Auf sieben Strecken die Region entdecken


von Tageblatt-Redaktion

Günther Voigt, der neue Vorsitzende des Lausitzer Wandervereins Hoyerswerda, prüfte, an welchen Wegabschnitten Sondermarkierungen für den großen Wandertag am 12. Mai angebracht werden sollten.
Günther Voigt, der neue Vorsitzende des Lausitzer Wandervereins Hoyerswerda, prüfte, an welchen Wegabschnitten Sondermarkierungen für den großen Wandertag am 12. Mai angebracht werden sollten.

Beton macht müde. Zwischen Zelders Teichen und Neudorf Klösterlich stoppt Günther Voigt. Steigt von seinem aus DDR-Produktion stammenden Rad ab und schaut sich die Straße an. „Wäre es heute noch drückend warm, hätte man beim Laufen ganz schön zu kämpfen“, meint der neue Vorsitzende des Lausitzer Wandervereins Hoyerswerda. Erfahrungswerte aus zahlreichen Wanderungen. Denn: Zu viel Asphalt verärgert die Wadenmuskulatur. An diesem Tag fährt der 64-Jährige zum letzten Mal eine Strecke ab – die 16-Kilometer-Runde, die von Hoyerswerda über Wittichenau und Groß Neida zurück in die Zuse-Stadt führt. In seiner Tasche hat er eine Handvoll roter Dreiecke. Markierungszeichen. „Damit sich die Leute am Samstag nicht verlaufen.“
Denn das sollen sie auf keinen Fall auf dem Hoyerswerdaer Wandertag, der vom Lausitzer Wanderverein am Samstag zum 17. Mal ausgerichtet wird. Die Vorbereitungen dafür begannen im vergangenen Herbst. Wenn man eine solche Wanderung zum soundsovielten Male durchführt, beschreibt es Voigt, „muss man den Teilnehmern alle zwei, drei Jahre was Neues bieten“. Andernfalls würden die nicht mehr nach Hoyerswerda kommen. Da braucht es also ein Highlight. Etwas Reizvolles. Das kann ein interessanter Wegabschnitt oder auch ein geschichtsträchtiger Ort sein, der an der Strecke liegt. Voigt glaubt, dass der Verein mit diesem öffentlichen Wandertag einen Beitrag leistet, um „unsere Gegend touristisch weiter aufzuwerten“. Wie oft hat der 64-Jährige in den vergangenen Jahren erfahren, dass „viele Menschen überhaupt nicht wissen, wie toll man hier wandern kann“. Voigt, der im März zum Vorsitzenden des Vereines gewählt wurde, will mit den 46 Mitgliedern am Samstag folglich erneut die Gelegenheit ergreifen, „um aufmerksam zu machen“. Aufs Lausitzer Seenland, auf die Heide- und Teichlandschaft. Und auf das Dubringer Moor.
Er neige ja nicht dazu, zu dramatisieren, aber, so der Vereinschef, „wer im Dubringer Moor unterwegs ist, darf auf keinen Fall die ausgeschilderten Wege verlassen, das wäre sonst lebensgefährlich.“ Das wird er auch am Samstag allen Teilnehmern im in der Altstadt gelegenen Start- und Zielbereich eindringlich ans Herz legen. Schließlich führen alle sieben Strecken (die kürzeste geht über zwölf, die längste über 50 Kilometer) durch das Moor.
Voigt kann sich noch an einen Hoyerswerdaer Wandertag erinnern, an dem „wir jemanden suchen mussten“. Glücklicherweise habe man die Adresse des Mannes gehabt. So erfuhr man, dass „der mittags keine Lust mehr hatte und mit dem Zug nach Hause gefahren war“.
Diejenigen, die sich am Samstag auf eine der sieben Strecken begeben, sehen, davon ist Voigt überzeugt, diesen Wandertag als sportliche Herausforderung. Was ja auch ganz im Sinne des Veranstalters ist. Denn: „Es handelt sich um eine klassische Sportwanderung.“ Das heißt, wer sich zwischen sieben und zehn Uhr auf Schusters Rappen begibt, macht dies nicht nur wegen der vielen schönen Ausblicke, sondern hat vor allem den Ehrgeiz, die Wegstrecken in einer passablen Zeit zurückzulegen. Die 50-Kilometer-Strecke sei beispielsweise selbst von ambitionierten Wanderern unter elf Stunden eigentlich nicht zu schaffen, so der 64-jährige Voigt. Er hat aber schon erlebt, dass es Zeitgenossen unter den Wandersleuten gibt, die auch mal mogeln. „Manche setzen sich aufs Fahrrad, rennen oder kürzen Strecken einfach ab.“ So etwas findet Voigt, der seit über zwölf Jahren Mitglied im Verein ist, „sportlich einfach nicht in Ordnung“.
Bei guten Wetterbedingungen erwarten die Organisatoren am Samstag rund 150 Teilnehmer. Die werden sich „ein wenig auf Krabats Spuren bewegen“. Heißt: Die Schwarzkollmer Krabatmühle wird angelaufen. Viele dürften die sicher nicht kennen, ist sich Günther Voigt sicher. Denn der Großteil der Wanderer kommt, wie in den Vorjahren auch, aus dem Dresdner Raum.

Start- und Zielort der 17. Hoyerswerdaer Wanderung ist am Samstag, 12. Mai, beim Sportbund Lausitzer Seenland (Burgplatz 2, Hoyerswerda-Altstadt). Die Strecken gehen über 12, 16, 22, 32, 38, 44 und 50 Kilometer.
Startzeit ist zwischen sieben und zehn Uhr,
Zielschluss um 19 Uhr. Die Startgebühr beträgt für Erwachsene zwei, für Kinder einen Euro.
Anmeldung und weitere Infos bei Günter Voigt,
Telefon: 03571 400429



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