Bühne frei für die „Bienchen“


von Tageblatt-Redaktion

Regulär trainieren die Tanz- sowie die Mini-Bienchen in der Weißkollmer Turnhalle. Hier zeigen vier der Mitglieder ein paar Schritte aus ihrem Repertoire vor der Schule in Lohsa. GM
Regulär trainieren die Tanz- sowie die Mini-Bienchen in der Weißkollmer Turnhalle. Hier zeigen vier der Mitglieder ein paar Schritte aus ihrem Repertoire vor der Schule in Lohsa. GM

Von Anja Wallner

Vier Mädels können schon jede Menge Krach machen. Wobei den Lärm eher der Kickertisch im Domizil des Heimat- und Kulturvereins (HKV) Lohsa verursacht, an dem sich die Mädels gerade ein spannendes Duell liefern. Normalerweise sind sie aber ein Team – und samstags am Vormittag in der Weißkollmer Turnhalle anzutreffen. Dort spielen sie nicht etwa Fußball, sondern tanzen. Denn die vier gehören zu den Gruppen „Tanzbienchen“ beziehungsweise „Mini-Bienchen“, die dem HKV zugeordnet sind. Die „Tanzbienchen“, das sind die 10- bis aktuell 15-Jährigen; bei den „Mini-Bienchen“ tanzen seit 2012 die 6- bis 10-Jährigen. Je 15 Mädels aus den Lohsaer Ortsteilen und sogar aus Königswartha sind dabei.

Die Tanzgruppen, die von den Eltern „gemanagt“ werden, sind gut gebucht. Rund ein Dutzend Auftritte pro Jahr sind es bestimmt: auf Dorf- und Vereinsfesten, Seniorenweihnachtsfeiern oder auf privaten Veranstaltungen. Eine Auftrittsstatistik gibt es bisher nicht, meint Doreen Hendel etwas bedauernd. Sie ist eine der engagierten Mütter, die die Tänzerinnen betreut, sie zu Auftritten kutschiert, Kostüme näht… – und früher sogar Choreografien ausgetüftelt hat. „Im Wohnzimmer“, blickt sie schmunzelnd auf diese Zeit zurück. Rein trainertechnisch sind die Gruppen aber seit einigen Jahren professionell aufgestellt: Astrid Gumprecht aus Hoyerswerda betreut die Mädels und kümmert sich auch um Auftrittstermine. Und probt mit ihnen derzeit die nächste große Vorstellung: Die steht beim Lohsaer Herbstmarkt am 19. September an.

Das Publikum wird dabei unter anderem eine echte Premiere erleben. Denn die „Tanzbienchen“ zeigen einen ganz neuen Tanz, den sie mit Astrid Gumprecht intensiv während eines Wochenend-Trainingslagers im Juli in Reichwalde einstudiert haben. „Es ist eine Zeitreise“, erklärt Sophie Kunoth. Eine Zeitreise durch Musik und Tanz von den 20er-Jahren bis heute. Charleston wird in dem rund siebenminütigen Stück dabei sein, Rock‘n‘Roll und natürlich Modern Dance. Als „Modern Dance“ würden die Mädels ihren Stil, der sich in keine Schublade stecken lässt, ohnehin beschreiben. Die Mädchen dürfen sich einbringen, selbst Musik mitbringen, die ihnen für Tänze gefallen würde, erzählt Emmi Hendel, die gemeinsam mit Sophie schon zu den „alten Hasen“ bei den „Tanzbienchen“ gehört. Seit etwa sieben Jahren tanzen sie mit. Ihre Motivation: „Spaß, Sport, Freizeitgestaltung.“

Tanzen finden sie generell toll, und mit ihren Freundinnen treffen, würden sie sich samstagvormittags ja ohnehin… Und mittlerweile sehen sich die beiden 14-Jährigen nicht mehr als „Bienchen“. „Aus dem Alter sind wir raus.“ Womöglich treten die Tänzerinnen beim Herbstmarkt – auf dem Flyer noch als „Tanzbienchen“ angekündigt – schon unter einem neuen Namen auf. Beim sommerlichen Trainingslager wurde schon eifrig darüber diskutiert, Namensvorschläge zu Papier gebracht, wieder verworfen. „Es ist schwierig, etwas zu finden, das allen gut gefällt“, meint Emmi Hendel. Manche der Mädels sind auch erst 10, haben mit „Tanzbienchen“ weniger ein Problem.

Drei Vorschläge sind nun in der engeren Wahl. Und eine geheime Abstimmung soll nun beim Training am 12. September von den Müttern durchgeführt werden. Wird die Gruppe künftig „Random“ (englisch „Zufall“) heißen? Weil Musik und Schritte eher ein Mix verschiedener Stile sind? Oder doch eher „Pink Balloons oder „First Cloud“ („Erste Wolke“) – einfach, weil es sich schön anhört und irgendwie cool klingt?

Die jüngere Gruppe darf man aber getrost noch „Bienchen“ nennen. Sie zeigen ihrem Alter entsprechend eher themenbezogene Tänze, erzählen Silvia Danke und Antje Andreas, deren 8-jährige Töchter Josie und Aimee begeistert mittanzen. Koboldtanz, ein Schneeflockentanz zu Weihnachten und ganz neu: einen Sportartentanz. Unterschiedliche Disziplinen „vertanzen“ die Kleinen auf der Bühne. Die Herbstmarkt-Besucher dürfen sich überraschen lassen… Bei der Betreuung der Jüngeren sind die Mütter natürlich besonders gefordert.

Dazu kommt noch, dass sie auch die Kostüme selbst gestalten. „Wir machen das für die Kinder und die Kinder fürs Publikum“, fasst Doreen Hendel ganz pragmatisch zusammen. Die größeren Mädchen haben sich auch gerade neue Auftrittskleidung besorgt. Schwarze Leggings und leuchtend orange Shirts. Für die Mütter als „Shoppingbegleitung“ auch kein ganz leichtes Unterfangen. 15 Mädels, 15 Geschmäcker – und das muss alles unter einen Hut gebracht werden und passen. Die neue Bühnengarderobe werden die Jugendlichen zum Herbstmarkt präsentieren. Zum neuen Namen und neuen Tanz gehört dann auch das neue Outfit!

Und wenn der Herbstmarkt vorüber ist? Dann konzentrieren sich die „Bienchen“ allmählich auf das Weihnachtsprogramm. Gebucht für eine Seniorenweihnachtsfeier sind sie schon.

Beim Herbstmarkt in Lohsa am 19. September im Lohsaer Park sind die Tanz- und Mini-Bienchen um 14.30 Uhr sowie um 16 Uhr mit Auftritten zu erleben.



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