Hoyerswerdas ZooKultur in finanziellen Nöten
Hoyerswerda. Die Gesellschaft, in der die Stadt Zoo, Bibliothek, Volkshochschule, Musikschule und Stadtmuseum zusammengefasst hat, ist in argen wirtschaftlichen Nöten. Dem Stadtrat liegt in der kommenden Woche ein Beschlussvorschlag über eine Art Rettungsschirm für die Zoo, Kultur und Bildung gGmbH vor.
Aus dem Rathaus heißt es, tue man nichts, drohe zum Jahresende die Zahlungsunfähigkeit. Begründet wird die Schieflage mit gestiegenen Personalkosten und der allgemeinen Teuerung. Höhere Erlöse würden das nicht ausgleichen.
So soll für dieses Jahr der jährliche städtische Zuschuss in Höhe von zwei Millionen Euro um 500.000 Euro aufgestockt werden. Für Januar kommenden Jahres ist zudem zur Liquiditätssicherung ein Abschlag zusätzlich zum Jahreszuschuss in Höhe von 200.000 Euro vorgesehen. (red)
Kommentare zum Artikel:
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Hans-Joachim Köhler schrieb am
Da rächt sich schon nach 4 Jahren Amtszeit, dass der Herr Oberbürgermeister nur in solche Spielereien Geld steckt, die uns und unseren Enkel/-kindern sehr viel Geld kosten werden, statt in Firmenansiedlungen, die der Stadt neues Geld und Jobs bringen. Es wird nicht lange dauern, bis das gleiche beim Schwimmbad usw. passieren wird. Aus meiner Sicht haben hier leider auch die Stadträte und Geschäftsführer kollektiv versagt.
Thomas Steglich schrieb am
Ich kann mich Herrn Köhler nur anschließen. Hier zeigt sich für mich ein wahres Meisterwerk der Fehlentscheidungen, wodurch die Stadt bereits nach 4 oder 5 Jahren Strukturwandel finanziell so herunter gewirtschaftet ist, dass auch der nächste Oberbürgermeister mit den besten Absichten kein Geld mehr in sinnvolle Dinge stecken kann, weil der Vorgänger alles verschleudert hat.
Stefan Noack schrieb am
Hätte man nicht gerade im Zoo ein Riesenprojekt mit den Kohlemillionen geplant? Schon vorm Baubeginn pleite??? Unglaublich wie hier die Steuergelder verheizt werden, welche eigentlich Arbeitsplätze schaffen sollten...
Mirko Kolodziej schrieb am
Die ZooKultur ist ein in der Ära von Stefan Skora mit dem Segen des damaligen Stadtrats gegründetes Konstrukt, das nun nach einigen Jahren relativ reibungslosem Betrieb mit dem städtischen Zuschuss nicht mehr auskommt. Weder der Oberbürgermeister noch die Stadträte legen die Preise für Energie und Betriebsmittel fest oder schließen Tarifvertäge ab. Das ist Sache der gGmbH – die freilich einen Aufsichtsrat hat. Die sogenannten Kohlegelder sind keine Arbeitsplatzschaffungs- sondern Strukturstärkungsmittel. Nun kann sich unter einer starken Struktur ja jeder vorstellen, was er will und auch meinen, dass man dieses Geld woanders ausgeben sollte. Aber es geht halt mit Steuergeld um Gemeingut. Die Förderbedingungen sind also so, dass die öffentliche Hand damit in öffentliche Dinge investiert. Die Privat-Firma x oder das Privat-Unternehmen y sind weder Ziel des Ganzen noch antragsberechtigt, sondern lediglich Kommunen und / oder Firmen in öffentlicher Hand wie die Bahn oder die VBH oder auch die ZooKultur. In diesem Zusammenhang ist auch etwas für den Zoo bewilligt worden. Ob die ZooKultur in ihrer jetzigen Lage die Eigenbeteiligung (von in der Regel zehn Prozent) stemmen kann, wäre eine jetzt zu stellende und zu beantwortende Frage. Die Frage, wie eine Stadt Arbeitsplätze schaffen kann, ist hingegen über die letzten Jahre schon oft, lange und fruchtlos diskutiert worden. Sie kann es im Prinzip gar nicht. Sie darf nämlich Privatunternehmen nicht bezuschussen. Diese können dafür aber andere Töpfe anzapfen. Die Idee ist, das Ringsherum so „schick“ zu machen, dass die Investoren Lust aufs Investieren haben. Und hier greift wiederum die Regel, dass jeder eine andere Vorstellung davon hat, was „schick“ oder attraktiv oder meinetwegen zukunftsfähig in diesem Zusammenhang exakt bedeutet. Schuldzuweisungen allgemeiner Art mögen bequem sein, mit den tatsächlichen Kausalitäten haben sie in den seltensten Fällen etwas zu tun. Mirko Kolodziej, Redaktion
Christa Pulst schrieb am
Herr Kolodziej, dann können wir ja gleich alles lassen, wenn keiner Verantwortung hat. Dann brauchen wir aber auch ein Stadtparlament, wenn es sowieso keinen Einfluss hat. Irgendwo sollte man schon mal wenigstens kleine Erfolge sehen und da sehe ich in den letzten Jahren auch keine.
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