Denkmalschutz für den Wohnkomplex I ?


von Tageblatt-Redaktion

Denkmalschutz für den Wohnkomplex I ?
Foto: TB-Archiv / Uwe Schulz

Hoyerswerda. Ob mit dem Wohnkomplex I (hier eine schon etwas ältere Aufnahme) das älteste Viertel der Neustadt (errichtet von 1957 bis 1959) als Flächendenkmal unter Schutz gestellt werden könnte, soll das sächsische Landesamt für Denkmalpflege prüfen. Darum bitten knapp 50 Hoyerswerdaer und Hoyerswerdaerinnen in einem Schreiben an Landeskonservator Alf Furkert.

Der WK I sei ein bauhistorischer Prototyp und durch das Wirken von Personen wie Architekt Richard Paulick (1903–1979), Autorin Brigitte Reimann (1933–1973) sowie Bildhauer Jürgen von Woyski (1929–2000) auch ein Dokument der Personengeschichte. Anlass für den Brief: Nach dem Abriss eines ersten Blockes 2021 plant die Wohnungsgesellschaft nun, zwei weitere zu entfernen.

Unterzeichnet haben Mitglieder des Kulturbundes, der Gesellschaft für Heimatkunde, darunter Ehrenbürger Friedhart Vogel, der KulturFabrik, des Freundeskreises ehemaliger Kunstverein, des Vereins zur Pflege der Regionalkultur der mittleren Lausitz, der Initiative Mitmachstadt sowie Privatpersonen, darunter Stadträtin Antje Naumann (Bündnis 90 / Die Grünen). –red-

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Kommentare zum Artikel:

Jürgen Müller schrieb am

Ich wohne direkt neben dem vorgesehen Abrissblock und begrüße den Abriss, der Abriss führt zu einer echten Steigerung der Wohnqualität und der Außenanlagen. Ich kenne keinen der Unterzeichner, sie wohnen sicherlich nicht in unmittelbarer Nähe. Im WK 1 sind Wege und Straßen der damaligen Bebauung angepasst, sie passen nicht mehr in die heutige Zeit. Ich habe den Aufbau von WK 1 hautnah miterlebt und befürworte den Abriss trotzdem.
Jürgen Müller

Thomas Häntschke schrieb am

In die Aufzählung der wirkenden Personen gehören auch Günter Peters (1907–1987) – in Erinnerung an sein Lebenswerk und in Würdigung seiner Verdienste zeichnet die Stadt Hoyerswerda seit dem Jahr 1999 alljährlich jeweils einen ehrenamtlich engagierten und verdienstvollen Bürger mit der "Günter-Peters-Ehrennadel" aus (Quelle: Rathey-Biographien); Konrad Zuse (1910–1995, Ernennung zum Ehrenbürger am 19.05.1995) und Otto Damerau (1877–1961) – für die Verdienste um das Hoyerswerdaer Museum erhielt er 1953 die Ehrenbürgerschaft von Hoyerswerda verliehen, was sich 2023 somit zum 70. Mal jährt. Von mir, gebürtiger Hoyerswerdaer, gibt es doppeltes Daumen hoch für den Erhalt des WK 1 in seiner nun noch bestehenden Form.

Herr Müller, wenn man Ihren Satz "Im WK 1 sind Wege und Straßen der damaligen Bebauung angepasst, sie passen nicht mehr in die heutige Zeit." sehr genau nehmen würde, müssten manche historische Altstädte in ganz Deutschland abgerissen werden, da dort dann auch die Wege und Straßen nicht mehr zeitgemäß sind.

Der WK 1 ist bauhistorisch in seiner jetzigen noch bestehenden Form als erhaltenswert zu sehen und es kann nur gehofft werden, dass eine weitere Zerstörung nicht stattfindet.

Mit freundlichem Gruß
Thomas Häntschke

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