Die Krabatsage rückt stärker in den Fokus


von Tageblatt-Redaktion

Die SchauspielerSteffen Urban (links) freut sich, wieder bei den Krabatfestspielen dabei zu sein. Das ganze Jahr über hält das Schauspiel- und Produzententeam um Intendant Peter Siebecke Kontakt nach Schwarzkollm.
Die SchauspielerSteffen Urban (links) freut sich, wieder bei den Krabatfestspielen dabei zu sein. Das ganze Jahr über hält das Schauspiel- und Produzententeam um Intendant Peter Siebecke Kontakt nach Schwarzkollm.

Von Anja Wallner

Zwei Monate lang durchgängig Programm – so lange hätten die Anfang Juli stattfindenden Krabatfestspiele in Schwarzkollm in diesem Jahr dauern können, wäre es nach der Kartennachfrage gegangen. Das sagte Alexander Siebecke von der veranstaltenden Dresdener Agentur 0351 gestern vor Medienvertretern im Autohaus Kieschnick, wo über das diesjährige Programm „Krabat – der Ring der Kantorka“ informiert wurde. Alexander Siebecke, der auch die Lieder für die Aufführungen textet, ist gemeinsam mit seinem Vater Peter für die künstlerische Gesamtleitung zuständig. Künftig wird der „Junior“ mehr Verantwortung tragen, denn wie Peter Siebecke gestern erklärte, wolle er sich etwas zurückziehen und den Staffelstab übergeben. Nun, so richtig in die Karten gucken ließen sich die Produzenten in puncto Handlung gestern nicht.

Nur so viel: Nachdem es 2014 ein rein fiktives Stück zu sehen gab, orientiert sich die Handlung diesmal wieder stärker an der Krabatsage. Es wird „ein Stück weit dramatischer“, hieß es, und heitere sowie etwas düstere Episoden wechseln sich ab. Das sorbische Brauchtum wird wieder aufgegriffen, und, wie Peter Siebecke schmunzelnd anmerkte, die Schwarzkollmer „Trachtenfrau“ Heidemarie List wird wie üblich darauf achten, dass die Dresdener das auch alles richtig einordnen. Zudem erwarten die Zuschauer ein paar Überraschungen. Kurzum: Die in Summe 8 400 Besucher dürfen sich bei den 14 Aufführungen „rundum“ bespielt und umsorgt fühlen von insgesamt rund 200 Personen vor und hinter den Kulissen.

Die meisten Hauptdarsteller, seit Sonntag wird täglich in Schwarzkollm geprobt, sind den Organisatoren zu ihrer Freude erhalten geblieben. Ein neues Gesicht ist Till Petri, der in einer Doppelrolle als Handrij und „Satan“ zu sehen ist. Dazu kommen Dutzende Laiendarsteller aus der Region. Akteure zwischen sechs und 77 Jahren werden über den Mühlenhof wirbeln, darunter 15 Kinder. Wie berichtet, singt Michaela Melzer aus Ralbitz-Rosenthal den Titelsong der Festspiele, zum Teil auf Sorbisch – am 2. Juli zur Premiere sowie am 11. Juli übrigens vor Ort an der Mühle. Übersetzer für Alexander Siebeckes Zeilen fand man am Institut für Sorabistik an der Uni Leipzig. Für die Festspiele 2016 gibt es übrigens schon rege Kartennachfrage, ließ Alexander Siebecke wissen. Der Vorverkauf dafür beginnt am 1. September. 14 Vorstellungen sind auch für nächstes Jahr geplant – zwischen 22. bis 26. Juni, 29. Juni und 3. Juli sowie zwischen 7. und 10. Juli.

Ein bisher gehütetes Geheimnis lüfteten die Organisatoren gestern doch noch: Am 15. Juli, einem Mittwoch während der diesjährigen Festspielzeit, wird es um 21.30 Uhr eine zweistündige „Gruselnacht“ auf dem Mühlengelände geben. Darsteller der Festspiele werden daran beteiligt sein. Der spukhafte Abend soll ein Experiment sein, wie das programmatische Angebot an der Mühle weiter ausgebaut werden könnte, sagte Peter Siebecke. 40 bis 50 Gäste dürfen sich gern mitgruseln. Tickets für die Veranstaltung inklusive Getränk und Imbiss kosten pro Person 20 Euro. Zu haben sind sie ab Montag unter Tel. 0351 4107955 (10 bis 14 Uhr).
Die Krabatfestspiele 2014 beginnen mit der Vorpremiere am 1. Juli und dauern bis 19. Juli.
web www.krabat-festspiele.de



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