Beste Bedingungen am echten Feuer


von Tageblatt-Redaktion

Nach 45 Minuten unter Vollatemschutz im Brandübungscontainer sind die angehenden Feuerwehrleute aus Tschechien doch etwas geschafft. Die Schutzmasken, deren Abdrücke man hier noch sieht, sind gerade abgenommen worden.  Fotos: Gernot Menzel
Nach 45 Minuten unter Vollatemschutz im Brandübungscontainer sind die angehenden Feuerwehrleute aus Tschechien doch etwas geschafft. Die Schutzmasken, deren Abdrücke man hier noch sieht, sind gerade abgenommen worden. Fotos: Gernot Menzel

Von Uwe Schulz

Dicker Rauch quillt aus dem blauen unscheinbaren Container. Drinnen lodern die Flammen aus sorgfältig gestapelten Holzpaletten. Unter dem Containerdach messen die Feuerwehrleute bis zu 900 Grad Celsius. Flammen, Rauch und Hitze sind perfekte Bedingungen für eine Übung unter reellen Gegebenheiten. Und daher befinden sich bei herrlichem Sonnenschein und Frühlingstemperaturen draußen in diesem Container bei Hitze und Rauch für gut 45 Minuten mehrere Feuerwehrleute. Natürlich unter Vollatemschutz. Das typische Geräusch der Ventile hört man bis draußen.

René Kraus, Leiter der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Nardt ist froh, diesen feststoffbefeuerten Übungscontainer auf dem Außengelände zu haben. Die Anschaffung ergänzt den schon seit Jahren in Nardt befindlichen gasbefeuerten Übungscontainer. In dem geht es ums Löschen, allerdings ohne dicke Rauchschwaden und auch die Wärmeentwicklung ist nicht zu vergleichen mit dem, was im neuen Durchzündungscontainer geboten wird. Inspirationen für die Neuanschaffung holte sich die Schule bei ähnlichen Einrichtungen in Thüringen und Schweden.

Denn hier sollen Feuerwehrleute üben können, wie man sich im Einsatz richtig verhält. Stichflammen, große Hitze – alles ist hier möglich. Die Männer im Container müssen aushalten, die Nerven behalten und in der Gruppe handeln. Was mit einschließt, dass man regelmäßig die Plätze tauscht, sodass es für jeden mal etwas wärmer wird. Doch da es eine Übung ist, wird all das natürlich ordentlich überwacht. Dazu gehört, dass sich im Container auch Ausbilder befinden. Und man könnte jederzeit alles abbrechen. Doch das geschah gestern Vormittag nicht. Die Übungsmannschaft absolvierte ihr Programm im Container wie geplant.

Bei dem Team handelte es sich übrigens um angehende Feuerwehrleute aus Tschechien. Die sieben Jahrgangsbesten der Ausbildung zum Brandschutztechniker Feuerwehr CZ am Beruflichen Schulzentrum Chomutov befinden sich im dritten von vier Ausbildungsjahren und können dank eines EU-Bildungsprogramms zwei Wochen an der Schule in Sachsen absolvieren. Sie sind hier in die Ausbildung integriert und offenbar sehr motiviert. Heute werden sie beispielsweise im Bereich der technischen Hilfeleistung an hydraulischer Schneid- und Spreiztechnik geschult. Die Ausrüstung, mit der sie gestern im Durchzündungscontainer waren, wird indes gereinigt und wieder fit gemacht für die nächste Crew, die im Container üben wird.

Der ist übrigens eine Anschaffung für die kommenden Jahre und nicht etwa eine Übergangslösung, wie man angesichts der bevorstehenden Investition in ein Brandübungshaus auf dem Schulgelände denken könnte. Denn auch in dem wird man gasbefeuert Brände simulieren und ihn daher ganz anders in die Ausbildung einbinden als den blauen Container.



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