Abgeschnitten von der schnellen Welt


von Tageblatt-Redaktion

Hoyerswerda leider an der A 4
Hoyerswerda leider an der A 4

Eine fast schon unendliche Geschichte ist der Autobahnzubringer für Hoyerswerda. Jahrzehntelang versprochen, immer wieder verschoben. ’rin in den Bundesverkehrswegeplan, ’raus aus dem Bundesverkehrswegeplan oder anderen nicht minder bedeutsamen Akten. Gezerre um die Trassenführung. Streit zwischen Brandenburg und Sachsen, wer denn nun für was zuständig sein soll; ganz gleich, ob es um Zeichnungen oder Geld geht. Selbst zu Zeiten, da Hoyerswerda von vier Bundestagsabgeordneten vertreten wurde, gelang es nicht, eine Lobby zu schmieden, die stark genug war, um den Autobahn-Zubringer Realität werden zu lassen.
Haupt-Argument der Kämpfer für diese Verkehrs-Ader war stets, dass Wirtschafts-Ansiedlung in Größenordnungen nur gelingen könne, wenn eine solche Transportations-Unterstützung zur Verfügung stünde. Interessanterweise gab es aber auch Stimmen von Gewerbetreibenden, die sich entgegengesetzt äußerten: Der raschere Weg zur Bundesautobahn sei eher zweitrangig! Andere Punkte wie Grundstückspreise, kommunales Steuergebaren, Service der Verwaltung, zur Verfügung stehendes Fachpersonal, Netzwerk-Effekte mit Partnern und nicht zuletzt „weiche“ Standortfaktoren in Sachen Lebensqualität, Wohnen, Kultur, Bildung, Gesundheit und Sport seien eher ausschlaggebend für die Wahl des Ansiedlungs-Standortes.
Wobei diese ja nun doch wieder ein bisschen ins Fach des Autobahnzubringers schlagen; nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass Hoyerswerda als Herz und/oder Tor (was hier meint: Portal!) des entstehenden Lausitzer Seenlandes nur wird Erfolg haben können, wenn die Stadt bequem erreichbar ist.
Aber: Muss es denn dann wirklich die Autobahn sein? Oder genügt es nicht, wenn die Bahn wieder ihre Verantwortung für Hoyerswerda wahr nimmt? Wenn vielleicht ein eigener Flughafen mit Direktverbindungen nach Berlin, Prag, München, Frankfurt (Main) aufwartet? Wenn es mehr und bessere Direkt-Bus-Linien von Hoyerswerda in die Kultur-Metropolen Berlin, Dresden und Leipzig gibt?
Wir sind gespannt auf Ihre Antworten, sprich, Ergänzungen (oder auch Korrekturen!) der Halb-These „Ohne Autobahnzubringer bleibt Hoyerswerda nur dann attraktiv, wenn ...“ Ab sofort finden Sie bis Sonntag, den 12. Februar (24 Uhr) Ihr Meinungsbarometer auf
web www.hoyerswerdsche.de


Hoyerswerda ist momentan wie folgt an die Autobahn „angebunden“:
A 4 (Antwerpen)-Aachen-Köln// Kirchheimer Dreieck-Eisenach-Erfurt-Autobahndreieck Nossen-Dresden-Bautzen-Görlitz über
– Ottendorf-Okrilla: 47,4 km/ ca. 45 Minuten (über Bernsdorf, Königsbrück, Laußnitz)
– Salzenforst: 32,8 km/ ca. 33 Minuten (über Königswartha und Neschwitz)
A 13 Berlin-Schönefeld-Cottbus-Großräschen-Dresden über
– Großräschen: 33 km/ ca. 36 Minuten (über Bergen, Brandenburger Tor und Lieske)
– Cottbus: 44,1 km/ ca. 45 Minuten (über Schwarze Pumpe und Spremberg)
(A 4/ 13 kreuzen sich am Dreieck Dresden Nord)



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Kommentare zum Artikel:

Noack, Siegfried schrieb am

...attraktiv, wenn man endlich anfängt, die Realität vor Träumereien zu stellen. Hoyerswerda liegt am Kreuzungspunkt zweier Bundesstraßen und hat damit eine Straßenanbindung, um die uns sicher viele deutsche Städte beneiden.
Diese Anbindungen sollte man ausbauen.
Ein Autobahnzubringer gewährt - bei Einhaltung der zulässigen Geschwindigkeiten - vielleicht eine Einsparung von10 Minuten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass heute noch jemand erwartet, dass dadurch der Wirtschafts- und Tourismusaufschwung zu realisieren ist.

Richter schrieb am

Neue Anbindungen an die A13 ist eine Phantasterei.Welcher Investor käme denn wenn wir sie hätten?Und schnelle Verbindungen an das Seenland ist ein Vorteil für Tagestouristen-aber was hat die Region von denen?
Baut die Bundesstraße nach Dresden vernünftig aus-dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen
-Kurze Fahrzeit in die Landeshauptstadt und
-eine zweite vernünftige Anbindung an die Autoahn.

JürgenG schrieb am

Es gibt eigentlich schon eine perfekte Anbindung nach Berlin, und zwar über die B97n (Ortsumfahrung Spremberg). Man ist in ca. 30 min auf die A15 bei Cottbus.
In Richtung Dresden über die A4 wird es auch bald schneller gehen, wenn die S94 weiter ausgebaut wird, dann kann man vor Bernsdorf in Richtung Kamenz und weiter zur Autobahnanschlußstelle Burkau auf die A4 fahren.

Michael Gaber schrieb am

Bezüglich der Anbindung von Hoyerswerda schließe ich mich meinen Vorrednern an, ein Ausbau der schon bestehenden Anbindungen wäre bestimmt eine sinnvolle Alternative zum Autobahnzubringer.

Hoyerswerda und das Seenland sollten ihre Bemühungen fortsetzten, auf das Seenland bzw auf die Stadt Hoyerswerda aufmerksam zu machen.

Die Seenland-Touristinformation leistet diesbezüglich hervorragende Arbeit!!!!

Zum Thema Verkehrsanbindung möchte ich noch ein Beispiel erwähnen: Die Gläserne Manufaktur in Dresden bekam zahlreiche Standortangebote in Autobahnnähe und entschied sich dennoch für das Zentrum von Dresden, somit ist eine gute Autobahnanbindung nicht immer ausschlaggebend für Gewerbeansiedlungen.

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