Alte Schönheit wird wieder hergestellt
Das Neue Rathaus in der Frentzelstraße ist ein Schmuckstück geworden. Und es wird praktisch jeden Tag schöner. Draußen ist das schon gut zu sehen. Bis auf Restarbeiten ist hier praktisch alles fertig. Der Ostfassade ist nicht mehr anzumerken, dass hier noch im vergangenen Jahr ein völlig marodes Außentreppenhaus mit
Terasse stand. An der Vorderseite wurden neue Wandleuchter montiert, die künftig die Beleuchtung der Fassade übernehmen. Die alten, im Pflaster eingelassenen Strahler waren regelmäßig im Regenwasser abgesoffen. Irgendwann in den nächsten Tagen sollen die neuen Leuchter das erste Mal Licht spenden. „Wir haben es so geregelt, dass sie jeden Abend von Anbruch der Dunkelheit bis 23 Uhr leuchten werden“, sagt Annette Krzok. Die Leiterin des Hochbauamtes mag aber im Gebäudes das Tageslicht, das durch die neu geöffneten Fenster in das einst düstere Treppenhaus gelangt, noch mehr.
Es ist einer der Bereiche, an denen am ehesten zu spüren ist, wie die seit vielen Monaten andauernden Arbeiten dem 1904 als Kreishaus errichteten Gebäude seine alte Schönheit wiedergeben. Im Hof hat man einen nicht mehr benötigten Anbau abgetragen, der in den 1970er Jahren errichtet worden war. Erst so wurde die Öffnung der ursprünglichen Fenster wieder möglich. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Die vor knapp vier Jahrzehnten eingebaute Treppe mit den farbigen Glaselementen im flankierenden Metallgitter wird als Stilbruch immer auffälliger. Doch das Geld für eine neue Holztreppe ist nicht da. Also bleibt es bei dem bemerkenswerten Stilmix.
Der wird ansonsten möglichst vermieden. Im Obergeschoss werden gerade die neu angefertigten Türen gestrichen. Es ist die Vorbehandlung für die abschließende Bierlasur, die ihnen zu altehrwürdigem Aussehen verhelfen wird. Man muss schon etwas genauer hinschauen, um die neuen Türen von den alten unterscheiden zu können. Am Ende sieht man es vor allem an der perfekten Arbeit der Maschinen. Bei den alten Türen sind gerade in den Rillen und sonstigen Vertiefungen noch die Spuren der Handarbeit zu sehen. „Ende des Jahres wollen wir mit den Arbeiten in den Fluren fertig sein“, sagt Annette Krzok. Sie zeigt die Stellen, an denen noch Rauchschutztüren installiert werden und weiß auch an diesem Tag noch nicht die Detaillösung für einen erstaunlich komplizierten Farbübergang an zwei aufeinandertreffenden Wände. Aber das ist kein wirkliches Problem.
Sie schaut nach vorn, über die laufenden Arbeiten hinaus. Beim Thema Standortkonzentration geht noch was. Derzeit ist die Bauverwaltung dabei, den Ausbau des Dachgeschosses vorzubereiten. Wenn man die bislang ungenutzten Flächen für Büroarbeit nutzen kann, könnten vielleicht kleinere Verwaltungs-Außenstandorte in der Altstadt geschlossen und veräußert werden. Die Verwaltung würde sich damit immer stärker an den beiden Standorten des Alten und des Neuen Rathauses konzentrieren. Vielleicht kann man den Ausbau 2012 schaffen. Definitiv länger dauert es mit den Außenanlagen. Sie sind das letzte große Provisorium des Neuen Rathauses. Der Hof ist bis auf eine kleine Ecke nicht gestaltet. Der Bauhof, so sagt Annette Krzok, hat wenigstens ein paar Borde als Abgrenzung des Fußweges zur benachbarten Fläche eines abgerissenen Nebengebäudes gesetzt.
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