Hoyerswerdas ZooKultur in finanziellen Nöten


von Tageblatt-Redaktion

Hoyerswerdas ZooKultur in finanziellen Nöten
Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Die Gesellschaft, in der die Stadt Zoo, Bibliothek, Volkshochschule, Musikschule und Stadtmuseum zusammengefasst hat, ist in argen wirtschaftlichen Nöten. Dem Stadtrat liegt in der kommenden Woche ein Beschlussvorschlag über eine Art Rettungsschirm für die Zoo, Kultur und Bildung gGmbH vor.

Aus dem Rathaus heißt es, tue man nichts, drohe zum Jahresende die Zahlungsunfähigkeit. Begründet wird die Schieflage mit gestiegenen Personalkosten und der allgemeinen Teuerung. Höhere Erlöse würden das nicht ausgleichen.

So soll für dieses Jahr der jährliche städtische Zuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro um 500.000 Euro aufgestockt werden. Für Januar kommenden Jahres ist zudem zur Liquiditätssicherung ein Abschlag zusätzlich zum Jahreszuschuss in Höhe von 200.000 Euro vorgesehen. (red)

 

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Kommentare zum Artikel:

Sandro Szepanski schrieb am

Sehr geehrter Herr Kolodziej, „Die Idee ist, das Ringsherum so „schick“ zu machen, dass die Investoren Lust aufs Investieren haben.“ Aber wie sollen sich denn Investoren ansiedeln, die Gewerbesteuern zahlen, wenn keine Flächen dafür vorhanden sind, weil das ganze Geld vorher schon fürs „schick“ machen ausgegeben wurde? Denn auch die Planung von solchen Flächen kostet Geld - Geld, was die Stadt mit der Zoo-Pleite jetzt nicht mehr hat. Es sollte also zuerst die Industrieflächen geschaffen werden, so wie in Schwarze Pumpe, Bernsdorf, Forst, Guben usw.? Dort wurde es in der richtigen Reihenfolge gemacht und hier hat es auch mit großen Ansiedlungen geklappt.
Als Familienvater macht mich das so wütend, wie hier mit unseren Steuergeldern umgegangen wird. Natürlich ist es schön, mit den Kindern am Wochenende im Zoo zu schlendern oder den Schwimmunterricht im Ort zu haben, aber auf der anderen Seite sieht das Industriegelände immer noch genauso verwahrlost aus, wie seit 30 Jahren. Wer soll denn da „investieren“? Das Geld muss doch erstmal in neue Flächen für Firmen und Jobs investiert werden, und erst dann kann ich mir mit den neuen Gewerbesteuereinnahmen Luxus wie Kultur usw. leisten, oder? Genauso muss ich als Privatperson handeln und das bringe ich auch meinen Kindern bei. Aber was vermittelt das denn unseren Kindern, wenn die Stadt mit dem wenigen Geld so schlecht umgeht, so dass am Ende unsere Kinder für die Fehler der Eltern zahlen müssen. Ich schäme mich für diese Misswirtschaft gegenüber unsere Kinder. Und das sollten sich die Verantwortlichen bitte auch!

Bernhard Obst schrieb am

Vielen Dank @Herr Kolodziej. Ich kann dieses Gejammere bzw. Gemeckere auch nicht mehr hören/lesen. Manche Leute hier können sich einfach nicht vorstellen, dass künstlich geschaffene - weil extrem subventionierte - Arbeitsplätze allein nicht bewirken, dass Fachkräfte mi Ihren Familien nach HY und Umgebung ziehen. Es muss eben auch das kulturelle und soziale Umfeld stimmen.

Mirko Kolodziej schrieb am

Was ich versucht habe, zu sagen: Die ZooKultur gGmbH braucht mehr Geld, weil die Kosten gestiegen sind – wie auch die Einnahmen, die das aber nicht ausgleichen. Was daraus folgt: Entweder man stellt ihr das Geld zur Verfügung oder nicht, und dann man muss etwas am Angebot wegstreichen. Das ist eine politische Entscheidung, über die der Stadtrat zu befinden hat. Das ist seine Verantwortung, die er auch wahrnehmen (müssen) wird. Kurzfristig hat das Rathaus einen Topf aufgetan, aus dem die fehlenden Mittel für dieses Jahr zugeschossen werden könnten. Ob der Stadtrat das will, wird man sehen. Grundsätzliche Entscheidung: offen - und meiner Meinung nach spätestens bis zum Jahresende zu treffen. Mit Kohlemitteln hat das alles vorderhand ebenso wenig zu tun wie mit der Bereitstellung von Gewerbeflächen. Was die Strukturhilfen angeht: Wenn die Stadt und ihre Tochterfirmen keine öffentlichen Projekte anmelden, fließt auch kein Geld aus dem Bundestopf. Das fließt nicht einfach so in Hoyerswerdaer Kassen. Also entweder, man gibt es nach den Regeln aus, die es dafür gibt oder man bekommt eben nichts. Das ist beides möglich. Auch hier: Es gibt dazu Beschlüsse der – gewählten – Stadträte. Sie können Vorschlägen aus der Verwaltung immer zustimmen oder sie halt ablehnen. Das dürfen dann hinterher alle für richtig oder wahlweise für falsch halten. Und nochmal: Ja, man kann immer darüber streiten, wofür man vorhandene Mittel ausgibt. Muss man einen Zoo unterhalten? Nein. Muss man eine Volkshochschule haben? Nein. Für Bibliothek, Museum und Musikschule gilt dasselbe. Hat das mit Lebensqualität zu tun? Die meisten Leute würden das bejahen. Wollen wir uns die leisten? Bequeme Antwort: Müssen die gewählten Vertreter entscheiden, nicht ich. Man muss eben eine Mehrheit dazu haben, was einem wichtig ist. Hierfür ist das zuständige Gremium der Stadtrat. Und dann ist das - unabhängig von persönlichem Empfinden - so, wie es ist. Mirko Kolodziej, Redaktion

Sandro Szepanski schrieb am

Sehr geehrter Herr Kolodziej, „Also entweder, man gibt es nach den Regeln aus, die es dafür gibt oder man bekommt eben nichts.“ Damit haben Sie Recht. Mir geht es darum, dass die Prioritäten vom Oberbürgermeister und den Stadträten falsch gesetzt wurden, sprich die Reihenfolge der Projekte. Auch die Planung, die Ausweisung und der Bau von neuen Industrieflächen gehören zu den „Spielregeln“ der Kohleförderung. Und das Industriegelände war doch auch mal als Projekt im Gespräch. Warum wurde dieses Projekt nicht priorisiert, bevor die anderen Projekte umgesetzt werden? Denn jetzt ist der schlimmste Fall eingetreten: der Zoo (wird und) muss gerettet werden, aber damit fehlen der Stadt doch die Eigenmittel für das Industriegelände, oder sehe ich das falsch? Damit hat die Stadt die einmalige Chance auf Neuansiedlungen verspielt. Das ist die eigentliche Schande an der ganze Sache.

Mirko Kolodziej schrieb am

Sehr geehrter Herr Szepanski, warum kann ich Ihnen denn unter der von Ihnen angegebenen Mailadresse keine Mail schicken? Ist Ihr Postfach voll? Bevor wir öffentliche Konversationen zu einem Thema führen, die eher ganz, ganz entfernt mit der ZooKultur zu tun haben, wollte ich gern privat antworten. Mirko Kolodziej

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