Automatisierer nehmen neuen Firmensitz in Betrieb

Wann hat es das zuletzt gegeben, dass ein weltweit tätiges Unternehmen einen neuen Firmensitz in Hoyerswerdas Neustadt einweihen konnte? Gestern war das so. Die Gesellschaft für Automatisierung in Verwaltung und Industrie (AVI) hat mit Hilfe des Landes Sachsen 1,3 Millionen Euro in ein Bürogebäude im WK I gesteckt, das zuletzt dem Energieversorger Envia als Hoyerswerdaer Niederlassung gedient hat.
Die AVI-Ingenieure, die zuvor in einem dem Firmenwachstum nicht mehr angemessenen Gebäude in der Straße an der Schule tätig waren, entwickeln seit 1992 Steuerungen, Leitsysteme und Softwarelösungen. Nun tun sie es an der Achse entlang der Niederkirchnerstraße, die die Stadt neuerdings als Teil ihrer für die Zukunft wichtigsten Entwicklungslinie begreift. „Besser als im Moment kann es gar nicht gehen“, sagt Dietmar Wolf, der Fachbereichsleiter Bau aus dem Rathaus, mit Blick auf Investitionen der jüngsten Zeit.
Neben dem Umbau für AVI und deren Tochter Prowatec, die Schaltschränke montiert, blickt er etwa an die Klinikums-Kreuzung, wo die Wohnungsgesellschaft soeben das Wohnhaus Heinrich-Mann-Straße 1 bis 6 sanieren lässt. Er erwähnt auch den frisch aufgemöbelten Sitz der Städtischen Wirtschaftsbetriebe SWH an der Bautzener Allee. Und gleich neben dem neuen AVI-Hauptquartier haben die Eigentümer des Wohnhauses Zusestraße 12 bis 18 ihn gerade frisch streichen lassen. Derzeit werden neue Balkone montiert.
Das Leben an der Achse, über das Wolf sich so freut, soll auch noch zunehmen. AVI und Prowatec beschäftigten in ihrem neuen Sitz derzeit 40 Mitarbeiter. „Das Haus ist im Moment vielleicht noch ein wenig groß“, sagt Geschäftsführer Frank Seifert und erklärt, perspektivisch sei Platz für bis zu 70 Ingenieure und Techniker. Das Ingenieurbüro Proplan, der zweite Prowatec-Eigentümer, hat seinen Umzug von Schwarze Pumpe nach Hoyerswerda schon angekündigt, so Seifert.
Das AVI-Haus an der Zusestraße Nummer 19 passt gut zu dem, was AVI und Prowatec so tun. Es ist schließlich ein Bau der Moderne, typisch Hoyerswerdaer Neustadt. Und so sagt Architektin Dorit Baumeister über die Umgestaltung: „Wir möchten die industrielle Bauweise nicht negieren, sondern ihr einen zeitgemäßen Ausdruck geben.“ Die Fassade mit ihren vorgehängten Alucobond-Platten zeigt: Von der „chaotischen“ Ecke an der Stauffenbergstraße wird es zu den Seiten hin strukturierter. So arbeitet man auch drinnen. „Mir gefällt beides“, meinte gestern eine Passantin.
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