Bungalow-Verein löst sich wegen Knappensee-Sanierung auf


von Tageblatt-Redaktion

Seit gestern gilt innerhalb der entsprechend ausgeschilderten Bereiche am Knappensee Betretungsverbot. Die Wohnwagen und Bungalow-Gemeinschaft unterhalb der Knappenhütten-Siedlung wird im Rahmen der Seesanierung abgerissen.  Foto: Schulz
Seit gestern gilt innerhalb der entsprechend ausgeschilderten Bereiche am Knappensee Betretungsverbot. Die Wohnwagen und Bungalow-Gemeinschaft unterhalb der Knappenhütten-Siedlung wird im Rahmen der Seesanierung abgerissen. Foto: Schulz

Von Mirko Kolodziej

Die Mitglieder der Wohnwagen- und Bungalowgemeinschaft unterhalb der Knappenhütten-Siedlung werden in den nächsten Tagen die Kündigungen für ihre Pachtverträge bekommen. Die 46 Freizeitdomizile sollen wegen der bevorstehenden bergtechnischen Sanierung des Knappensees geräumt werden. Wie Ralph Weidner vom zuständigen sächsischen Oberbergamt am Dienstag im Hoyerswerdaer Stadtrat sagte, ist das Areal zunächst zwar noch nicht von konkreten Arbeiten berührt, wird aber mindestens vier bis fünf Jahre lang innerhalb des Sperrbereiches liegen.

Da das Gelände Territorium sowohl von Hoyerswerda als auch von Wittichenau und Lohsa umfasst, müssen auch alle drei Gemeinden die jeweiligen Pachtverträge mit dem Wohnwagen- und Bungalow-Verein kündigen. Hoyerswerdas Stadtrat war am Dienstag das letzte der drei Kommunalparlamente, das der Aufhebung der eigentlich bis 2017 laufenden Verträge rückwirkend zum Jahresbeginn zugestimmt hat. 34 der betroffenen Wohnwagen und Bungalows stehen auf städtischem Territorium. Was nun mit den Bauten passieren soll, ist noch zu regeln.

Fest steht: Hoyerswerda, Wittichenau und Lohsa werden vom Staat entschädigt, wollen das entsprechende Geld aber an die Vereinsmitglieder abtreten. Sehr wahrscheinlich wird der Abriss der Gebäude dann staatlicherseits bezahlt. Ralph Weidner deutete eine Sprachregelung an, um das begründen zu können: Laut bisherigen Planungen müssten Sanierungsfahrzeuge das Gelände umfahren. Könnten sie es nutzen, würde das die Arbeiten erleichtern.

Weidner hatte den Stadträten noch einmal eine Karte gezeigt, um das langwierige und teure Sanierungsvorhaben zu begründen. Demnach liegt der See komplett in unsaniertem Kippengelände des früheren Tagebaus Werminghoff. Das heißt: Selbst der Seeboden ist gekippt. Die Behörden sagen so ungefähr, das sei schon immer gefährlich gewesen. Nun gebe es aber „neue Bewertungen“. Übersetzt heißt das: Die Rede ist zur Begründung mehr oder weniger von einer über Jahre nicht erkannten Gefahr.

Nicht nur bei vielen See-Anrainern stößt diese Argumentation auf Skepsis und Unverständnis. Im Stadtrat machte zum Beispiel Gitta Kaltschmidt (CDU-FDP-Fraktion) deutlich, dass ihr nicht so recht klar ist, warum fast 70 Jahre nach Entstehung des Sees plötzlich saniert werden soll. Manja Klimt (Linke) fragte nach möglichen Ersatzflächen für den Wohnwagen- und Bungalowverein. Sie erfuhr von Ralph Weidner, dass dessen Mitglieder die Auflösung beschlossen haben. Sowohl die beiden Frauen als auch Joachim Lossack (Linke), der sich ebenfalls nach Auswirkungen für die See-Anrainer erkundigte, enthielten sich bei der anschließenden Abstimmung.



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