Der Zoo gibt seine Pinguin-Haltung auf


von Hoyte24 News

Der Zoo gibt seine Pinguin-Haltung auf
Foto: Zoo Hoyerswerda

Hoyerswerda. Nachdem es erst 2018 Todesfälle bei den Humboldtpinguinen, folgend aufwändige Umbauten am Gehege und 2023 die Umstellung auf Brillenpinguine gab, gibt der Zoo die Haltung der Tiere nun ganz auf. Bis auf weiteres werde es keine Pinguine mehr in Hoyerswerda geben, wird mitgeteilt. Derzeit werde der Umzug der aktuellen Pinguin-Gruppe nach Israel vorbereitet – in den Haifa Educational Zoo:

Das trockene Klima der Tagebauregion und die immer häufiger auftretende Vogelmalaria könnten künftig die Pinguinhaltung in Hoyerswerda negativ beeinflussen. Vogelmalaria wird hauptsächlich durch Mücken übertragen. Die zahlreichen Seen der Region begünstigen die Vermehrung dieser Insekten und fördern damit das Problem. Das Immunsystem der Brillenpinguine – ursprünglich beheimatet in mückenarmen Küstenregionen Südafrikas – ist auf diesen Erreger nicht vorbereitet.

In der aktuellen Gruppe sind bereits zwei Tiere nachweislich an Vogelmalaria gestorben. Seitdem werden alle Tiere vorsorglich regelmäßig mit einer Malaria-Prophylaxe behandelt. Aber auch das bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Auf Empfehlung des Zuchtbuchkoordinators wird die gesamte Pinguingruppe nun nach Israel abgegeben. Das Klima in Haifa ähnelt dem südafrikanischen Ursprungsgebiet der Art. „Wenn es trotz aller Verbesserungen langfristig nicht zufriedenstellend funktioniert, muss man irgendwann die schwierige Entscheidung treffen, die Haltung aufzugeben“, äußert sich Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda.

Wann genau der Umzug vonstattengehen soll, sei noch nicht sicher, es stehe noch die Einfuhrgenehmigung durch die israelischen Behörden aus. Man bereite aber schon alles für den Transport vor. Wie die bisherige Pinguin-Anlage, die es seit 1997 gibt, künftig genutzt werden soll, sei noch offen. Eine mögliche Option sei, sie während der geplanten Neuanlage eines Asienbereiches zunächst zum Ausweichquartier zu machen. (red)

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Kommentare zum Artikel:

Torsten Lehmann schrieb am

Eine gute Entscheidung. Leider zu spät, weil bereits in der Vergangenheit eine Pinguingruppe komplett erkrankt war und verstorben ist.
Ich empfehle, sich mehr auf Tiere Europas zu konzentrieren. Und vor allem weniger Tiere. Hoffentlich hat unser Zoo nicht die Pläne wie bspw. der Zoo Leipzig: groß, größer, noch größer. Die aktuelle Umgestaltung gefällt mir gut.

Hans-Joachim Schönebrecht schrieb am

Wieso werden die Tiere in ein Kriegsland gebracht? Es gibt viele andere Länder ohne Krieg, in denen sie sicher sind. Das ist unverantwortlich und muss SOFORT gestoppt werden!

Eberhard Wustmann schrieb am

Es gibt in Deutschland genügend Zoos, die diese Vögel aufnehmen würden, aber nö, die müssen ins Kriegsgebiet abgeschoben werden.

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