Zamperer trotzen eingemummelt dem Frost


von Tageblatt-Redaktion

So zogen einige der Zamperer durch Driewitz
So zogen einige der Zamperer durch Driewitz

Unter dem Motto „Spaß an der Freude“ gingen die Driewitzer in der Gemeinde Lohsa auf ihren traditionellen Heischegang. „Zampern macht genauso viel gute Laune wie arbeiten“, erfuhr TAGEBLATT von den Frauen des Sultans. Welcher Arbeit die Damen nachgehen, war allerdings nicht herauszubekommen. Am Sonnabend stand jedenfalls das Zampern in ihrem Auftragsbuch. Organisiert wird die bunte Tour durch die drei Dörfer Driewitz, Drehna und Lippen in Zusammenarbeit von Ortschaftsrat, Freiwilliger Feuerwehr und Heimatverein.

 Andreas Trell, Vorsitzender des Heimatvereins, und sein Sohn Alexander, er ist Chef der Freiwilligen Feuerwehr im Ort, machten deutlich, dass in einem Dorf wie Driewitz ohnehin alle an einem Strang ziehen und damit die Zamperorganisatoren in Personalunion wirken. Das ist bei allen anderen Veranstaltungen im Jahreslauf nicht anders. „Hier ergänzt einer den anderen“, so Alexander Trell. Dass in Driewitz beim Zampern auch die Blasmusik spielt, hat einen guten Grund: Das Dorf darf sich in der glücklichen Lage schätzen, noch einige alte Musikusse in seinen Mauern zu haben.

Die Dorfkapelle marschiert beim Zampern natürlich vorneweg und bringt auf jedem Hof ein Ständchen. Die edlen Spender erhalten zum Dank einen Schnaps und einen Pfannkuchen und dann wird noch für den Hausherrn mit seiner Frau zum Tanz aufgespielt. Ist die Frau des Hauses ein Tanzmuffelchen, dann springen die Frauen des Sultans in die Bresche. Getanzt wird auf jeden Fall.

Der Zampertag am Sonnabend war lang. Traditionell ziehen die Driewitzer nicht nur durch das eigene Dorf, sondern fahren nach Lippen und nach Drehna. Insgesamt werden dabei etwa 135 Höfe bezampert. Bis zum Sonnenuntergang muss alles geschafft sein. Schwerstarbeit haben in jedem Fall die Musikanten geleistet: 135 Ständchen, 135 Tänzchen, dazu noch Blasmusik auf den Dorfstraßen. 400 Titel sind verfügbar, um alle bei bester Laune zu halten. Die Zamperer hielten durch, die dreijährige „Biene“ Melanie ebenso wie der 70-jährige Manfred Kossin.

Das gegenseitige Bezampern der Nachbardörfer hat Tradition. Begründet ist sie durch den einstigen Gemeindeverbund, weiterhin durch Freunde, Bekannte und Verwandte. Drehna hat in diesem Jahr den Auftakt gemacht, Lippen folgt erst am 25. Februar. Die Driewitzer lagen am Sonnabend in der guten Mitte. In der Zamperschenke bei Familie Günther Wenk gab es einen kräftigen Mittagstisch und am Abend von den eingesammelten Eiern Suppe und Brateier. Eingesammelt worden waren nicht nur Eier, sondern auch Geld. Das wird in Driewitz gut angelegt: Für einen Fahrradausflug aller Dorfbewohner, ein großes Kinderfest und das Dorffest im August.



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