um eine mittelalterliche Szenerie. Das hat wirklich nicht jeder. Und wie man so hört, wird das Heft, das in einer Auflage von 1 000 Stück gedruckt wurde, auch nachgefragt. Stephanie Knobus freut das. Denn die 25-Jährige ist nicht nur gebürtige Hoyerswerdaerin, sondern absolviert bei der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH gerade ihr zweites studienbegleitendes Praktikum. Und sie hat das Malbuch gestaltet.
Vor einem Jahr begann das Nachdenken über die Produktpalette für das Besucherzentrum. „Da waren Ideen gefragt“, erzählt Stephanie Knobus. Die Grafiken für die Brotdosen sind beispielsweise ihre Entwürfe. Und es war eben auch an ein Malbuch gedacht. Das Erdmännchenmotiv war als erstes fertig. Und so nahm Stephanie Knobus Fotos von den Zootieren als Vorlage, bearbeitete alles am Rechner oder zeichnete selbst. Und am Ende gab es das fertige Ausmalbuch mit der Schloss-Doppelseite und 18 großformatigen Tiermotiven. Am meisten gefallen der Zeichnerin Fischotter und Krokodil.
Grafische Arbeiten gehören mit zu Stephanie Knobus Studium. An der Hochschule Mittweida hat sie den Masterstudiengang Industrial Management belegt. Ab September wird sie ihre Masterarbeit in Angriff nehmen, um hoffentlich Anfang kommenden Jahres ihr Studium beenden zu können. In der Hoyerswerdaer ZooKultur fand sie den perfekten Praktikumsort. Sie hat hier aber nicht nur gezeichnet, sondern konnte sich vielfältig ausprobieren.
Stephanie Knobus entwickelte beispielsweise eine neues Freizeitkonzept für Kinder, das in den Sommerferien auch umgesetzt wurde. „Eine Themenwoche rund ums Lieblingstier im Zoo war die Idee“, schildert die Studentin. Und sie durfte die Idee mit Leben erfüllen.
Zunächst wurden einige Tiere ausgewählt und ein zweiwöchiges Programm so zusammengestellt, dass jedes Tier zweimal drin vorkam – für den Fall, dass ein interessiertes Kind mal an einem Tag nicht kann. Lama, Weißbüscheläffchen, Landschildkröte, Esel und Igeltanrek wurden ausgewählt. Der erste Teil des jeweiligen Thementages absolvierten die Kinder im Schloss. Da ging es um theoretische Dinge, aber eher auf spielerische Art statt wie in der Schule. Der Höhepunkt des Thementages war dann stets das Zusammentreffen mit dem jeweiligen Tier.
Stephanie Knobus konnte bei der ZooKultur wertvolle Erfahrungen sammeln. Später würde sie gern im Bereich Unternehmensführung und Marketing arbeiten. So ein Arbeitsplatz wie in der ZooKultur, das würde ihr schon ganz gut gefallen. Man soll ja nie nie sagen. Aber fürs Erste dürfte die Zeit der 25-Jährigen bei dem städtischen Eigenbetrieb zu Ende sein. Bereits nächste Woche wird das Praktikum enden.Die Motive, die Stephanie Knobus gestaltet hat – die bleiben aber.
Zoo und Schloss haben derzeit täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 7 Euro Eintritt, ermäßigt sind 5 Euro fällig.
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