Dämme an Belastungsgrenze – vielerorts „Land unter“


von Tageblatt-Redaktion

Um 13.45 Uhr war gestern das Treibholz vor dem Groß Särchener Verteilerwehr entfernt, konnten die Wassermassen durch den Altlauf und den Umfluter abfließen. Zuvor hatte Wasser bereits die Dammkrone des Umfluters in unbewohntem Gebiet überwunden.
Um 13.45 Uhr war gestern das Treibholz vor dem Groß Särchener Verteilerwehr entfernt, konnten die Wassermassen durch den Altlauf und den Umfluter abfließen. Zuvor hatte Wasser bereits die Dammkrone des Umfluters in unbewohntem Gebiet überwunden.

Die kräftigen Niederschläge am frühen Montagmorgen haben sowohl das Schwarzwasser als auch die Schwarze Elster anschwellen lassen. Gegen Mittag war der neue Umfluter von Groß Särchen randvoll. Wasser ergoss sich zwischen der Brücke in der Rachlauer Straße und der in der Straße Alte Ziegelei in ein Maisfeld.

Grund war, dass sich das Verteilerwehr, das den Zulauf nach Särchen regelt, nicht öffnen ließ, weil sich davor Treibholz verkeilt hatte. Mit Hilfe von Bagger und Kettensäge war die Barriere um 13.45 Uhr beseitigt, der Pegel im Umfluter sank umgehend.

Dafür musste man in Groß Särchen selbst Treibholz an den Brücken herausangeln. Angesichts der Hochwasserwarnstufe 4 am flussaufwärts liegenden Pegel Zescha bereitet man sich hier auf eine lange Nacht vor. Das gilt auch für den ein paar Kilometer flussabwärts gelegenen Schwarzwasser-Damm neben dem Zeißiger Sportplatz. Am späten Nachmittag wurde dieser von der Berufsfeuerwehr mit zusätzlichen Sandsäcken gesichert. Rund 1 000 solcher Säcke erzeugen nun am durchgeweichten Damm einen Gegendruck zu den Wassermassen auf der anderen Seite.

Bereits kurz vor 11 Uhr wurde Katastrophenvoralarm für das Hoyerswerdaer Schwarzwasser ausgelöst. Kurz nach 14 Uhr geschah das auch für die Schwarze Elster. Deichwachen sind seither unterwegs und alle Brücken im Stadtgebiet von Hoyerswerda besetzt. Zwei Elsterbrücken unterhalb der Ortslage Neuwiese sind gesperrt worden.
Gesperrt wurde bereits um die Mittagszeit die Straße an der Sandwäsche im Schwarzkollmer Gewerbegebiet „Am Storchennest“. Dort war ein Graben über die Ufer getreten und hatte die Straße geflutet.

Das aus Richtung Schwarzkollm heranströmende Wasser sorgte zudem für „Land unter“ in zahlreichen Kleingärten zwischen dem Gewerbegebiet und dem Laubuscher Freibad. In Schwarzkollm selbst war der Feuerlöschteichgraben im Bereich der Teichkläranlage bereits am Vormittag über die Ufer getreten. Zum Überlaufen der Klärbecken, das hatte die Feuerwehr kontrolliert, kam es nicht.

Wasser stand derweil auch in den Kellern einiger Wohngebäude in der Laubuscher Siedlung. Selbst Bergmanns-Heimstätten war betroffen. Dort sorgten die Freiwillige Feuerwehr Laubusch und der städtische Bauhof von Lauta für einen ungehinderten Abfluss der Wassermassen über den Schleichgraben.

Allein bis 8 Uhr hatte die Hoyerswerdaer Feuerwehr nach dem nächtlichen Gewitter 31 Einsätze wegen umgeknickter Bäume, abgebrochener Äste und vollgelaufener Keller gefahren. (US/rgr)



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