Bundesligazeit im Feuerwehr-Dorf


von Tageblatt-Redaktion

Schnelligkeit und Präzision zählt beim Löchangriff der Feuerwehren. Nach gerade mal 20 Sekunden ist alles vorbei.
Schnelligkeit und Präzision zählt beim Löchangriff der Feuerwehren. Nach gerade mal 20 Sekunden ist alles vorbei.

Von Rainer Könen

 

Wenn sich von 450 Bewohnern eines Ortes rund 100 Menschen so sehr für das Feuerwehrwesen interessieren, dass sie sich da auch tatkräftig engagieren, ist das ein idealer Nährboden für den Feuerwehrsport – wie in Bluno. Die freiwillige Feuerwehr des Elsterheider Ortsteiles ist nicht nur rasch am Einsatzort, sondern auch ziemlich flott, wenn man sich in der feuerwehrspezifischen Übung „Löschangriff nass“ mit anderen Wehren misst.

Am Samstag war wieder Wettkampfzeit. Da hatte die örtliche Wehr zur fünften Ausgabe des Seenlandpokals eingeladen. Eine Veranstaltung, mit der gleichzeitig auch der diejährige und aus drei Wettbewerben bestehende Feuerwehr-Cup Sachsen startete. Zehn Teams aus der Region waren der Einladung gefolgt und absolvierten bei brütender Hitze auf dem Sportplatz des LSV Bluno jeweils zwei Läufe über 95 Meter.

Wer, wie die Blunoer, in der bundesweiten Top-20-Liste der schnellsten Löschangriff-Wehren auf Platz drei liegt, Heimvorteil hat und obendrein als Pokalverteidiger antritt, der kann bei solch einem Wettbewerb eigentlich sehr selbstbewusst auftreten. Die Favoritenrolle stand somit fest.

Oder etwa nicht? „Man muss mit jeder Wehr rechnen“, meinte Jens-Uwe Zink, der Blunoer Wehrleiter. Da sei die Tagesform entscheidend, so der 43-Jährige, der mit seinem Team, Durchschnittsalter etwa 35 Jahre, seit vielen Jahren an Löschangriff-Wettbewerben teilnimmt. Klar, auch auf regelmäßiges Training komme es an. Doch da sah es bei den Gastgebern nicht so gut aus. „Wir konnten in diesem Jahr nur zweimal trainieren“, erzählte Zink, der am Samstag zum siebenköpfigen Blunoer Team gehörte, das bereits im ersten von zwei Wertungsläufen das machte, was man unter „bella figura“ versteht. Nur 21,62 Sekunden brauchten sie, bis der erste Löschstrahl auf die Scheibe traf. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr, als die Blunoer den Seenlandpokal gewannen, benötigten sie 21,90 Sekunden.

Zink, der als Maschinist die Tragkraftspritze bediente, berichtete, dass er während der beiden Wertungsläufe mit „Adrenalin vollgepumpt“ gewesen sei. „Da bekommt man einen regelrechten Tunnelblick“, so der Wehrleiter, dessen Team sogar noch eine Schippe drauflegen und die Wertungszeit auf 21,27 Sekunden verbessern konnte. Auch beim Feuerwehrcup Sachsen, „das ist so was wie die Bundesliga der sächsischen Wehren“, so Jens-Uwe Zink, stehen die Blunoer damit gut da. Ihre Zeit reichte zum Erfolg beim Seelandpokal. Gleichzeitig übernehmen sie beim Feuerwehr-Cup Sachsen die Spitzenposition.

Platz 2 belegte das Team der Freiwilligen Feuerwehr Lauba mit einer Wertungszeit von 21,80 Sekunden vor der Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Lauta-Stadt, die 21,82 Sekunden benötigte.



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