Abschied von der Bühne
Hoyerswerda. So richtig Feierlaune wollte am Mittwoch im kleinen Konferenzraum der Lausitzhalle nicht aufkommen. Immerhin ging es um die Verabschiedung des dienstältesten Mitarbeiters – von Bernd Zobel. Allerdings hatte der 63-Jährige noch nicht seinen letzten Arbeitstag.
Den wird er am 24. Dezember leisten. Wenn sich um 16 Uhr der Vorhang für das in Eigenproduktion entstandene Weihnachtsmärchenstück hebt, ist er als einfacher Techniker mit dabei, wird Kulissen hin und herschieben. „Es wird schon ein merkwürdiges Gefühl sein, Stechkarte und Schlüssel endgültig abzugeben.“ Nach der Aufführung ist Schluss. „Dann habe ich so viele Stunden angehäuft, dass ich nicht mehr kommen muss.“
Sein 40. Bühnenjubiläum feierte Bernd Zobel bereits Anfang des Jahres. Am 2. Februar 1978 hatte das Gaskombinat Schwarze Pumpe ihn als Tontechniker für das Haus der Berg- und Energiearbeiter (HBE) eingestellt. Da war von der künftigen Kulturstätte außer dem eilig hochgezogenen Bühnenturm aber noch nicht viel zu sehen.
Lausitzhallen-Geschäftsführer Dirk Rolka nannte eine Erwerbsbiografie, die so eigentlich nur in der DDR möglich war und heute eigentlich undenkbar sei. Das habe letztlich gute wie schlechte Seiten und sei vergleichbar mit einer Ehe, in der auch so manche Marotten und Automatismen entstehen. Noch ein Zitat: „Der Vorhang weiß am besten, was er zu tun hat, wenn Bernd Zobel die Bühne betritt – er geht zur Seite.“ Manch harte Diskussion haben sie wohl geführt, immer im Sinne der Halle. Zobel sei ein lösungs- und ergebnisorientierter Mensch. (red)
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