Die LebensRäume-Genossenschaft wird 60


von Tageblatt-Redaktion

Wo heute die Stadtvillen stehen, gab es bis zum Jahre 2000 noch die üblichen Neustadt-Fünfgeschosser. Nach dem Abriss wurde hier neu gebaut.
Wo heute die Stadtvillen stehen, gab es bis zum Jahre 2000 noch die üblichen Neustadt-Fünfgeschosser. Nach dem Abriss wurde hier neu gebaut.

Von Mirko Kolodziej

Wenn die LebensRäume Hoyerswerda eG (eingetragene Genossenschaft) am Sonnabend in ihrem Familienpark an der Straße des Friedens ihren 60. Geburtstag feiert, dann tut sie das dank 18 Bediensteter der Deutschen Reichsbahn. Sie gründeten nämlich am 4. August 1954 die Arbeiterwohnungsgenossenschaft (AWG) der Reichsbahndienststellen Hoyerswerda.
 

Darauf beruht eine Geschichte, die nun schon sechs Jahrzehnte andauert. Freilich tat sich die Bahn-AWG, die im November 1955 die ersten acht Wohnungen in der Altstadt fertig hatte, später mit der 1957 gegründeten AWG „Fritz Heckert“ zusammen; freilich schlossen sich noch später AWGen aus Lohsa und Laubusch an. Doch die 18 Reichsbahner, die in der Fallerslebenstraße (damals Lindenallee) mit dem Bauen begannen, legten den Grundstein.
 

Die Genossenschaft wuchs auf erstaunliche Zahlen an. 1989 hatte sie 10 300 Mitglieder mit 10 200 Wohnungen und beschäftigte 163 Mitarbeiter – darunter solche eines eigenen Handwerksbetriebes. Heute hat sich die Zahl der Wohnungen wegen der Schrumpfung der Stadt auf rund 7 000 reduziert, die der Mitglieder auf ungefähr 7 400 und die der Mitarbeiter auf knapp 40. Dennoch: Die Genossenschaftschronik ist mittlerweile voller Meilensteine. Da wäre zum Beispiel das heutige Primacom-Kabelnetz in der Stadt, das auf der Fernsehverkabelung durch die AWG zwischen 1983 und 1987 basiert. Und da wären auch zahlreiche nach 1990 entstandene Bauten, die städtebaulich markant sind. So wurde zwischen 1992 und 1994 anstelle eines simplen Wohnblocks an der Ecke Kirchstraße/Senftenberger Straße der Fließhof errichtet. Knapp ein Jahrzehnt später verschwanden Fünfgeschosser an der Liselotte-Herrmann-Straße zugunsten sogenannter Stadtvillen.

Weitere Neubauten der 2003 in LebensRäume eG umbenannten Wohnungsgenossenschaft (so hieß sie seit 1990) sind etwa das „Haus am Fließ“, die Anlage „Grüner Hain“ oder der „Kiefernhaag“, und im jüngsten Mietermagazin „im Leben“ heißt es über aktuell laufende Arbeiten an der Ecke Spremberger Straße/Grünstraße: „Mit dem Baustart des «Altstädter Ecks» im Jahr 2014 setzt die LebensRäume erneut hohe Maßstäbe und bereitet sich damit selbst ein stolzes Präsent zum 60sten Genossenschaftsgeburtstag.“Besonders froh ist die Genossenschaft darüber, dass sie trotz Schrumpfung der Stadt auf einen guten Vermietungsstand verweisen kann. Zum Jahresanfang gab es 222 leere Wohnungen, was gut drei Prozent entspricht. Womöglich liegt das ja auch daran, dass man entsprechend dem Werbespruch „mehr als gewohnt“ bieten will – siehe Nachbarschaftshilfeverein. Beachvolleyball-Anlage, Hochzeitspark im WK IX und Familien-Park. Letzterer wird nun Geburtstagsfestort. Unter anderem hat man sich Schlagersänger Olaf Berger („Es brennt wie Feuer“) eingeladen.

 



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