Der Schwimm-Steg kommt zurück


von Hoyte24 News

Der Schwimm-Steg kommt zurück
Foto: Andreas Kirschke

Kleinkoschen. Der Sedlitzer See erhält zwei neue Anlaufpunkte. Bis Frühjahr 2026 entsteht ein Rastplatz für Erholung sowie Natur- und Umweltbildung. Ebenfalls im Frühjahr 2026 soll ein schwimmender Steg wieder in Betrieb gehen. Noch sind seine Pontons – wegen der zuletzt in Fahrt gekommenen Flutung des Tagebaurestsees – etliche Meter von der Uferkante entfernt. Der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg investiert insgesamt 650.000 Euro. „Wir sind auf einem guten Weg. Außer dem Multifunktionsgebäude Kanu am Hafen und der Landmarke Rostiger Nagel weist der Sedlitzer See damit künftig zwei weitere Attraktionen vor“, sagte Verbandsvorsteher Detlev Wurzler (Mitte) zum offiziellen Baustart.

Das Projekt schwimmender Steg knüpft an die Internationale Bauaustellung IBA Fürst-Pückler-Land 2000-2010 in Großräschen an. Dort gehörte der „Schwimmende Steg“ zu den 30 Projekten. Ursprüngliche Idee war „1.000 Meter übers Wasser gehen“. Der Steg, so die Vision, sollte komplett über den See führen. In kleinerer Variante gab es von 2013 bis 2021 einen in den See hineinreichenden Steg. Danach war der Bereich sanierungsbedingt Sperrgebiet. „Jetzt ist die dauerhafte Inbetriebnahme geplant“, so Detlev Wurzler. Die geschätzten Gesamtkosten für Bauleistungen liegen bei 260.000 Euro. Davon trägt 20 Prozent der Zweckverband. 80 Prozent Förderung kommen vom Land Brandenburg. Die Bauleistungen sind umfangreich; reichen von der Verlegung der Steg-Segmente und der Erneuerung der Anker-Ösen sowie Anker-Seile über die Reinigung der Schwimmsteg-Anlage bis zur Errichtung von Anlege-Möglichkeiten und zur Aufarbeitung der Geländer.

Unweit des Steges entsteht ein Infopunkt zum Rasten, Erholen, Genießen und Bilden. „Schwerpunkte bilden dabei die Themen Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Naturschutz, Umweltbildung“, sagt Alena Friedrich, verantwortliche Mitarbeiterin beim Zweckverband. „Ebenso geht es um unser Pflege-, Entwicklungs- und Bewirtschaftungskonzept. Es wird derzeit erarbeitet und soll 2026 fertig sein.“ Vom Radweg am See führt künftig ein asphaltierter Weg zum Infopunkt. Dort entstehen eine Schutzhütte zum Rasten, Fahrradbügel, Picknick-Tische, ein Insekten-Hotel, Totholz-Haufen, Stein-Haufen sowie interaktive Stationen wie zum Beispiel Vogel-Stimmen- und Plauder-Figuren.

Info-Tafeln erläutern die Landschaft am See sowie die heimischen Tierarten.  Die Gesamtkosten betragen dabei rund 390.000 Euro, davon 320.000 Euro Baukosten. Förderung kommt über das Programm "Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandel-Regionen" vom Bund. „Dieses Projekt stärkt unsere Region. Es ist Teil des Strukturwandels“, meinte der Senftenberger Bürgermeister Andreas Pfeiffer (CDU, rechts im Bild)) beim Baustart. Siegurd Heinze (parteilos), Landrat im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (links), hob die Kombination zwischen Infopunkt und Schwimmendem Steg hervor. Vom Rastplatz aus genießt der Besucher den Blick auf den Steg im Sedlitzer See. „Die LMBV hat richtig Gas gegeben. Es gibt eine Neuausrichtung mit klaren Aussagen“, so der Landrat.

„Der Sedlitzer See ist mit 1.400 Hektar Fläche größter See im Lausitzer Seenland. Er liegt sehr zentral, unweit von Großräschener See, Geierswalder See, Partwitzer See“, erläuterte Michael Matthes,LMBV- Abteilungsleiter Projektmanagement für den Bereich Restlochkette Sedlitz-Scado-Koschen und weitere Bereiche.  An verschiedenen Stellen an und im See arbeitet die LMBV noch. Im Bereich der sogenannten Brückenfeld-Kippe ist eine schonende Spreng-Verdichtung notwendig. „Dieses Jahr wird die Wald-Fläche fertig, nächstes Jahr die Landwirtschaftsfläche“, führte Michael Matthes aus. Am Aussichtspunkt Rostiger Nagel lässt die LMBV jetzt Dalben für die Wartestelle und Schutz-Dalben für das Brückenbauwerk errichten. Unter einer Dalbe versteht man einen in den Hafengrund oder in Kanälen eingerammten Pfahl zum Befestigen oder Abweisen eines Schiffes oder zur Markierung der Fahrrinne.

Im kommenden Jahr baut die LMBV am Rostigen Nagel den Schiffsanleger. „Der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg baut am Anleger sogenannte Fingerstege zur Nutzung für Sportbooote an“, so Michael Matthes. Direkt im Sedlitzer See entnimmt die LMBV viel Totholz. Gemeint sind die aus dem Wasser ragenden Stämme. “Wir haben vier schwimmende Einheiten. Sie entnehmen das Holz“, erläuterte er. Am Rosendorfer Kanal, der Verbindung Partwitzer See – Sedlitzer See will die LMBV Schutzdalben, Markierstangen und Info-Schilder errichten.

Andreas Kirschke

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