Baudenkmale werden runderneuert


von Tageblatt-Redaktion

Voriges Jahr endeten die Arbeiten an der Bautzener Allee 25-31 -links-. Nun ist Haus 45-51 -rechts- an der Reihe. Die drei Häuser dazwischen sind fertig.
Voriges Jahr endeten die Arbeiten an der Bautzener Allee 25-31 -links-. Nun ist Haus 45-51 -rechts- an der Reihe. Die drei Häuser dazwischen sind fertig.

Sechs Achtgeschosser prägen die Bautzener Allee in Hoyerswerdas Stadtzentrum. In der Liste der Kulturdenkmale im Land Sachsen stehen die 1961 und 1962 gebauten Häuser als „erste achtgeschossige Plattenbauten der DDR“. Nachdem die Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda (WH) als Eigentümer Ende vorigen Jahres an der Bautzener Allee 25 bis 31 die Sanierung des inzwischen vierten Hauses abgeschlossen hatte, ist nun das Gebäude mit den Aufgängen 45 bis 51 dran. Vor einigen Wochen nahmen die Bauarbeiter die zwei mittleren Aufgänge in Angriff. Nächstes Jahr werden die Aufgänge an den Giebeln folgen. „Der Großteil der Bewohner zeigt Verständnis“, sagt Monika Modsching vom zuständigen Wittichenauer Bauplanungsbüro Heidan. Denn wie schon bei den vier Vorläufern erfolgen die Arbeiten teils im bewohnten Zustand.
In den Zweiraumwohnungen nämlich werden lediglich Heizungen sowie Sanitär-Anlagen erneuert und in den Küchen die Gas- gegen Elektro-Öfen ausgetauscht. Die Mieter dieser Appartements konnten darin wohnen bleiben. Zu gut 80 Prozent, schätzt Monika Modsching, sind die Arbeiten in den Aufgängen 47 und 49 inzwischen erledigt. Und so wie es aussieht, lassen sich die meisten Bewohner von Staub und Lärm nicht sehr beeindrucken. Die Blumen-Rabatten vor dem Haus jedenfalls sind sorgsam gepflegt und viele Mieter haben sich ihre Wohnungstüren einfach mit Plastik-Planen verhängt.
Der Staub kommt aus den Treppenhäusern sowie aus den Einraumwohnungen. So holen die Arbeiter in den Treppenhäusern die Farbe von den Wänden. Es handelt sich um den zu DDR-Zeiten in Ilmenau hergestellten Plastputz Ilmatin. In Nummer 47 fehlt seit ein paar Tagen der Fahrstuhl. Unten schachten zwei Mitarbeiter der Nieskyer Baufirma Glotz für den Einbau des neuen Aufzuges, der ab Mitte Juli anders als sein Vorgänger auf jeder Etage halten wird. Und damit die verbliebenen Mieter der oberen Etagen nicht die komplette Treppe nehmen müssen, hat man im vierten Stock einen Wanddurchbruch zur Nummer 49 geschaffen, so dass der dortige Lift zu erreichen ist. Die provisorische Tür wird später wieder zugemauert. In den dafür selbstredend geräumten Einraumwohnungen indessen werden die Wände herausgerissen und neue Fertigteilwände eingezogen. Die Grundrisse werden hier so geändert, dass nicht mehr nur per Vorhang abgetrennte Küchenzeilen zur Verfügung stehen, sondern komplette 4-Quadratmeter-Küchen. Direkt davor werden später die neuen Balkone montiert. Dabei ist auf Barrierefreiheit geachtet, schließlich sind die sanierten Appartements in Zentrumsnähe vor allem für ältere Menschen gedacht. Petra Scholz von der Wohnungsgesellschaft sagt, in den vier bereits sanierten Häusern habe das ganz gut geklappt. Leerstand gebe es darin jedenfalls nicht.
Doch der jetzt in Angriff genommene Block unterscheidet sich ein wenig von den Nachbarn. In den Mittelaufgängen wird nämlich aus gut zwei Dritteln der Erdgeschossfläche eine 430 Quadratmeter große Begegnungsstätte des WH-Vereins „Wohnen zu Hause“. Man wird sie von außen einerseits an den Balkons erkennen, die nicht wie die anderen aus Lochblech, sondern aus Glas sein werden. Zudem ist für die Rückfront des Hauses eine etwas aufwendigere Gestaltung der Außenanlagen vorgesehen, die von den Besuchern der Begegnungsstätte mit genutzt werden sollen. Die meisten der verbliebenen Bewohner, sagen Monika Modsching und WH-Projektleiterin Brigitte Zeschke, freuen sich über die Verwandlung ihres Achtgeschossers. Sie hätten bislang schon ein wenig neidisch auf die schon sanierten Blöcke geschaut. Und deswegen gibt es wohl auch vergleichsweise wenig Klagen über Lärm und Staub.



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