Bäume und Sträucher weichen Bauvorhaben


von Hoyte24 News

Bäume und Sträucher weichen Bauvorhaben
Foto: privat

Hoyerswerda. Kurz bevor der Stadtrat vorige Woche einstimmig den ersten Entwurf für eine Änderung des Bebaungsplanes Frentzelstraße, Friedrichsstraße, Bleichgässchen beschloss, waren im betroffenen Gebiet schon die Sägen zugange. Die Wohnungsgesellschaft, der das Areal gehört, spricht auf Nachfrage, ohne näher ins Detail zu gehen, von einer Baufeldfreimachung.

Allerdings liegt die Fläche baurechtlich in einem allgemeinen Wohngebiet. Hier können also nur Wohnbauten entstehen. Die jetzt angestrebte B-Plan-Änderung zielt vorwiegend auf eine Anpassung der 1998 festgesetzten Baugrenzen sowie die Änderung des Maßes der baulichen Nutzung ab. Erlaubt werden sollen Gebäude mit bis zu maximal drei Vollgeschossen.

Von den in der vorigen Woche vorgenommenen Fällarbeiten waren nach Angaben der WH 39 Bäume und Sträucher betroffen. Zur Frage nach Ersatzpflanzungen erklärt das Unternehmen, die Baumschutzsatzung komme hier nicht zur Geltung, da die Festsetzungen des Bebauungsplanes an den betreffenden Stellen keine Bepflanzung vorsehen. (red)



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Kommentare zum Artikel:

Anett Linke schrieb am

Mag sein, dass die Nachfrage nach Wohnraum in der Altstadt ungebrochen hoch ist. Aber muss man dafür auch noch die letzten grünen Ecken versiegeln? In den vergangenen Jahren sind in der Altstadt nach und nach immer mehr „Brachflächen“ und damit Lebensraum für Tiere verschwunden. Die jetzt betroffene Fläche war eine der wenigen Wiesen in der Stadt, die glücklicherweise nur zwei Mal im Jahr gemäht wurde. Während die meisten Grünflächen in der Stadt während Hitzeperioden braun und quasi tot sind, war diese Fläche selbst im Hochsommer stets grün und voller Insekten - ohne jegliche Bewässerung. Wenn Extremwetterereignisse wie Starkregen zunehmen, sollte man solche natürlichen Schutzbarrieren gegen Hochwasser nicht unnötig aufgeben. Nicht zuletzt war die Fläche ein gern genutzter Spiel- und Rückzugsraum für die Kinder aus den umliegenden Wohnhäusern. Es stünde der Wohnungsgesellschaft gut zu Gesicht, freiwillig Ersatzpflanzungen vorzunehmen oder noch besser das ganze Bauvorhaben ad acta zu legen.

Ulrike Rose schrieb am

Ich schließe mich der Meinung von Herrn Behring an. Wider den Erkenntnissen zum Klimawandel und dem Erhalt eines gesunden Lebensraumes werden Biotope vernichtet. Die derzeitige Gestaltung der Stadt scheint jedoch dem Zeitgeschmack zu entsprechen. Z. B. das Neubaugebiet in der Hufelandstraße ist zum größten Teil sehr clean gehalten. Den dort lebenden Menschen scheint das so zu gefallen.

Kurt Knie schrieb am

Die Wohnungsgesellschaft ist eine Genossenschaft und dürfte eigentlich solche Vorhaben nur mit der Genehmigung der Mitglieder durchführen. Sie sollte sich mal um die "Altbestände" ihrer Wohnungen kümmern. Und Reparaturen und Verschönerungsarbeiten durchführen damit sich ihre Mitglieder in den Wohnungen wohlfühlen. Farbanstriche, Trittschallisolierungen, Abzüge in Küchen und Bäder und, und, und noch vieles mehr.

Mirko Kolodziej schrieb am

Sehr geehrter Herr Knie, hier liegt ein Irrtum vor. Die Wohnungsgesellschaft ist eine GmbH im 100-prozentigen Eigentum der Stadt. Die LebensRäume sind eine Genossenschaft. Und die Wohnungsgesellschaft gibt in ihrer vor einigen Tagen veröffentlichten Bilanz für 2022 an, über das Jahr 6,4 Millionen Euro in sogenannte laufende Instandhaltungen gesteckt zu haben. Mirko Kolodziej, Redaktion

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