Countdown am Partwitzer See
Die Sicherheitsleute bestimmen, wo es langgeht. Am Tag vor dem Seenland-Festival kann man nicht einfach so mal an dem eingezäunten Areal am Partwitzer See vorfahren. Da kommt nur noch durch, wer durch darf.
Zum Beispiel die Vertreter von Berufsfeuerwehr Hoyerswerda und FFw Partwitz zur Abnahme von Bauten, oder die Firma, die die Abwassertanks leert. Auf der Bühne arbeiten Dutzende Leute, ziehen Kabel, hängen Scheinwerfer ein, nehmen Schutzhüllen vom Equipment. Gearbeitet wird emsig, aber ohne Hektik. Gabelstapler bringen neue Kisten.
Die VIP-Tribüne mit Sitzplätzen ist ebenso fertig aufgebaut wie der Turm für die Licht- und Tonzentrale. Und überall, ob auf dem Festivalgelände, dem Parkplatz oder auch auf Teilen des Weges bis zur Messe gibt es mobile Flutlichtmasten, die nachts alles ausleuchten. Wenn man bedenkt, dass hier vor zehn Tagen nur ein See und ein Feld zu sehen waren, ist der Anblick des fast fertiggestellten Festivalgeländes sehr beeindruckend. Radfahrer nehmen schon den Umweg am Oberen Landgraben entlang, ein paar Skater lässt man zur Mittagszeit noch durch. Wenige Stunden später wird das schon nicht mehr möglich sein.
Als Autofahrer wird man schon ab Hoyerswerda zum Festival geleitet. Am Brandenburger Tor soll Richtung Partwitz nur noch abbiegen, wer zum Festival will – oder eben zur Seenlandmesse. Die Besucher der Messe biegen hinter dem Partwitzer Hof nach links Richtung See ab. Dort gibt es Stellplätze für die Autos der Messe-Besucher und die Haltestelle für den Messe-Shuttle. Der ist kostenlos und fährt stündlich auf einer Alt- und Neustadtroute von Hoyerswerda nach Partwitz und zurück. Wer VBH-Kunde ist und das entsprechende Anschreiben mit hat, kann auch noch die Messe kostenlos besuchen.
Ansonsten kostet der Eintritt 3,50 Euro. Vom Rundweg oberhalb des Schwimmenden Hauses kann man übrigens die Festivalbühne in knapp zwei Kilometer Entfernung schon sehen. Es ist davon auszugehen, dass man hier auch ordentlich noch was von den Konzerten wird hören können.
Doch wer zum Festival will, ist an dieser Stelle falsch. Die Zufahrt zum Festival-Parkplatz ist ausschließlich von der B 156 aus erreichbar. Ordner gibt es überall, falsch Abbiegen geht eigentlich nicht. Die Geschwindigkeit hier ist reduziert, alles ist gut ausgeschildert. Gestern rechnete man vor Ort schon mit den ersten paar hundert Campern, die anreisen. Der Rest kommt heute. Dann ist auch der Sicherheits-Bereich vor der Bühne, der sogenannte Graben, abgesperrt. Und die Wellenbrecher im vorderen Drittel des Konzertgeländes sind aufgebaut, die zuverlässig verhindern, dass die Fans vorn an der Bühne von hinten zerquetscht werden.
An den Versorgungsständen werden die Fässer angeklemmt und die Dieselaggregate laufen spätestens auf Hochtouren, wenn um 17 Uhr an den Einlass-Schleusen die ersten Festivalbesucher auf das eigentliche Konzert-Gelände dürfen. Und es wird ein langer Abend. Um 23.30 Uhr wird die Aftershow-Party beginnen, die wohl bis 3 Uhr morgens dauert. Und zwei Stunden später geht dann schon wieder die Sonne auf. Festivalbesucher wissen, dass es an einem solchen Wochenende nicht viel Schlaf gibt – das gehört eben mit dazu.
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