Der Herr im neuen Reich der Fische


von Tageblatt-Redaktion

Hagen Skopec ist der Inhaber des Bulupoint. Fische waren schon immer seine Leidenschaft und daher liegt der Schwerpunkt bei ihm auch auf Aquarien.  Foto: Menzel
Hagen Skopec ist der Inhaber des Bulupoint. Fische waren schon immer seine Leidenschaft und daher liegt der Schwerpunkt bei ihm auch auf Aquarien. Foto: Menzel

Am Anfang war das Hobby. „Aquarien hatte ich eigentlich schon immer seit der Kindheit, auch während der Armeezeit“, erzählt Hagen Skopec. Das ist für die Eröffnung einer Zootierhandlung sicher keine ganz schlechte Voraussetzung, wenn auch bestimmt nicht die einzige.

Hagen Skopec startete in Hoyerswerda zunächst auch mit einem Bekleidungsgeschäft. Das „Wings“ begann 1995 in der Mittelstraße und ist heute an der Bautzener Allee zu finden. Ein reichliches Jahrzehnt später schloss in Hoyerswerda Zoo-Roob. „Da dachte ich, ich probiere es einfach“, sagt Hagen Skopec. Etwas mehr als 500 Quadratmeter hatte sein „Bulupoint“ im ehemaligen Kaufhallen-Komplex im Wohnkomplex I.

Inzwischen, nach einem Intermezzo im WK VII, findet man die Zoofachhandlung sozusagen im Vorbeifahren. Der ehemalige Baumarkt in Bröthen, direkt neben der Ortseingangs-Stele an der Bundesstraße 97 ist wirklich nicht zu übersehen. Eigentlich sind Hagen Skopec und seine Leute auch noch gar nicht so richtig fertig mit dem Einrichten. „Aber die Kunden kamen einfach von alleine“, erklärt er. Also wurde der neue „Bulupoint“ kurzerhand zu Monatsanfang eröffnet. Und so schwimmen einerseits Fadenfische, Tüpfelhechtlinge, Flossensauger und Co in neuen Becken. Andererseits fehlen noch Verkleidungen an den Bottichen für die Kaltwasserfische.

Es war Ende 2011, als Hagen Skopec den früheren Baumarkt kaufte. Er hatte ihn schon länger im Auge. Die Umbauten starteten im Sommer. Ohne Hilfe, sagt der Zoohändler, hätte er die Mammutaufgaben nicht stemmen können. „Das war nur dank der Volksbank und meiner Mitarbeiter umzusetzen“, sagt Skopec.

Gemeinsam mit seinen Leuten hat er nahezu alle Einbauten selbst erledigt. Doch zunächst musste über Wochen Müll entsorgt werden – kubikmeterweise. Es wurden Wände versetzt, Fußböden geschliffen, Bäder demontiert. Weil keine Heizung mehr vorhanden war, bekam der neue „Bulupoint“ auch einen Gas-Anschluss.

Das bisherige Geschäft an der Ziolkowskistraße war mit seinen etwas mehr als tausend Quadratmetern zwar etwa genau so groß wie das jetzige. Doch die Belegung von zwei Etagen war ebenso wenig optimal wie die Lage mitten im Wohngebiet. Man musste den „Bulupoint“ schon finden wollen, zumal die Behörden nur eine kleine Werbe-Anlage an der Straße zum Industriegelände erlaubten. Zudem waren die Heizkosten enorm und natürlich ist es ein Unterschied, ob man einer Hamburger Immobilienfirma Miete für eine Leistung zahlt, mit der man nur mäßig zufrieden ist, oder eben im eigenen Haus sitzt.

Dreihundert neue Aquarien sind hier mit Wasser befüllt worden. Unlängst war das Veterinäramt da, um unter anderem sie zu begutachten. An drei großen Schaubecken hingegen wird noch gearbeitet. Der regelmäßig nötige Wasserwechsel wäre hier wohl ein ziemlicher Kraftakt. Im neuen „Bulupoint“ ist er gewissermaßen automatisiert. Permanent fließen aus allen Becken geringe Mengen Wasser ab. Oben tröpfelt hingegen neues nach. Es ist von einer Gastherme erhitzt, was wiederum die Heizungen für die einzelnen Aquarien und damit auch Stromkosten spart. Hagen Skopec kann zudem über die Wasseraufbereitung nötige Zusatzstoffe zugeben, etwa um den pH-Wert optimal zu halten. „An der Anlage habe ich recht viel probieren müssen“, erklärt der Geschäftsinhaber.

Die Kundenfrequenz ist jetzt schon größer als im WK VII. Wer Guppys, Skalare oder Salmler – die beliebtesten Aquarienfische – und andere Artgenossen kaufen will, wird vom Umfang her in und um Hoyerswerda nichts Vergleichbares finden. Zwar führt der „Bulupoint“ auch Nager, Wellensittiche, Spinnen, Kriechtiere und einiges an Zubehör. Jedoch hat Hagen Skopec sich ganz bewusst für einen Schwerpunkt entschieden: die Spezialisierung auf sein langjähriges Hobby. Zwar findet man in Bröthen auch einen „Wings“-Ableger. Doch der Outlet-Store mit Restposten soll nur sonnabends öffnen. Er ist wahrscheinlich eher eine praktische Erwägung. Die Fische dagegen liegen Hagen Skopec ganz offensichtlich ziemlich am Herzen.



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