Abschied von vier öffentlichen Telefonen


von Tageblatt-Redaktion

Dieses Telefon am Buswartehäuschen am Laubuscher Marktplatz soll abgebaut werden, weil es praktisch nicht genutzt wird.
Dieses Telefon am Buswartehäuschen am Laubuscher Marktplatz soll abgebaut werden, weil es praktisch nicht genutzt wird.

Vor wenigen Tagen hat die Telekom der Stadt Lauta gegenüber angezeigt, dass sie die Absicht hat, vier öffentliche Telefone zurückzubauen. Es geht um vier Standorte, wie Bürgermeister Hellfried Ruhland (Freie Wähler) informierte. Laut Mitteilung der Telekom ist das Telefon an der Bushaltestelle an der Hauptstraße gegenüber dem ehemaligen Rathaus in Laubusch betroffen, ebenso wie das Telefon im Bus-Wartehäuschen am Laubuscher Markt. Im Lautaer Stadtgebiet geht es um die Telefonzellen an der Straße der Freundschaft auf Höhe der Gartenstadt sowie gegenüber der Kita Firlefanz in Lauta-Süd.

Am Standort gegenüber dem ehemaligen Laubuscher Rathaus haben die Ereignisse bereits die Telekom überholt. Vom dortigen Telefon sind nur noch Kabel und Anschluss vorhanden. Vom Apparat selbst fehlt jede Spur. Hier liegt die Vermutung nahe, dass es dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist und gar nicht mehr ersetzt wurde.
Als Begründung für den geplanten Abbau der Telefone führt die Telekom im Schreiben an die Stadt Lauta Unwirtschaftlichkeit ins Feld. Die Nutzung sei in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Verständlich angesichts der Tatsache, dass inzwischen das Gros der Bevölkerung über ein Handy verfügt. Die genannten vier Standorte „werden demnächst zurückgebaut“, kündigte der Bürgermeister an.

Von den Ausschussmitgliedern griff lediglich der Laubuscher Ortsvorsteher Günter Schmidt (Bürgerbewegung) das Thema auf. Er könne sich nicht vorstellen und nicht entsinnen, dass in „letzter Zeit jemand am Marktplatz telefoniert hat“. Zwar würde es mit dem Wegfall der beiden genannten Standorte in ganz Laubusch kein einziges öffentliches Telefon mehr geben. Aber Handys seien nun mal weit verbreitet. „Ich kann damit leben.“

Von sich aus könnte die Telekom die öffentlichen Telefone allerdings nicht entfernen. „Die Gemeinde muss unserem Abbauvorhaben zustimmen“, erklärte Jürgen Will, Pressesprecher der Telekom-Region Ost, auf TAGEBLATT-Nachfrage. Hintergrund dafür ist eine Vereinbarung zwischen der Telekom und dem Deutschen Städte- und Gemeindetag. „Wenn die Gemeinde sagt, das ist ein wichtiger Standort, dann lassen wir ihn auch weiter bestehen.“

Allerdings muss das nicht in Form einer Telefonzelle geschehen. Diese werden schon seit ein paar Jahren deutschlandweit immer mehr durch sogenannte Basistelefone ersetzt, die in der Anschaffung und Unterhaltung deutlich günstiger sind. Die beiden Laubuscher Standorte wurden bereits vor einiger Zeit damit ausgestattet.

Auch im benachbarten Bernsdorf hatte die Telekom vor, zwei öffentliche Telefone abzubauen, eines in Großgrabe und eines im Neubaugebiet in Bernsdorf (TAGEBLATT berichtete). Da die Stadträte damit nicht einverstanden sind, bleiben sie stehen - zumindest vorläufig!



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