Der Märchenbrunnen sprudelt wieder

Vor mehr als 50 Jahren hat er gesprudelt, der Märchenbrunnen im Schulgebäude am Markt in Laubusch. Hildegard Raeithel erinnert sich noch, dass „wir als Kinder sehr oft die Schnute reingehalten haben, um etwas Wasser zu trinken“. 1957 hat sie Laubusch den Rücken gekehrt. Aus Selb im Fränkischen war sie nun in ihre alte Heimatgemeinde zurückgekehrt, um gestern bei der Wiederinbetriebnahme des Märchenbrunnens dabei zu sein.
Hildegard Raeithel gehört zu denjenigen, die den 2004 erfolgten Aufruf des Laubuscher Ortsvorstehers Günter Schmidt zur Spendensammlung für die Reaktivierung des Brunnens erhört und den gestrigen Termin möglich gemacht haben. Bei diesem sprach Günter Schmidt von der bei ihrer Eröffnung vor fast 88 Jahren schönsten Schule Niederschlesiens. Ein Kleinod in dieser war und ist der Märchenbrunnen, dessen Stele von Hans im Glück gekrönt wird.
Im Jahre 2003 wurde die Idee geboren, den Brunnen wieder zum Leben zu erwecken. Da wusste niemand, wie lange dieser schon kein Wasser mehr geführt hat. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Als der Hoyerswerdaer Superintendent i. R. Friedhard Vogel bis in die 1980er Jahre elf Jahre lang Pfarrer in Laubusch gewesen war, lag der Brunnen jedenfalls schon trocken. Er gratulierte gestern, dass es nun gelungen ist, dieses Kleinod wiederzubeleben. Per Knopfdruck passierte das genau um 10.23 Uhr, nachdem zuvor Georg Friedrich Händels Wassermusik erklungen war und der Lautaer Bürgermeister Hellfried Ruhland den Beginn der Arbeiten am Brunnen als „Fahrt ins Ungewisse“ bezeichnet hatte. Denn niemand wusste, was er im Innern des Brunnens vorfinden würde.
Rund 4 800 Euro kamen an Spendengeldern zusammen, ließ Günter Schmidt wissen. Das reichte für die Arbeiten am Brunnen. Weitere 2 700 Euro steuerte die Stadt Lauta bei, damit bei der feierlichen Inbetriebnahme „auch das Ambiente stimmt“. So sind unter anderem zwei Klassenräume hergerichtet worden. Der Brunnenraum selbst wurde mit Märchenmotiven ausgestaltet. Das erinnerte an sein ursprüngliches Aussehen. Bei den damaligen Bildern handelte es sich um eindrucksvolle Wandgemälde.
Günter Schmidt dankte gestern vielen an der Brunnen-Reaktivierung Beteiligten, vor allem aber den „Spendern, ohne die ich dieses Vorhaben nicht hätte realisieren können, und meiner Frau, die mich trotz ihrer schweren Krankheit immer unterstützt“. Der Lautaer Bürgermeister wiederum zollte dem Laubuscher Ortsvorsteher Anerkennung und machte keinen Hehl daraus, dass die Idee zur Wiederbelebung des Märchenbrunnens nicht immer auf Zustimmung bei den Entscheidungsträgern der Stadt gestoßen ist. „Der Hartnäckigkeit von Herrn Schmidt ist es zu verdanken, dass dieses Projekt verwirklicht werden konnte“, betonte er und fügte hinzu: „Es ist einfach schön, dass der Märchenbrunnen noch da ist und wieder zum Leben erweckt werden konnte.“
Das fand auch Hildegard Raeithel, die ihre Spendengelder bestens angelegt sieht. „Ich bin sehr zufrieden und glücklich, dass der Märchenbrunnen wieder sprudelt.“
Heute 15 bis 18 Uhr – öffentliche Feier zur Wiederinbetriebnahme des Märchenbrunnens in der ehemaligen Schule am Laubuscher Markt.
Kommentare zum Artikel:
Gudrun Petatz schrieb am
Auch ich bin froh das der Märchenbrunn wieder in Betrieb ist.Es ist doch eine schöne Erinnerung.Ich wurde mich auch sehr freuen wenn eine so schöne Schule wieder benutzt wurde.Die Schule könnte doch für die Klassen 8-10. benutzt werden.Soll denn Laubusch ganz und gar unter gehen?Die Schule ist das Simbol von Laubusch
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