Begrüßungsschilderwald verschreckt Gäste


von Tageblatt-Redaktion

Nicht jeder laesst sich von den fast dicht bei dicht stehenden Warn- und Drohschildern die Wassernaehe verleiden, wie dieses Sonnabendnachmittags-Idyll ahnen laesst
Nicht jeder laesst sich von den fast dicht bei dicht stehenden Warn- und Drohschildern die Wassernaehe verleiden, wie dieses Sonnabendnachmittags-Idyll ahnen laesst

"Wir sind nicht gegen Sicherheit. Aber wir sind dafür, dass nicht einfach nur Warn- und Verbotsschilder aufgestellt werden, sondern dass kurzfristig aussagekräftige Untersuchungen begonnen werden, was wie und wann saniert werden muss.“ Das ist eine der Forderungen, die Karl-Heinz Radochla hat. Mit der sich die folgende und noch wichtigere verbindet: eine Prioritätensetzung aller Entscheidungsträger bis hin zu Landesregierung, Geldgebern und des Sanierungsunternehmens LMBV, die besonders für den Bereich des Koschendammes am Geierswalder See die Frage nach dem Wie und Wann weiter beantwortet.

Besuchertagspläne für 2013

Andernfalls stehe zu befürchten, dass die Touristenströme gen Geierswalder See noch mehr versiegen als sie es derzeit schon tun. Was die (derzeit noch) willigen Investoren womöglich dazu bringen könnte, ihr Engagement auf sächsischer Seite des Seenlandes in andere Richtung zu überdenken. Folge: Fehlende Angebote hier gleich noch weniger Gäste – oder gar keine mehr. Kurz: Radochla fürchtet, dass der Geierswalder See in der Entwicklung ganz abgehängt wird.
Auf der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Wasserwelt Geierswalde am Freitagabend war dessen Vorsitzender Karl-Heinz Radochla nicht der einzige, der um die Zukunft des Sees fürchtet. Auf brandenburgischer Seite, also am Senftenberger See, wird alles fein gemacht, „aber in Sachsen herrscht fast noch Mittelalter.“ Nur wenig helfen konnten da die optimistischen Visionen, die Volker Mielchen, der Infrastruktur-Verantwortliche des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg, den Geierswaldern darlegte: 2013 sollen die 11. Besuchertage im Lausitzer Seenland ausgerichtet werden. Gemeinden aus Sachsen und Brandenburg wechseln sich jährlich als Gastgeber dafür ab. 2012 ist es das sächsische Lauta; 2013 wird es das brandenburgische Senftenberg sei. Am Wochenende 1./2. Juni, denn am 1. Juni 1973 wurde der erste Strandabschnitt des Senftenberger Sees für das Publikum freigegeben. Das 40-Jahr-Jubiläum bietet sich für ein Glanzlicht an: Der schiffbare Kanal, der den Senftenberger mit dem Geierswalder See verbindet, soll nun am 1. Juni 2013 eröffnet werden; erst hieß es: „im Frühjahr“. Doch auch der 1. Juni wäre gut. Nicht gut ist aber aus Geierswalder Sicht, dass der Schiffsanleger in ihrem See nicht, wie erhofft, an der Windspitze seinen Platz finden soll, sondern am Badestrand. Der dafür umverlegt werden muss. Mit Konsequenzen. Radochla schildert sie so: „Die Nutzung von ufernahen Bereichen des Koschendammes für die Badestrand-Umverlegung hat im Zusammenhang mit Beginn der Fahrgastschifffahrt, der Inbetriebnahme des Schiffsanlegers im Bereich des derzeitigen freigegebenen Badestrandes, für die weitere touristische Entwicklung höchste Priorität.“ Aber da es dafür keine Nutzungserlaubnis gebe, sei auch die geplante Umverlegung der „konfliktbehafteten“ Camping-/ Caravanstandorte nicht möglich.


Wenigstens die Wege!

Da nutze die schönste Image-Kampagne nichts: Potenzielle Gäste, die im Seenland, besonders nach dem B-97-Fall am Spreetaler See, allenorts mit „Sperrgebiet“-Schildern begrüßt würden, seien verloren.
Radochla hofft nun, dass insbesondere Elsterheide-Bürgermeister Dietmar Koark sich stark macht für den Geierswalder See. Auch wenn am schon genannten Besuchertage-Wochenende das Elsterheide-Fest wohl nicht dort stattfinden wird, wie es ins Spiel gebracht wurde – denn da gibt’s auch in Seidewinkel das „Essen am Feldrain“. Und mit Senftenbergs Besuchertagen konkurrieren mag man fairerweise auch nicht. Immerhin einen Triathlon am See kann Radochla sich vorstellen: sportliche Ergänzung der Besuchertage. Aber da müssten die Wege rings um den See in einen Zustand versetzt werden, wie ihn etwa der Scheibesee schon aufzuweisen hat. Wenigstens das ...



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