Brodelndes Wasser beim Schwimm-Meeting
Von Silke Richter
Es ist warm im Lausitzbad. Sehr warm. Und das liegt nicht unbedingt nur an den angenehmen Temperaturen, die im Lausitzbad üblich sind. Vielmehr sprühen über 100 Kinder aus Gymnasien und Oberschulen förmlich vor Energie. Ein Knistern liegt in der Luft, gepaart mit purer Aufregung und dementsprechender Lautstärke. Lausitzbad-Geschäftsführer Rainer Warkus muss jetzt schon etwas lauter werden, um sich Gehör bei den Schülern zu verschaffen. „Es geht gleich los“, tönt es durch die Lautsprecherboxen. Das ist auch gut so. Denn viele Fünftklässler können es kaum noch erwarten, im 25-Meter-Becken im Freistil um die Wette zu schwimmen. Einige Teilnehmer sind dafür fast schon wie kleine Profis ausgestattet, bei denen eine gut sitzende Schwimmbrille nicht fehlen darf.
Doch für die Schüler ist der eine Wettkampf nicht alles, sondern nur die erste Station, die es an diesem Tag zu bewältigen gibt. Es ist bereits das dritte Schwimm-Meeting, das jährlich eine Woche vor den Sommerferien stattfindet. Mittlerweile hat diese Veranstaltung bei den teilnehmenden Grund- und Oberschulen sowie den Gymnasien fast schon Kultstatus erreicht. Die einzelnen Klassen verteilen sich am Beckenrand, erste Sportgruppen werden gebildet. Zuerst steht Staffel-Schwimmen auf dem Programm. Der erste Startschuss fällt.
Doch kaum sind die ersten Schwimmer im Wasser, wünscht sich wohl so mancher Zuschauer Ohropax. Fast schon unglaublich, welche Gruppendynamik die Teilnehmer plötzlich entwickeln. „Los, weiter, du schaffst das. Zieh, zieh, zieh“, ruft Markus mit fuchtelnden Armen am Sprungturm. Laute Motivationsrufe sind jetzt überall am Beckenrand zu hören. Kaum ein Schüler sitzt noch regungslos auf den Stühlen. Praktisch alle haben sich am Beckenrand versammelt, um ihre Mitschüler anzufeuern.
Die erste Station ist jetzt geschafft. Drei Jungen aus dem Lessing-Gymnasium fallen sich freudig um den Hals: „Das habt ihr super gemacht“, meint Alexander und klopft seinen Mitschülern anerkennend auf die Schultern.
Und schon geht es auf zur zweiten Station. Hier wird um die Wette an einem Tau gezogen. Der Schwung war wohl zu groß und Matthias landet hinterrücks im Wasser. Ohne Seil in der Hand. Macht aber nichts. Denn der Junge sieht es gelassen. Taucht nach seinem ungeplanten Bad schnell wieder auf – und lacht. Kniffliger wird es bei der anschließenden Schatzsuche. Natürlich wieder unter Wasser.
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