Besuch im Lausitzbad ab morgen leicht teurer
Mit einer neuen Preisstruktur wird das Lausitzbad Hoyerswerda morgen nach seiner jährlichen Reinigungs- und Reparatur-Pause wieder öffnen. In vielen Fällen wird es teurer, in einigen wenigen aber auch günstiger. Das TAGEBLATT erklärt Ihnen hier die wichtigsten Neu-Regelungen.
Wie ändert sich die Struktur der Eintrittspreise?
Die Grundlage für die Preise war bisher die Staffelung der Nutzungszeit nach zwei Stunden, zweieinhalb Stunden, drei Stunden, dreieinhalb Stunden sowie vier Stunden. Danach folgte die Tageskarte. Neu ist nun, dass es nur noch drei Kategorien gibt: anderthalb Stunden, drei Stunden sowie die Tageskarte. Für das preiswertere Sportschwimm-Ticket fallen zugleich die zeitlichen Begrenzungen auf bestimmte Stunden jeweils morgens, mittags und abends weg. „Damit entsprechen wir den Wünschen von Gästen, die auf dem Weg von Zuhause zur Arbeit oder zurück sportliche Betätigung suchen“, heißt es vom Lausitzbad.
Um welche Beträge wird es ab Sonnabend teurer?
Im Schnitt geht es um rund sechs Prozent nach oben. Drei Beispiele dafür: Zahlte man bisher für zwei Stunden Baden sechs Euro, wird dieser Preis nun für anderthalb Stunden fällig. Die Tageskarte in der Sauna kostet nicht mehr zehn, sondern elf Euro. Und der Tarif für das Sportschwimmen steigt von 2,30 Euro auf 2,50 Euro. Kinder zahlen hier allerdings in Zukunft statt 2,10 Euro nur noch 1,90 Euro. „Wir sehen die Chance, über einen günstigen Einstiegstarif mehr Kinder für den Schwimmsport zu begeistern“, erklärt Lausitzbad-Chef Rainer Warkus dazu. Gleichzeitig kommt man Familien etwas entgegen. Familienkarten gelten ab Sonnabend für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Bisher waren es zwei Erwachsene und ein Kind.
Warum hebt das Lausitzbad die Preise an?
Grund ist das steigende Defizit. Bei einem annähernd konstanten Ertrag kletterten die Ausgaben kontinuierlich. Im vorigen Jahr mussten die Städtischen Wirtschaftsbetriebe als Mutter des Bades Verluste in Höhe von 1,2 Millionen Euro ausgleichen. Preistreiber Nummer eins sind die Betriebskosten. Binnen eines knappen Jahrzehnts haben sie sich beinahe verdoppelt. Zahlte das Bad 2003 für Wasser, Strom und Fernwärme noch rund 622 000 Euro, waren es im vergangenen Jahr schon 929 000 Euro. Hier kritisiert Rainer Warkus, der die Führung des Bades im vorigen Jahr übernommen hat, seine Vorgänger: „Dieser Entwicklung hätte durch zeitlich angemessene Tarifanpassung entgegengewirkt werden können.“ Die Preise in Bad und Sauna blieben aber bis 2011 für acht Jahre unverändert.
Was hat die Preiserhöhung im vorigen Jahr gebracht?
Die Anhebung um gut acht Prozent bedeutete 115 000 Euro an zusätzlichen Einnahmen. Man habe damit die höheren Betriebskosten aber nicht annähernd auffangen können, so Rainer Warkus. Zugleich blieben trotz des Tarif-Anstiegs die Besucherzahlen konstant. Sowohl 2010 als auch 2011 kamen jeweils ungefähr 210 000 Menschen ins Bad. Bei einer Meinungsumfrage im Dezember sagten über 90 Prozent der befragten Gäste, sie seien mit den Preisen einverstanden. Zugleich sagt Warkus, das Bad sei weiter „konkurrenzlos billig“ – und verweist auf andere Bäder (siehe Zusatzinfo am Ende des Textes).
Wie kann das Lausitzbad seine Kosten dämpfen?
Reserven bestehen in Einsparpotenzialen beim Energieverbrauch. So wurde jetzt während der Schließzeit ein Last-Management-System installiert. Die EDV begrenzt Energiespitzen und hilft so, Strom einzusparen. Nächstes Jahr soll eine neue Badewasserheizung eingebaut werden. Man erhofft sich davon unter anderem einen deutlich geringeren Verbrauch an Fernwärme. Gleichzeitig ist an eine Erneuerung der veralteten Wärmerückgewinnungsanlage gedacht. Der Haken dabei: All diese Investitionen kosten natürlich zuerst einmal Geld, bevor sie dabei helfen, Kosten zu sparen. Die Geschäftsführung hat für genannte Erneuerungen etwa 750 000 Euro veranschlagt. Sie hofft in diesem Zusammenhang auf gut 161 000 Euro Förderung vom Land Sachsen.
Auf welche Weise können Besucher des Bades sparen?
Das ist bis zu einem gewissen Grade über Rabatt-Systeme möglich. So gibt es eine Rabatt-Karte für Sportschwimmer. Wer hier zehnmal seinen Eintritt ordnungsgemäß entrichtet hat, darf beim nächsten Mal kostenlos ins 25-Meter-Becken. Generell gibt es auch Gruppentarife. Zehn Bad-Besucher sparen gemeinsam zehn Prozent des Eintritts. Ab zwanzig Personen gibt es 15 Prozent und ab 50 Personen sogar 25 Prozent Ermäßigung. Wer im Saunaklub Mitglied wird, kann das Bad ohne Aufpreis zusätzlich nutzen.
Preis-Vergleich:
Lausitzbad alt: 13 Euro
Lausitzbad neu: 14 Euro
Wellenspiel Meißen: 13 Euro
Lagune Cottbus: 15 Euro
Bad Krauschwitz: 15 Euro
Mariba Neustadt: 17 Euro
Spreewelten Lübbenau: 20,50 €
Quelle: Lausitzbad; alle Angaben beziehen sich auf Tageskarten für den Besuch von Bad und Sauna.
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