„Die Erweiterung ist eine gewaltige Aufgabe“


von Tageblatt-Redaktion

Mit einem symbolischen Spatenstich hat die MAJA-Möbelwerk GmbH in Wittichenau am 29. Februar 2012 die umfangreichste Erweiterung ihrer Firmengeschichte vorgenommen. Seitdem entstanden unter anderen eine neue Produktionshalle zur Fertigung von Leichtbaumöbeln sowie eine Versandhalle. Komplett überbaut wurde das Areal, das einst von der Firma Möbel-Kobalz genutzt worden ist. Alles in allem soll die Erweiterung rund 50 Millionen Euro kosten, soviel wie bisher insgesamt in Brischko investiert worden ist. Bald werden die ersten neuen Anlagen in Betrieb genommen, sagt Geschäftsführer Uwe Gottschlich im TAGEBLATT-Gespräch.

Herr Gottschlich, in 17 Monaten ist so viel Neues entstanden. Erleben Sie das häufig, dass sich Besucher hier auf dem Areal kaum noch zurechtfinden?
Ja, das stimmt, aber es ist uns noch keiner abhanden gekommen. Es sind ziemlich viele Veränderungen für uns alle gewesen. Aber ich denke, was wir geschaffen haben, zeigt schon, dass wir für die Zukunft ganz gut vorbereitet sind.

Staunen auch Sie manchmal über das Bautempo und die Größe der neuen Hallen?
Die Größe ist beeindruckend, das stimmt schon. Aber da wir uns langfristig damit beschäftigt haben, war klar, was auf uns zukommt. Wir wären gerne noch ein bisschen schneller gewesen, aber der Winter hat uns einige Wochen zurückgeworfen. Aber ansonsten hat das schon ganz gut gepasst. Es ist so geworden, wie wir uns das vorgestellt haben.

Die Erweiterung bei laufendem Betrieb galt als schwierig. Wie haben Sie die vergangenen 17 Monate erlebt?
Die Prioritäten hatten sich natürlich etwas verschoben. Zunächst hatten wir das Thema der baulichen Ausführungen, dann kamen die Maschinen, die Mitarbeiter, die Infrastruktur. Jetzt sind wir in der Phase, in der wir alles in die Produktion überführen. Es ist nicht einfach, neben dem bestehenden Geschäft alles «nebenbei» hinzubekommen. Es ist eine gewaltige Aufgabe für alle Mitarbeiter.

Wo stehen Sie jetzt im Bauablauf?
Die Hallen und neuen Räume sind gebaut, die Flächen außerhalb sind fertig. Die Maschinen sind zu 98 Prozent installiert. Die Infrastruktur ist fertig und funktioniert. Die ersten Anlagen beginnen mit der Inbetriebnahme.

Wann denken Sie, sind die Arbeiten komplett abgeschlossen, so dass Sie in die Serienproduktion starten können?
Es ist geplant, dass wir ungefähr in zirka fünf Wochen in Produktion gehen werden. Bis zum Jahresende wollen wir mit der Leistung und den Schichten immer höher fahren.

So eine Erweiterung ist nicht nur innerbetrieblich mit Belastungen verbunden. Sie sorgt auch für mehr Verkehr und Lärm. Was das ein Problem für Sie?
Das Konzept war von Anfang an mit den Behörden eng abgestimmt. Wir haben im Zuge der Erweiterung einige Änderungen vorgenommen, die sich eher positiv auf die Umwelt auswirken sollten, als negativ. Wir werden zu einem gewissen Zeitpunkt mehr Transportverkehr haben, das ist klar. Wir haben aber die Verkehrsströme so geändert, dass wir Parkplätze zusätzlich gebaut haben, um Fahrzeuge aus dem öffentlichen Verkehrsraum zu nehmen. Wir haben komplett in neue Absaugtechnik investiert. Das heißt, die bestehende Absaugtechnik ist ersetzt worden. Die Belastungen reduzieren sich. Wir sind noch deutlicher unter die Grenzwerte gekommen. Ich denke, das hat auch durch die gute Abstimmung mit den Behörden gut geklappt.

Der Bau der Staatsstraße ist momentan sicher eine weitere Belastung. Aber insgesamt dürfte er positiv sein, oder?
Langfristig ja. Es wurde Zeit, dass sich etwas tut. Im Moment ist es noch schwierig, die Ausschilderung ist noch nicht optimal. Aber wir sind optimistisch, dass der Bau zügig zu Ende gebracht wird und dass wir eine gute Infrastrukturanbindung haben werden, die im Moment nicht so toll ist.

Zu Beginn der Erweiterung haben Sie gesagt, Wittichenau sei noch nicht der Nabel der industriellen Möbelproduktion der Welt, aber auf dem Weg dazu ...
Wir fangen gerade an mit der neuen Produktion. Wir werden sehen, wo wir in einem halben oder einem Jahr stehen. Aber ich denke, es hat sich vieles bewegt für uns, es sind viele Schritte in die Zukunft damit verbunden. Lassen Sie uns Erfahrungen sammeln. Dann werden wir weitersehen.

Und sie haben einen sehr großen neuen Mitarbeiterparkplatz, der schon recht gut gefüllt ist. Vor gut einem Jahr standen sie bei etwa 300 Mitarbeitern. Wie viele sind es jetzt?
Wir haben im Zuge der Erweiterung 40 bis 45 Mitarbeiter neu eingestellt. Bis zum Jahresende werden vermutlich in gleicher Größenordnung Mitarbeiter dazukommen. Wir bilden dafür auch aus. Industriekaufleute, Holzmechaniker, IT-Kaufleute sowie Holzingenieure gemeinsam mit der Berufsakademie Sachsen in Dresden. Wir gehen diesen Schritt ganz bewusst und bilden verstärkt mehr aus, weil wir von der Notwendigkeit überzeugt sind.

Es wird also nicht ruhiger in den nächsten Monaten?
Bestimmt nicht. Es war bisher nur die Vorbereitung. Die eigentliche Produktion beginnt erst jetzt.



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