Den Spitzenreiter dominiert - aber nur eine Halbzeit


von Tageblatt-Redaktion

Lukasz Stodtko setzt an zum Sprungwurf. Sechsmal ließ er den Ball im gegnerischen Netz zappeln.
Lukasz Stodtko setzt an zum Sprungwurf. Sechsmal ließ er den Ball im gegnerischen Netz zappeln.

Von Paul Barth

Am Samstag war sie wieder da, diese ganz besondere Spannung, die immer in der Luft der Turnhalle des BSZ „Konrad Zuse“ liegt, wenn große Spiele anstehen. Die Halle bebte bereits vor Anpfiff. Hochmotiviert starteten die LHV-Männer in das Spitzenspiel. Zwar lagen sie gleich nach dem Anpfiff mit 0:1 zurück, jedoch sollte das für lange Zeit die letzte Führung für die Gäste aus Plauen-Oberlosa gewesen sein.

Der LHV Hoyerswerda dominierte den Spitzenreiter in der ersten Halbzeit. Die Vogtländer fanden gegen die sehr gut agierende aggressive und offensive Abwehr der Gastgeber kaum ein Mittel und mussten fast in jedem Angriff notgedrungen abschließen, da die Schiedsrichter den Arm, als Zeichen der Passivität, bereits gehoben hatten. Im Angriff fand die Mannschaft von LHV-Trainer Conni Böhme nicht so gut ins Spiel. Aus dem Rückraum gab es mehrere Fehlwürfe. Dank der guten Abwehr stand es nach sechs Minuten 2:1 für den LHV.

Dann hielt Eric Zeithamel einen Siebenmeter und die Halle kochte. In der Offensive fanden die Hoyerswerdaer nun auch besser ins Spiel. Nach 20 Minuten setzten sie sich erstmals mit drei Toren ab. Nun begann die, wie sich herausstellen sollte, beste Phase der LHV-Männer. Tor um Tor bauten sie die Führung aus. Fünf Minuten waren es noch bis zur Pause, und der Gast aus dem Vogtland dezimierte sich selbst. Robert Frickel foulte den frei aufs Tor laufenden Alexander Canbek von hinten, wurde dafür mit der Roten Karte bestraft. Direkt nach dieser Aktion gab es ein Bruch im Spiel des LHV. Lukasz Stodtko verwarf den Siebenmeter. Auch die folgenden Angriffsaktionen fanden nicht mehr ihr Ziel. Die fünf Tore Vorsprung schrumpften so noch bis zum Halbzeitstand von 14:11.

Direkt nach der Pause schien sich der Vorsprung des Gastgebers auf drei Tore einzupendeln. Doch nach 36 Minuten stand es plötzlich 16:16. Der LHV fand in der Abwehr keinen wirklichen Zugriff mehr auf die Gegenspieler, im Angriff scheiterten die Grün-Weißen immer wieder am nun gut agierenden Schlussmann der Spitzenstädter. In der 40. Spielminute war es dann soweit: Die Gäste gingen wieder in Führung. Plauen spielte nun wie aus einem Guss. Beim Stand von 17:21 musste Trainer Conni Böhme bereits seine letzte Auszeit nehmen, um möglichst einen neuerlichen Bruch im Spiel zu Gunsten seines Teams zu bewirken.

Dies schien zu wirken, denn im Anschluss an die Auszeit kochte die Halle erneut. Tobias Sieber hatte innerhalb von wenigen Sekunden zwei Tore erzielt und auf 19:21 verkürzt. Die Hoffnung auf einen Sieg war zurück. Aber leider nur für wenige Sekunden, denn zum Erstaunen aller Beteiligten auf dem Feld und auf den Zuschauerrängen gaben die Schiedsrichter einen Siebenmeter für Plauen. Es stand 19:22. Der Widerstand des Gastgebers schien gebrochen. In der 53. Minute gab es eine Rote Karte für den LHV und bange Blicke auf den verletzten Andreas Weikert, denn dieser war von René Schubert am Hals getroffen worden und rang nun auf dem Boden liegend nach Luft. Nach kurzer Zeit gab es aber Entwarnung. Unter dem fairen Applaus des Publikums nahm Weikert auf der Bank Platz. Der LHV konnte in den folgenden Minuten den Abstand nicht mehr verkürzen. Nach 60 Minuten stand es 24:28. Plauen-Oberlosa bleibt weiter ungeschlagener Spitzenreiter.

„Der Ausfall von Ronny Eckert hat uns im Vorfeld hart getroffen. Trotzdem haben wir 25 Minuten das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Danach hat jeder drei, vier Fehler zu viel gemacht. Aber das wirft uns nicht um. Wir werden daraus als Team lernen und gestärkt daraus hervorgehen“, so LHV-Trainer Conni Böhme.

Für den LHV spielten: Max Kastner, Eric Zeithamel, Ben Krahl, Ringo Schäfer, Lukasz Stodtko (6 Tore), Tobias Sieber (5), Lukas Baase (1), Christian Herzer, Rene Schubert (3), Robert Devantier (5), Michal Naimann (2), Malik Reimann, Alexander Canbek (2)



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