Anglerverband will weiteren Teich sanieren


von Tageblatt-Redaktion

Der Schulteich Lohsa spiegelt seit Jahrzehnten das Bild der Oberschule, hier noch vor deren Sanierung.
Der Schulteich Lohsa spiegelt seit Jahrzehnten das Bild der Oberschule, hier noch vor deren Sanierung.

Von Uwe Schulz

Erst in der vergangenen Woche wartete der Anglerverband Elbflorenz Dresden mit der Einweihung des sanierten Schmelzteiches Bernsdorf auf. Am Dienstag präsentierte der Verbandspräsident nun das nächste Großprojekt des Verbandes: Die Sanierung des Schulteichs in Lohsa. Das Projekt wird vom Bürgermeister der betreffenden Gemeinde voll und ganz unterstützt – denn Udo Witschas ist Lohsaer Verwaltungschef und zugleich Elbflorenz-Präsident. Für die Vorstellung des Projektes im Lohsaer Gemeinderat wechselte Witschas von der Funktion des Versammlungsleiters in die des Gastes und warb bei den Gemeinderäten um Zustimmung für das Projekt.

Der Anglerverband mit seinen 218 Mitgliedsvereinen bewirtschaftet nicht nur viele natürliche Seen und Fließgewässer im Osten des Freistaats, sondern eben auch einige Teiche, die durchaus einer größeren Investition bedürfen. Der Schulteich gehört bislang freilich der Gemeinde Lohsa und wird vom Anglerverein Silbersee bewirtschaftet. Die jährliche Pacht beträgt ein paar Euro, der Grundstückswert liegt im mittleren dreistelligen Bereich. Doch der Verband hat hier mehr vor, als einfach nur zu angeln. Ein nachvollziehbarer Grund ist die Lage. Denn der ortsbildprägende Teich befindet sich direkt vor der Oberschule Lohsa. Der Anglerverein hofft, das Thema Angeln bei den Schülern stärker als Hobby platzieren zu können. Aber auch körperlich behinderte Angelfreunde haben am Schulteich optimale Bedingungen, um problemlos an das Gewässer zu gelangen. Und für die Allgemeinheit ist noch ein Bildungslehrpfad denkbar.
Der Teich selbst soll als Gewässer für die

Öffentlichkeit offen gehalten werden. Und wenn der Anglerverband schon Geld in die Hand nimmt, dann will man den Teich natürlich sanieren, wobei Flach- und Tiefwasserbereiche geschaffen werden sollen. Udo Witschas sprach von einer Investition im sechsstelligen Euro-Bereich.

Allerdings muss das entsprechende Projekt erst noch entwickelt werden. Und der Verein will auch nur investieren, wenn er den knapp 4 000 Quadratmeter messenden und damit vergleichsweise gar nicht so großen Teich erwerben kann. Dagegen hatten die Lohsaer Gemeinderäte nichts einzuwenden. Nun wird die Gemeinde Lohsa dem Anglerverband ein notarielles Verkaufsangebot unterbreiten, das eine Gültigkeit von zwölf Monaten hat.

Damit bekommt der Verband die Gewissheit, dass er den Teich wirklich bekommt und kann die Projektentwicklung in Angriff nehmen. Wenn diese so funktioniert wie geplant, also auch Fördermittel des Freistaates fließen, kommt es zum Erwerb, wenn nicht, dann eben nicht. Das Risiko für die Gemeinde ist dabei praktisch gleich Null. Denn die Bedenken und Wünsche der Räte sollen berücksichtigt werden. Dazu gehören die öffentliche Widmung von Wegen und eine Klausel, die besagt, dass im Falle einer Auflösung des Anglerverbands die Gemeinde Lohsa das Vorkaufsrecht bekommt und somit die Rückabwicklung des Geschäfts bei Bedarf möglich wäre. An den Fördermitteln dürfte das Projekt wohl kaum scheitern. Sachsens Umweltminister betonte erst bei der Schmelzteich-Einweihung, dass noch rund 760 000 Euro für solche Vorhaben zur Verfügung stehen. Und die Gemeinde Lohsa würde auf diesem Weg nach der Sanierung der Oberschule auch noch den mitten im Ort gelegenen Teich aufgehübscht bekommen.



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