Ein Besuch in der Energiewende


von Tageblatt-Redaktion

Peter Altmaier gestern in Hoyerswerda bei Yados, hier mit Geschäftsführer Jörg Wolf
Peter Altmaier gestern in Hoyerswerda bei Yados, hier mit Geschäftsführer Jörg Wolf

Wenn Bundesminister an einem Tag Lokaltermine in mehreren Bundesländern wahrnehmen, ist meistens Wahlkampfzeit. Und so fuhr der Wagen von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) gestern beispielsweise von Leipzig nach Hoyerswerda und dann noch weiter nach Bayern. Natürlich mit Verspätung, obwohl das dem Minister gar nicht recht ist. Man nimmt es ihm ab. Denn er hat 127 Wahlveranstaltungen in diesen Tagen zu absolvieren.

Vor Ort wird das Programm natürlich gestrafft. Dabei ist nur eine einzige Station in Hoyerswerda eingeplant. Peter Altmaier besucht auf Einladung der Bundestagsabgeordneten und Parteifreundin Maria Michalk die Firma Yados im Gewerbegebiet Nardt. Hier macht man Millionenumsätze unter anderem mit Anlagen, die Strom und Wärme liefern. Das gefällt Peter Altmaier. Der weiß zwar nicht, ob er nach der Bundestagswahl noch Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist, doch er kniet sich seit 15 Monaten in diese Aufgabe rein, ist gut informiert, hat Fachkenntnisse und die Energiepolitik dieses Landes verinnerlicht.

Zumal in diesen Zeiten CDU-Umweltminister grüner sind, als man es je hätte erwarten dürfen. Doch Altmaier sagt ja selbst, dass man 1980 noch nicht ahnte, dass der Schreibmaschine nicht die Zukunft gehört und 1990, als kein Büro mehr ohne PC auskam, das Internet bei den meisten nicht mal als Traum existierte. Woher soll man also wissen, was die Zukunft bringt? Immerhin hat Deutschland ein Problem und eine Chance bei der Energiepolitik.

Altmaier steht zum Ausstieg aus der Atomenergie, doch die Energiewende müsse gemeistert werden und dürfe nicht dazu führen, dass Strom unbezahlbar wird. Und genau da sieht Altmaier die Chance für die deutsche Wirtschaft. Bei der Entwicklung der Unterhaltungselektronik in den 70er Jahren habe Deutschland geschlafen, als die Computer entwickelt wurden, auch. Jetzt könne man technologisch was entwickeln, was die anderen nicht haben, aber irgendwann brauchen werden.

Es geht um das Speichern von Energie, um die Schaffung der Leitungsnetze und eben solche Firmen, die Lösungen für autarke Versorgungen vor Ort schaffen. So wie Yados. Altmaier betonte, dass es nachträgliche Kürzungen der Förderung bei den erneuerbaren Energien nicht geben werde, neue Anlagen aber weniger gefördert werden. Und irgendwann wird die Förderung ganz auslaufen. Peter Altmaier sprach über die Energiewende ohne Manuskript, witzig und kompetent. Vermutlich wird die Rede am Abend in Bayern nicht viel anders gewesen sein. In Hoyerswerda könnte er heute glatt nochmal vorbeischauen. Denn Hoyerswerdas Partnerstadt Dillingen, die eine Delegation schickt, liegt im Wahlkreis des Peter Altmaier. (US)



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