Bürgermeister: „Eine Absage steht nicht im Raum“
Hoyerswerda. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass jemand zum Beispiel mit einem Auto in eine Menschenmenge fährt, ist allgemein und somit auch in Hoyerswerda eher klein, aber nicht null. Und da immer, wenn so etwas oder ähnliche kriminelle Akte verübt werden, die Aufregung verständlicherweise sehr groß ist, denkt auch sofort jemand mit juristischer Ausbildung an Haftungsfragen.
Das hat hin und wieder schon den Aufwand für ein Sicherheitskonzept zum Stadtfest erhöht; nun trifft es auch das sächsische Landeserntedankfest, das in ein paar Wochen in Hoyerswerda stattfinden soll. „Eine Absage steht nicht im Raum“, sagte Bürgermeister Mirko Pink (CDU) am Dienstag im Stadtrat.
Zuvor hatte Christian Völker-Kieschnick (Aktives Hoyerswerda) darauf hingewiesen, dass entsprechende Gerüchte die Runde machen. Wahr sei aber, so Pink, dass die gesteigerte Vorsicht und die gestellten Anforderungen zur Gefahrenabwehr „uns massiv fordern, und das nicht nur finanziell, sondern auch personell“.
Es gebe daher jetzt die Idee, die Ausdehnung des Festgeländes zu verkleinern und dafür die Angebote an anderer Stelle zu verdichten. Das soll offensichtlich den Sicherheits-Aufwand reduzieren. Am Donnerstag werde es ein Treffen der Verantwortlichen zu entsprechenden Fragen geben, so der Bürgermeister.
Es geht also nicht um eine Absage des Festes, sondern um eine Reaktion auf – wie Pink es ausdrückt – sachliche Zwänge. (red)
Kommentare zum Artikel:
Holger Drescher schrieb am
Wie bitte? Das Sächsische Erntedankfest verkleinern? Das sollte man sich ganz genau überlegen!
Da hat die Stadt schon einmal die Chance, so ein großes Fest ausrichten zu dürfen, und dann so eine eventuelle Entscheidung treffen. Andere Städte, wie Cottbus, Spremberg, Kamenz machen es doch vor, dass es auch ohne große Sicherheitsvorkehrungen geht.
Was also soll dieses Hickhack. Lasst uns wie geplant das Fest im Ganzen feiern. Denn so schnell wird HoyWoy kein so ein großes Fest bekommen.
Christian Bormann schrieb am
Lieber Herr Drescher,
Sie haben natürlich recht, dass wir die Chance nutzen sollten.
Nach den Ereignissen in Magdeburg sind die Anforderungen an solche Feierlichkeiten enorm weiter gestiegen. Wir haben am gestrigen Tag im Stadtrat unser Haushaltsstrukturkonzept beschlossen und damit auch viele Gebühren und Erträge erhöht. Von denen sind Sie vielleicht ebenso unmittelbar betroffen, zeitgleich sollen wir aber wegen einer Festlichkeit die Geldtore einfach öffnen? Das passt nicht zusammen. Das Orga-Team rund um Mirko Pink macht sich hier viele Gedanken und wird das bestmögliche vorschlagen und umsetzen.
Bei einem möglichen Schadensereignis möchte sich keiner der Beteiligten vorwerfen lassen, schlechte Entscheidungen getroffen zu haben.
Viele Grüße aus dem Stadtrat.
Christian Bormann
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